Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
müsste und das dürfte deinem Bein nicht gut bekommen.“
Er sah Martin fragend an und da dieser wusste, was er wissen sollte, erklärte er:
„Eric geht es gut. Er war den ganzen Nachmittag über sehr benommen und nicht ansprechbar. Aber das wird sich sicher bald ändern und dann wird er sich freuen, dich zu sehen. Ich bleibe bei Sarah, bis du zurück bist oder Rachel und Lyonel kommen.“
Niklas nickte und beugte sich zu Sarah hinunter. Er streichelte mit seinem Daumen sanft über ihre Wange und drückte einen Kuss auf ihre weichen Lippen. Bevor er sich zurückziehen konnte, vergrub Sarah ihre Hände in seinen Haaren und vertiefte den Kuss.
„Ich fühle mich gerade äußerst überflüssig“, beschwerte sich Martin nach einer Weile.
„Das bist du nicht, Onkelchen“, lachte Sarah und blickte in Niklas’ Augen.
„Soll ich den Platz neben mir für dich frei halten?“
„Ich bitte darum“, antwortete Niklas und wusste, dass er wie ein pubertierender Teenager grinste, doch das war ihm egal.
Zwei Stunden später stöhnte Eric leise und seine Augenlieder öffneten sich. Sein Blick irrte ziellos durch den Raum und blieb schließlich auf Niklas haften, der neben ihm auf einem Stuhl saß.
„Na, wieder unter den Lebenden?“
„Ich ...“
Erics Stimme versagte, da sein Hals schmerzte und sein Mund sich so trocken anfühlte, als sei er stundenlang ohne Wasser durch die Sahara marschiert. Niklas hielt ihm eine Schnabeltasse vors Gesicht und meinte:
„Hier, trink etwas.“
Eric gehorchte, doch nach drei kleinen Schlucken schob er Niklas Hand mit der Tasse weg, da auch das Trinken ihm Schmerzen bereitete.
„Hast du mitbekommen, was Martin dir erzählt hat?“
Eric nickte und versuchte erneut zu sprechen:
„Dann ... habe ich das ... alles nicht geträumt? Deine Mutter ... Vampir ... und so weiter?“
„Leider nicht. Und leider ist es auch wahr, dass du über den Haufen geschossen wurdest.“
„Das erklärt ... warum ich ... mich so schrecklich fühle.“
Niklas tätschelte mitfühlend den Arm seines Freundes.
„Die gute Nachricht ist, dass du wieder ganz gesund werden wirst.“
„Super“, stöhnte Eric und schloss seine Augen. „Wie lange ... bin ich schon hier?“
„Seit Freitagnacht.“
„Und ... welchen Tag haben wir heute?“
„Montag.“
Eric öffnete seine Augen und Niklas glaubte, Panik darin zu sehen.
„Was ist los?“, fragte er beunruhigt.
„Der Montag ... an dem ich mich ... mit Miriam verabredet habe?“
Niklas Augen weiteten sich erschrocken:
„Mist! Das habe ich ja völlig vergessen.“
„Soll ... das heißen, ich ... habe mein Date verpasst?“
„Ja.“
Eric versuchte sich aufzurichten, gab jedoch mit einem Schmerzensschrei auf. Niklas sprang auf und hielt ihn vorsichtshalber an der Schulter zurück.
„Was hast du denn vor?“
„Na ... ich muss doch zu ... Miriam. Muss ... ihr erklären, warum ich sie ... sitzen lassen habe.“
Eric atmete keuchend und sein Gesicht war vor Schmerz verzerrt. Niklas legte eine Hand auf die Stirn seines Freundes, als wollte er prüfen, ob dieser zu hohes Fieber hatte und schimpfte:
„Du bist wohl nicht ganz dicht! Du kannst doch nicht aufstehen! Ich werde zu Miriam fahren und ihr alles erklären.“
Eric versuchte ruhiger zu atmen und nickte schließlich.
„Und was willst du ihr erzählen?“
„Na was schon. Die Wahrheit“, antwortete Niklas. „Ich werde nur ein paar Begriffe weglassen, wie zum Beispiel: Vampir und Jäger. Ich nehme an, du weißt, wo sie wohnt?“
„Klar ... sie hat doch ... ein Nummernschild am Wagen“, erwiderte Eric und nannte Niklas die Adresse.
„Gut, dann werde ich jetzt zu ihr fahren. Aber nur wenn du mir versprichst, ruhig hier liegen zu bleiben und nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Sonst landest du gleich wieder auf der Intensivstation.“
„Ich ... bin ganz artig und ... warte hier auf dich.“
Niklas drückte zum Abschied den Arm seines Freundes und machte sich auf den Weg.
Miriam öffnete erst nach dem zweiten Klingeln die Tür einen kleinen Spalt, schlug sie jedoch sofort wieder zu, als sie Niklas sah und rief: „Verschwinde!“
„Miriam, ich kann ja verstehen, dass Sie sauer sind. Aber ich bin hier, um Ihnen zu erklären, warum Eric nicht gekommen ist.“
„Verschwinde!“, rief sie erneut mit wütender Stimme. „Wenn Eric nicht Manns genug ist, sich mit mir zu treffen, soll er es eben bleiben lassen. Ich will nichts mehr von ihm wissen. Im Grunde genommen kenne ihn ja noch nicht einmal und wahrscheinlich ist
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