Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Jedenfalls sind wir gerade ungefähr so überfordert wie ein Einbeiniger, der versucht, jemandem in den Hintern zu treten .
Landon schüttelte schmunzelnd den Kopf über Willies hinkenden Vergleich. Er versuchte sich vorzustellen, wie der Großteil von Maggies Leben verlaufen war: umgeben von habgierigen Männern, die nicht im Geringsten dazu beigetragen hatten, ihr Selbstwertgefühl aufzurichten. Die Frau, die er dagegen kennengelernt hatte, war selbstbewusst. Und bewundernswert. Er ertappte sich bei dem Wunsch, härter zu arbeiten. Alles zu geben, damit es auf der Ranch voranging.
Für sie.
Plötzlich klopfte es laut an seine Zimmertür. „Landon! Bist du da drin?“
Maggie.
„Landon, bist du da? Ich muss dringend mit dir sprechen.“
Er sah sich suchend um und entdeckte schließlich das Handtuch auf dem Bett. Er erhob sich vorsichtig in der Wanne. Der Paravent, der als Sichtschutz dienen sollte, lag zusammengeklappt und nutzlos am Ende der Wanne. „Einen Moment“, rief er.
Doch gleichzeitig wurde die Zimmertür aufgerissen. „Landon! Wie konntest du …“
Schnell ließ er sich wieder in das seifige Wasser gleiten. Es schwappte über den Badewannenrand und bildete kleine Pfützen auf dem Fußboden. Maggie erschien in der offenen Bungalowtür und blieb wie angewurzelt stehen. Sie starrte auf die Wanne.
Eine endlos scheinende Minute verstrich schweigend.
Maggies Gegenwart füllte den großen Raum und verschlug Landon die Sprache. Fieberhaft versuchte er, woanders hinzusehen als auf den kurzen Jeansrock, der den Blick auf ihre langen, sonnengebräunten Beine in sexy, roten Cowboystiefeln freigab. Stattdessen konnte er die Augen nicht mehr von ihrem Gesicht wenden, das von dem offenen, blonden Haar eingerahmt wurde. Sie hatte einen dunklen Lidschatten aufgetragen, der ihre strahlend grünen Augen betonte. Ihre Lippen schimmerten in einem zarten Rot.
Sie will ausgehen, dachte Landon. Es versetzte ihm einen Stich in die Brust. Hör auf. Du hast weder einen Grund noch das Recht dazu, eifersüchtig zu sein.
„Was machst du denn bloß?“
Steif werden, wenn ich dich nur ansehe . Landon verbannte den Gedanken. „Ich nehme ein Bad.“
„Aber warum …“
„Weil ich es nötig habe. Ich bin verdreckt und müde und dachte, ich könnte mal meine schmerzenden Muskeln entspannen.“
Nicht jeden Muskel, Kumpel .
Betont lässig stützte er die Ellenbogen auf den Wannenrand und versuchte dabei unauffällig, mit den Händen einen Sichtschutz zu bilden. Obwohl ihm das schaumige Seifenwasser bis zur Brust reichte, fühlte er sich beunruhigend entblößt unter ihrem durchdringenden Blick. Und wo war der verdammte Hut, wenn man ihn brauchte? „Wenn es dir nichts ausmacht, dann schließ doch bitte die Tür. Es zieht.“
Sie errötete. Dann warf sie die Tür hinter sich zu, kam zurück und sah ihn herausfordernd an.
Er hob die Brauen. „Falsche Seite der Tür.“
„Pech gehabt. Hör zu, Landon, ich weiß, was du getan hast.“ Sie stellte sich vor die Wanne. „Und ich bin stocksauer.“
Um Himmels willen, wovon spricht sie da? Von meinem Strafregister?
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie ein Papierbündel in der Hand hielt. Zornig wedelte sie das Bündel vor seinem Gesicht. „Wer zur Hölle gibt dir das Recht, meine Pferde zu verkaufen?“
Nun dämmerte es ihm. „ Ich habe sie nicht verkauft.“
„Ach, lass doch diese Haarspalterei. Ich weiß, dass du es warst, der die Still Waters Ranch in Texas angerufen hat.“
Richtig, und er hatte nur zehn Minuten gebraucht, um den Vorarbeiter seines Bruders zu überzeugen, dass sich Maggies Pferde perfekt auf seiner Ranch machen würden. „Hank hat sie verkauft.“
„Hank hat das Geschäft abgeschlossen, weil er dazu ermächtigt ist. Aber keiner von uns beiden hat je von Still Waters gehört. Hast du wirklich gedacht, ich würde das einfach so hinnehmen? Das als glücklichen Zufall ansehen, ohne den Deal zu überprüfen?“
Nein. Er hätte wissen müssen, dass Maggie anderer Meinung wäre. Landon hatte lediglich daran gedacht, wie eindrucksvoll die Pferde in Maggies Stall waren. Und an Willies Vermutung, Greeley könnte dafür sorgen, dass Maggie die Pferde in der näheren Umgebung zu keinem guten Preis verkaufen konnte. Daher hatte er den Anruf gemacht.
„Was hast du mit Still Waters zu tun?“, fragte Maggie und riss ihn aus seinen Gedanken.
„Wie bitte?“
„Ich habe mit einem gewissen Storm Watkins gesprochen. Er sagte mir, ein ehemaliger
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