Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost

Titel: Von meinem Blut - Coben, H: Von meinem Blut - Long Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
Vom Netzwerk:
rein!«
    Erickson: » Geh zur Seite.«
    » Nein!«
    Erickson gefiel diese Antwort nicht. Er hob die Arme, als wollte er den blonden Teenager beiseiteschieben. Plötzlich hatte der Teenager ein Messer in der Hand. Bevor jemand reagieren konnte, holte er mit dem Messer aus und rammte es Erickson in die Brust.
    » O nein…«
    Ich rannte los und steckte im Laufen das Handy in die Tasche. Dann knallte es ein paar Mal. Ich blieb wie angewurzelt stehen.
    Schüsse.
    Erickson hatte eine Kugel abbekommen. Er drehte sich um die eigene Achse, hatte das Messer noch in der Brust und fiel zu Boden. Taylor wollte seine Pistole ziehen, hatte aber keine Chance. Weitere Schüsse hallten durchs Abendrot. Taylors Körper zuckte, dann zuckte er noch ein Mal, dann brach er zusammen.
    Jetzt hörte ich die Motoren wieder– ein Wagen raste die Einfahrt hinauf, ein anderer kam vom Haus. Ich drehte mich um. Berleand rannte auf mich zu.
    » In den Wald«, rief ich.
    Reifenquietschen. Ein Wagen hielt. Wieder mehrere Schüsse.
    Ich lief Richtung Wald und Dunkelheit, weg vom Haus und der Privatstraße. Der Wald, dachte ich. Wenn wir es in den Wald schafften, konnten wir uns da verstecken. Ein Auto schoss um die Ecke. Die Insassen versuchten, uns im Licht der Scheinwerfer zu entdecken. Ich hörte ein paar kurze ungezielte Feuerstöße. Ich lief weiter. Vor mir lag ein Felsen. Ich ging dahinter in Deckung. Erst dann konnte ich mich umblicken, um zu sehen, was hinter mir los war. Berleand hatte noch keine Deckung gefunden.
    Wieder ertönten Schüsse. Berleand ging zu Boden.
    Ich erhob mich hinter dem Fels, aber Berleand war zu weit weg. Zwei Männer waren auf dem Weg zu ihm. Drei weitere sprangen aus dem Jeep. Sie waren bewaffnet. Alle rannten auf Berleand zu und feuerten dabei blindlings in den Wald. Eine Kugel schlug hinter mir im Baum ein. Ich ging wieder in Deckung, als eine weitere Salve über mich zischte.
    Einen Moment lang war nichts zu hören. Dann rief jemand: » Kommen Sie sofort raus!«
    Die Stimme hatte einen starken arabischen Akzent. Ich blieb unten und spähte nach vorne. Es war dunkel, die Nacht senkte sich immer weiter auf uns herab, trotzdem erkannte ich, dass mindestens zwei von den Männern dunkle Haare, dunkle Haut und Vollbärte hatten. Einige trugen grüne Halstücher, die man schnell hochziehen konnte, um das Gesicht zu verdecken. Sie riefen sich etwas in einer Sprache zu, die ich nicht verstand, aber für Arabisch hielt.
    Was zum Teufel war hier los?
    » Kommen Sie raus, sonst muss Ihr Freund dafür büßen!«
    Der Mann, der das rief, schien der Anführer zu sein. Laut stieß er ein paar Befehle aus und deutete nach rechts und links. Zwei Männer gingen los, um in meinen Rücken zu kommen. Der dritte ging zurück zum Wagen und stellte ihn so, dass die Scheinwerfer den Wald erleuchteten. Ich blieb unten auf dem Boden sitzen. Mein Herz schlug wild.
    Ich hatte keine Waffe eingesteckt. Idiotisch. Absolut idiotisch.
    Ich griff nach meinem Handy.
    Der Anführer rief: » Dies ist Ihre letzte Chance! Sonst schieße ich ihm in die Knie.«
    Berleand rief: » Hören Sie nicht auf ihn!«
    Ich hatte gerade die Finger am Handy, als ein einzelner Schuss durch die Nacht hallte.
    Berleand schrie.
    Der Anführer: » Kommen Sie sofort raus.«
    Ich fummelte am Handy herum und drückte Wins Kurzwahl. Berleand wimmerte. Ich schloss die Augen und versuchte, das auszublenden. Ich musste nachdenken.
    Dann hörte ich wieder Berleands tränenerstickte Stimme: » Hören Sie nicht auf ihn!«
    » Das andere Knie!«
    Noch ein Schuss.
    Berleand schrie vor Schmerz. Das Geräusch ging mir durch Mark und Bein. Ich wusste, dass ich nicht nachgeben durfte. Wenn ich mich zeigte, waren wir beide tot. Win musste inzwischen mitgekriegt haben, was hier vorging. Er würde Jones und die Polizei informieren. Es konnte nicht lange dauern, bis die hier auftauchten.
    Ich hörte Berleand weinen.
    Dann erklang Berleands Stimme wieder, dieses Mal deutlich schwächer: » Hören… Sie… nicht… auf… ihn!«
    Die beiden Männer waren hinter mir und nicht mehr weit weg. Ich hatte keine Wahl. Musste etwas tun. Ich betrachtete das viktorianische Gebäude rechts von mir. Dann ergriff ich einen großen Stein, als sich in meinem Kopf eine Art Plan entwickelte.
    Der Anführer: » Ich habe ein Messer. Damit werde ich ihm jetzt die Augen herausschneiden.«
    Im Haus bewegte sich etwas. Ich sah es durchs Fenster. Keine Zeit. Ich stellte mich gebückt und mit gebeugten Knien hin,

Weitere Kostenlose Bücher