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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christyne Butler
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die Arme um seine Hüfte. „Oh danke! Vielen Dank!“
    Mit einem entspannten Seufzen ließ sich Landon in das heiße Wasser gleiten. Er hatte sich ein Bad in der altmodischen, auf vier Klauenfüßen stehenden Wanne eingelassen und genoss die Wärme, die seine verkrampften Muskeln lockerte.
    Zwei Wochen lang hatte er mit Willie draußen gecampt, weil auf der weitläufigen Ranch viel zu tun war und es sich nicht lohnte, immer wieder zum Haupthaus zu fahren. Nach dieser Zeit tat es richtig gut, ein Bad zu nehmen.
    Draußen hatten er und Willie sich im kalten Bach gewaschen und unter dem Sternenhimmel geschlafen, und nachts war es manchmal ziemlich kühl geworden.
    Doch Landon war vertraut mit solchen Umständen, genau wie mit den handwerklichen Aufgaben, sodass er und der alte Cowboy rasch in einen reibungslosen Arbeitsablauf gefallen waren. Gemeinsam hatten sie unzählige Zaunpfosten umgelagert und mit meterweise neuem Stacheldraht aufgespannt.
    Heute Morgen hatte er den letzten Pfosten eingeschlagen und dabei den vertrauten, quälenden Stich in seinem Körper gespürt. Immerhin war der Schmerz wieder zurückgegangen, als die beiden zur Ranch zurückritten.
    Um die Mittagszeit waren sie am Haupthaus angelangt und waren dort auf Grandma und Hank gestoßen. Willie hatte sofort gefragt, ob es in ihrer Abwesenheit Probleme gegeben hatte, doch die alte Dame verneinte. Keine weiteren Botschaften von Greeley.
    Landon war so erleichtert, dass er sich fast albern vorkam, und verschwand schnell im Stall, um nach G.W. zu sehen. Sein Pferd hatte sich gut erholt.
    Landon tauchte jetzt in das dampfende Wasser ein und versuchte, an nichts mehr zu denken. Das Haar klebte in nassen Strähnen in seinem Gesicht. Er wischte es weg und wünschte, er könnte ebenso den Gedanken an Maggie wegwischen, doch es gelang ihm nicht.
    Diese Frau!
    Von wegen ‚aus den Augen, aus dem Sinn‘! So hatte er es sich vorgestellt, als er mit Willie die Ranch hinter sich gelassen hatte. Aber es hatte nicht funktioniert.
    Er griff nach der Seife und schäumte seine Narben ein. Dann lehnte er sich zurück, schloss die Augen und ließ die Erschöpfung zu, die sich nach der harten Arbeit in seinen Körper gegraben hatte. Seinen Geist konnte er allerdings nicht zum Schweigen bringen. Wenn er weiterhin hier arbeiten wollte, würde er sich so weit wie möglich von Maggie fernhalten müssen.
    Vorausgesetzt, dass er überhaupt die Chance bekam, zu bleiben.
    In Gedanken ging er zu dem Tag von Hanks Unfall zurück. Willie hatte den Sheriff gerufen, nachdem er eine zerbrochene Speiche an der Kutsche gefunden hatte, die wie angesägt aussah.
    Zunächst hatte Landon sich unwohl gefühlt, als Willie ihn gebeten hatte, mit zum Sheriff zu fahren. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, mit dem Gesetz in Berührung zu kommen. Aber sehr bald hatte ihn eine Woge der Scham erfasst. Schließlich war ein Mann verletzt worden, der ebenso hätte sterben können. Und wenn ihn sein Gefühl nicht trog, was selten der Fall war, dann handelte es sich dabei nicht um einen Unfall.
    Um ihr Anliegen hatte sich eine junge Frau gekümmert, die sich als Hilfssheriff vorstellte. Sie sah aus, als hätte sie eben erst die Highschool beendet, doch ihren wachen Augen schien nichts zu entgehen. Landon hatte sich zurückgehalten, und auch Willie hatte nicht Greeleys Name erwähnt, sondern lediglich die Situation auf Crescent Moon geschildert. Dann galt es bloß noch, Maggie Bescheid zu sagen, die über die Ereignisse keineswegs erfreut war.
    Sowohl in jener Nacht als auch in den folgenden Nächten hatte Willie ihm mehr über das Leben auf der Ranch erzählt. Maggies Vater war vor fünf Jahren gestorben. Bis zum Schluss war er ein unglaublicher Bastard gewesen, dem Maggies Ehemann offenbar in nichts nachgestanden hatte.
    Anders als Maggie hatten die beiden die Arbeiter schlecht behandelt und sich von ihrer Macht – und Geldgier leiten lassen. Das war wohl auch der Grund, aus dem Maggies Vater ihrem Nichtsnutz von Ehemann die Hälfte der Ranch überschrieben hatte. Und als Alan sie ein paar Jahre später verließ, musste Maggie ihm seinen Anteil an Crescent Moon ausbezahlen.
    Nun versuchte sie, ihre Familie über Wasser zu halten. Erschwerend kam hinzu, dass ihr die jungen Cowboys abgeworben wurden und ständig etwas kaputt ging – wie der Weidezaun, den sie letztens ausgebessert hatten. Und Hanks Kutsche, unter der er gelandet war.
    Wer weiß, was es damit auf sich hat , hatte Willie gesagt.

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