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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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auch sofort in der Küche. Neal wollte die Tür gerade wieder schließen, als noch eine weitere Person die Treppen erklomm.
    „Danke, dass du mich zu deiner Party eingeladen hast, nachdem du so viel Ärger wegen mir hattest.“
    Neal winkte ab. „Schon vergessen, Sam! Konnten wir ja beide nicht ahnen, dass du so einen astreinen Stoff an Land gezogen hattest.“ Er klopfte ihm grinsend auf die Schulter und drehte sich dann um, doch niemand verfolgte ihr Gespräch.
    „Das war klasse Zeug. Ungestreckt und rein. Da braucht man gar nicht viel von und …“
    Neal hielt inne. Es war klar, was er damit meinte. Sam nickte übereinstimmend. Er legte seinen Mantel ab.
    „Ich werde dich in Zukunft besser informieren“, sagte er. „So ein Vorfall wird sich nicht wiederholen.“
     
    „Wer ist das, mit dem Neal so intensiv redet?“, fragte Gero. Er saß mit Francis in der Essecke und beobachtete seinen Freund genau, wie er mit Sam schon seit einer Stunde lebhafte Diskussionen führte. Francis zuckte mit den Schultern, als sie Sams ausgezehrtes Gesicht betrachtete. Er war eine hagere Person, die unruhig und nervös wirkte. Er hatte starre Augen und eine gebogene Nase, dazu einen schmalen Mund.
    „Keine Ahnung“, sagte sie, „aber irgendwie ist er unheimlich.“
     
    Am nächsten Nachmittag sollte dann die Reise losgehen. Kurz davor machten Neal und Gero einen Abstecher zu den Steinerts.
    „Schön, dass ihr vor dem Flug noch vorbeischauen konntet“, sagte Geros Mutter. Sie schenkte Kaffee ein und lächelte freundlich. Der Besuch von ihrem Sohn machte sie besonders glücklich, denn seitdem der in der WG wohnte, ließ er sich selten zu Hause blicken.
    „Ich bin auch schon ganz aufgeregt“, entgegnete Gero. Er nahm sich ein weiteres Stück Kuchen. Dabei schielte er zu seinem Freund. „Du isst ja gar nichts!“
    Neal winkte ab. „Ich habe gerade keinen Appetit. Und ich möchte nicht, dass mir beim Flug übel wird.“
    Er lächelte in die Runde. Geros Vater war nicht mehr anwesend. Wichtige Termine in seiner Firma ließen ihn die Kaffeetafel eher verlassen.
    „Ich habe letztens einen Artikel über Sie gelesen“, sagte Frau Steinert dann. Augenblicklich sah Gero auf. Er musste sofort an den Bericht im Select denken.  
    „Wo denn?“, fragte er aufgeregt.
    „In der Fernsehzeitung wird Ihr neues Album vorgestellt“, erklärte Frau Steinert an Neal gewandt, „unter der Rubrik Musiknews.“
    „Ach so.“ Gero atmete auf und fuhr fort seinen Kuchen zu essen.
    „Ja, die Arbeit an unserem Album hat sich wirklich gelohnt“, gab Neal zu verstehen. Er sah auf seine Armbanduhr. „Oh, wir sollten uns ranhalten, wenn wir pünktlich am Flughafen sein wollen.“
    „Natürlich.“ Gero fuhr sich mit der Serviette über den Mund und stand auf. Er hatte einen kleinen Rucksack gepackt, mit Sachen, die er noch bei seinen Eltern deponiert hatte. Neal griff danach und deutete zur Tür.
    „Ich bringe das schon mal zum Auto, ja?“
    Gero nickte. Lächelnd sah er seinem Freund hinterher.
    „Ach, Junge, pass bloß auf dich auf“, sagte Frau Steinert schließlich, als Neal außer Reichweite war. Sie sah besorgt aus.
    „Mach dir keine Gedanken“, versuchte Gero zu beruhigen. „Neal ist doch dabei. Er kennt New York.“
    „Trotzdem“, fuhr seine Mutter fort. „Mir ist das nicht geheuer. Bist du dir sicher, dass du alleine mit ihm wegfliegen willst? Er sieht so verändert aus.“
    Da wurde auch Geros Gesicht ernst. „Natürlich will ich mit ihm wegfliegen, wieso nicht?“ Nachdenklich sah er seine Mutter an. „Und was meinst du damit: „Er sieht verändert aus“?“
    Nun wandte er seinen Kopf, um Neal durch das Fenster dabei zu beobachten, wie er das Gepäck im Porsche verstaute.
    „Er ist so dünn geworden“, stellte Frau Steinert fest, „und blass. Er sieht krank aus.“
    Gero schüttelte den Kopf. „So ein Quatsch. Das täuscht, weil du ihn so lange nicht gesehen hast.“ Er griff zu seiner Kaffeetasse und nahm noch einen großen Schluck. Aber Frau Steinert blieben weiterhin Zweifel.
    „Aber, du schützt dich doch … beim Sex, ja? Vielleicht hat er ja auch AIDS?“
    Fassungslos setzte Gero seine Tasse ab. Er konnte kaum glauben, was seine Mutter von sich gab.
    „Sag mal, wie redest du denn plötzlich über ihn?“, fragte er entsetzt. „Ich dachte, du magst ihn?“
    Frau Steinert senkte den Kopf. „Tu ich doch auch, aber …“
    „Gero, wir müssen los!“, ertönte Neals Stimme von draußen.  
    „Du

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