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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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eben geboten hatte. Bestürzt sah er seinem Freund hinterher, dann wurde auch seine Stimme laut, als er seine Schwester ermahnte: „Musstest du ihn so anschreien?“
    Francis verschränkte die Arme vor den Bauch. Sie war sich keiner Schuld bewusst und kam sofort mit einer Gegenfrage: „Du weißt echt nicht, woher Gero diese Wunden hat?“
    Nochmals schüttelte Neal den Kopf. Er war tatsächlich ahnungslos.  
    „Soweit ist es also schon“, kam es aus Francis heraus. Sie seufzte tief. „Du merkst nicht mal mehr, wie dich diese Drogen kaputtmachen. Du vergisst schon, was du deinem eigenen Freund antust.“
    Da wurde Neal hellhörig. Er verstand das alles nicht. Unsicher sah er in Francis’ Augen.
    „Was soll das? Was habe ich Gero angetan?“
    Francis wand sich. Am liebsten hätte sie das Thema tot geschwiegen, doch das durfte unmöglich passieren. Ihr lag es sehr am Herzen, dass die einstige Harmonie wieder in ihr Leben trat.
    „Es ist gestern passiert. Während ihr Sex hattet, hat Gero erzählt.“ Betrübt sah sie zu Boden. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie du den armen Gero so zugerichtet hast.“
    Eine bedrohliche Stille folgte, in der sich Neal über das Gesicht fuhr. Er wagte nicht, die Tatsachen abzustreiten. Innerlich spürte er, dass seine Schwester die Wahrheit sagte, und dass er seinen eigenen Freund tatsächlich verletzt hatte.
    „Warst du gestern Abend wieder unterwegs und hast gekokst?“, fragte die schließlich. Und er konnte sie nicht anlügen. Ja, er hatte gekokst und gesoffen, das wusste er noch.
    Still deutete er ein Nicken an, was erneute Bestürzung in Francis’ Gesichtsausdruck brachte. „Hör endlich auf mit dem Zeug!“, ermahnte sie mit zitternder Stimme. „Es gibt doch nur Ärger deswegen. Bitte   hör auf!“
    Verzweifelt lehnte sie sich an seinen Körper, und Neal konnte sie nur stillschweigend umarmen.
     
    Es war ein sachtes Klopfen an seiner Zimmertür, das Gero aufsehen ließ. Inzwischen hatte er sich etwas beruhigt, doch noch immer herrschte ein Chaos in seinem Kopf. Er war nicht überrascht, als Neal in sein Zimmer trat.
    „Darf ich reinkommen?“
    „Sicher, natürlich.“ Gero saß auf seinem Bett und sah alles andere, als glücklich aus.
    „Kleiner, wir müssen reden.“ Mit diesen Worten durchbrach Neal die bedrückende Stille und Spannung zwischen ihnen. Er setzte sich mit auf das Bett. „Es wird endlich Zeit, dass du die Wahrheit erfährst. Ich kann es nicht länger verschweigen.“
    Sofort weiteten sich Geros Augen. Dass sein Freund ihn angelogen haben könnte war unglaublich. „Du hast mir was verschwiegen?“, fragte er mit zitternder Stimme. Anstatt Zorn hörte man Angst aus ihr heraus. „Was Schlimmes?“
    Neal schluckte. Er wusste, dass es nicht einfach werden würde, seinem Freund von alldem, was er geheim gehalten hatte, zu erzählen. Und doch wollte er sein Geständnis so unspektakulär wie möglich gestalten.
    „Wenn du mir versprichst, dass du mir ruhig zuhörst, nicht zwischen fragst und nicht ausrastest - dann ist es nicht schlimm“, versicherte er demzufolge.  
    „Okay“, erwiderte Gero leise. Erwartungsvoll sah er Neal an. Der setzte sich hinter Gero auf das Bett, so dass er ihn mit seinen Armen von hinten umschlingen konnte und ihm so die Bewegungsfreiheit nahm, und gleichzeitig seinen Kopf auf Geros Schulter legen konnte.
    Augenblicklich löste sich ein Seufzer von Geros Lippen. „Das ist schön, wie du mich hältst.“
    Neal ging gar nicht darauf ein. Er drückte seinen Freund an sich und war doch froh darüber, dass er ihm jetzt nicht genau in die Augen sehen musste.
    „Hör zu, Kleiner“, begann er vorsichtig, „was ich dir jetzt sage, das wird nicht einfach …“
    „Ich werde das sicher verstehen“, entgegnete Gero sofort. Er hatte die Augen geschlossen, genoss noch immer Neals Nähe und schien plötzlich keine Furcht mehr vor der Nachricht zu haben, die sein Freund ihm nun präsentierte:
    „In der letzten Zeit, da war ich manchmal sicher unausstehlich, nicht fair zu dir …“
    Neal machte eine Pause, in der er überlegte, wie er fortfahren könnte. Wie erwartet, blieb Gero nicht still dabei. „Manchmal warst du schon ein wenig komisch“, sagte er, und diese Feststellung half Neal dabei weiterzusprechen:
    „Genau darum geht es. - Du musst wissen, mein Verhalten war so komisch, weil ich …“ Neals Stimme geriet ins Stocken, doch er überwand sich und gestand schließlich: „… weil ich Drogen genommen

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