Von Liebe und Gift
stabil.“
Gero schüttelte den Kopf. Das alles war so unglaublich.
„Wir können nichts machen, solange Neal nicht selbst zur Vernunft kommt“, fügte Thilo hinzu. „Und das hält er momentan wohl nicht für nötig.“
Erst Stunden später öffnete sich die Schlafzimmertür wieder. Vorsichtig trat Neal heraus. Ihm war noch ein wenig schwindelig, doch sonst fühlte er sich recht gut – fast sorgenfrei.
Als er aber ins Wohnzimmer guckte und dort Francis und Gero auf dem Sofa sitzen sah, wusste er, dass die gute Stimmung gleich verfliegen würde.
„Warum hast du das getan?“, war das erste, was über Geros Lippen kam. „Warum hast du uns angelogen? Du wolltest eine Therapie machen!“
Neal senkte den Kopf. Er konnte nicht antworten.
„Findest du das in Ordnung, was du hier abziehst?“, keifte Francis lauthals. „Hast du es so nötig, dich selbst kaputtzumachen? So blöd kann man doch nicht sein! Hör endlich auf damit!“
Die Anschuldigungen prallten an Neal ab. Er sah keinen Sinn darin, ihnen alles zu erklären.
„Ihr habt doch keine Ahnung“, sagte er stattdessen. Er drehte sich um und verschwand im Schlafzimmer. Dort sammelte er seine Sachen zusammen.
„Was hast du vor?“ Es war Gero, der ihm still gefolgt war und fassungslos mit ansah, wie Neal seine Tasche packte.
„Ich ziehe wieder in mein Haus“, erklärte er sein Handeln.
„Nein, bitte nicht“, flehte Gero. Er kam näher. „Bleib hier.“
Doch Neal schüttelte den Kopf. „Ich habe eure klugen Ratschläge satt. Echt! Es nervt!“
Er griff sich seine Tasche und ging in den Flur. Dort drehte er sich noch einmal um.
„Was ist mit dir? Kommst du mit oder willst du hier weiter rumflennen?“
Gero antwortete nicht. Das schroffe Verhalten seines Freundes machte ihm irgendwie Angst.
„Verstehe…“, entwich es Neal verärgert, dann verließ er die Wohnung.
Zaghaft schloss Gero Neals Haustür auf und trat ein. Schwanzwedelnd begrüßten ihn die zwei großen Hunde im Erdgeschoss. Dort brannte kein Licht mehr. Es war schon spät.
Langsam ging Gero die Treppe hinauf. Oben angekommen sah er Neal im Schlafzimmer auf dem Bett liegen. Er hatte ein kurzes T-Shirt an, welches den Blick auf seinen flachen Bauch Preis gab. Dazu trug Neal eine graue Cordhose. Er las in einem Buch. Als Gero vorsichtig eintrat, blickte Neal lächelnd auf.
„Ich wusste, dass du kommen wirst“, sagte er.
„Wieso?“, fragte Gero leise. Er kam näher und blieb vor dem Bett stehen. Im Hintergrund lief Musik.
„Weil du ohne mich doch gar nicht sein kannst“, erwiderte Neal direkt. Er legte das Buch beiseite.
Gero seufzte laut. Er konnte dem tatsächlich nicht widersprechen. Aber sein Gesicht sah traurig aus, als er sich mit auf das Bett setzte.
„Ich habe Angst um dich“, gestand er daraufhin.
„Wieso denn?“, fragte Neal. Er rutschte näher an seinen Freund heran. „Das ist halb so wild alles. Ich krieg das hin, vertraue mir.“
Zu gerne hätte Gero das geglaubt.
„Heroin macht verdammt schnell abhängig“, sagte er mit bedrückter Stimme. „Es ist gefährlich. Du machst dich kaputt damit.“ Schon wieder war er den Tränen nahe.
„Kleiner, hör auf davon zu sprechen“, hörte er Neal sagen. Dann spürte er dessen Lippen auf seinem Hals.
„Leicht gesagt.“ Gero schüttelte den Kopf. Er konnte tatsächlich an nichts anderes denken.
„Hey, glaubst du etwa nicht an mich?“ Neals Blick war eindringlich.
„Doch“, erwiderte Gero. Er konnte nichts Weiteres sagen, als er in die blauen Augen seines Freundes sah.
Schließlich trafen sich ihre Lippen. Neal küsste sanft, leidenschaftlich. Er drückte Gero dabei auf das Bett. Gero schloss die Augen. Als er die forschende Hand bemerkte, die seinen Reißverschluss der Hose öffnete und unter seine Shorts wanderte, um dort seinen harten Penis zu umfassen, stöhnte er leise.
„Oh, Neal, schlaf mit mir“, ächzte er.
Das ließ sich Neal nicht zweimal sagen. Die flehenden Worte seines Freundes animierten ihn. Mit nur wenigen Griffen hatte er Gero und sich selbst entkleidet. Sie räkelten sich auf dem Laken. Ihre Leiber rieben sich aneinander, ihre Zungen vereinigten sich gierig, als wäre es ihr erster Kuss.
Gero lag auf den Rücken. Anstandslos spreizte er seine Beine. Er ließ sich lecken und mit Gleitcreme vorbereiten. Schließlich kniete sich Neal vor ihn, um in ihn einzudringen. Als er mit sanften Stößen begann, beugte er sich dabei vor, um Gero erneut zu
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