Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Angestellter hätte ihn angerufen.“ Sie wedelte noch einmal mit den Papieren. „Aber dann wurde er ganz merkwürdig und wortkarg und wollte nichts mehr sagen.“
„Du liest zu viel zwischen den Zeilen.“
„Aber es stimmt? Hast du dort mal gearbeitet?“
Ja, das hatte er. Seit er laufen konnte. Es war die Ranch seiner Familie. Und außer den paar Jahren, in denen er sich beim Rodeo herumgetrieben hatte, hatte er sein Leben dort verbracht, bis sie ihn in Handschellen abgeführt hatten.
Es war schwer, nicht Landons Körper anzustarren, der so einladend in der Wanne lag. Doch seine dunklen, ernsten Augen hielten ihren Blick fest.
„Antworte mir. Hast du auf Still Waters gearbeitet?“
„Spielt das eine Rolle?“
Natürlich spielte es eine Rolle. Als Hank ihr erzählt hatte, dass ein Angebot von einer Ranch in Texas eingegangen war, hatte sich ihre Überraschung sehr schnell in Misstrauen verwandelt. Zunächst hatte sie geglaubt, Greeley könnte dahinterstecken. Womöglich hatte er ein fingiertes Geschäft eingefädelt, das sie in einen endlosen Papierkrieg stürzen sollte.
Aber dann war ein Fax eingetroffen, das einen reellen Marktpreis vorschlug. Einen Wert, der sogar ein bisschen über ihrer ursprünglichen Forderung lag.
Mit dem Vorarbeiter zu telefonieren, war, als würde man gegen eine Wand reden. Erst, als Maggie damit gedroht hatte, den Deal aufzulösen, hatte er ein wenig nachgegeben und verraten, dass ein ehemaliger Angestellter das Geschäft empfohlen hatte. Keine Minute später war sie aus dem Zimmer gestürmt und hatte an die Tür geklopft. Es musste Landon gewesen sein.
In den vergangenen vierzehn Tagen hatte sie versucht sich einzureden, dass Landon nur ein weiterer Cowboy war: Er würde seinen Job machen, seinen Lohnscheck nehmen und bald weiterziehen. Willie hatte ihr alles berichtet, was sie draußen auf den Koppeln geleistet hatten. Dass Landon hart arbeitete, überraschte sie nicht. Seine vielen zeitsparenden und praktischen neuen Methoden versetzten sie in Erstaunen.
Aber dass er sich nun in ihre Geschäfte einmischte, machte sie skeptisch. Was hatte er vor? Hielt er sie für unfähig, ihre eigene Ranch zu leiten? Könnte er es darauf anlegen, Crescent Moon irgendwann zu übernehmen? Sie hatte bereits genug Ärger mit Kyle und ihrem Exmann. Das Letzte, was sie brauchte, war ein weiterer Mann, der in ihr eine hilflose, schwache …
„Hallo? Maggie? Hast du deine Zunge verschluckt?“
Maggie sah ihn an. Das schaumige Badewasser spielte um seine angewinkelten Knie und leckte an seiner Brust. Es wogte um die scharfen Umrisse seines Körpers und strich über die dunklen Brustwarzen.
Sie blinzelte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Papiere. „Ich weiß nicht, was du vorhast, aber diese Ranch liegt allein in meiner Verantwortung.“
„Das hat doch niemand bezweifelt.“
Ein verzweifeltes, kleines Seufzen entfuhr ihrem Mund. „Warum hast du Still Waters angerufen? Es ist nicht auf deiner Liste der Empfehlungsschreiben, die du Grandma gegeben hast.“
„Na und? Haben die anderen Arbeitgeber aus meiner Vergangenheit nicht genug glorreiche Dinge über mich gesagt?“
„Das weiß ich nicht. Ich habe sie nicht angerufen.“
Schockiert sah Landon sie an. Maggie blätterte noch immer abwesend in den Papieren, doch sie schien in Gedanken woanders. „Vor langer Zeit habe ich gelernt, auf meine Intuition zu vertrauen. Auf mein Herz zu hören, statt auf offensichtliche Fakten. In der Vergangenheit habe ich das nicht getan, und bis heute muss ich dafür bezahlen.“
Sie atmete tief ein. Bevor sie sich bremsen konnte, kamen die Worte aus ihrem Mund. „Aber dir habe ich vertraut.“
Er seufzte und hielt die Finger fest über der Brust verschränkt. „Ja, ich habe dort gearbeitet. Und bevor du jetzt weiter recherchierst, kann ich dir auch gleich sagen, wer der Besitzer ist. Er …“ Landon schloss die Augen. „Er ist mein Bruder.“
Maggie keuchte. Da war er wieder, dieser furchtbare Kummer in seinem Gesicht. Er war nicht so schlimm wie der Ausdruck der Qual, den sie vor zwei Wochen an ihm gesehen hatte, aber schlimm genug, um ihrem eigenen Herzen einen Stich zu versetzen.
Ohne nachzudenken kniete sie sich neben die Wanne und legte behutsam die Hand auf seine verkrampften Finger. Sie waren feucht und warm. Der Duft nach sauberer Haut hüllte sie ein, als sie seine langen dunklen Wimpern betrachtete.
„Landon, was hast du?“
Bei ihrer Berührung zuckte er zurück und
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