Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
aufstöhnte, an seinen Lippen knabberte und ihre Hände unter sein Hemd schob, um sie über seine Haut wandern zu lassen, gab es für ihn kein zurück mehr. Lust und Begierde durchströmten ihn und verwandelten sein Blut in brodelnde Lava. Er hob Rachel hoch und trug sie zum Bett, doch vorher gab er der Tür einen Tritt, damit sie zufiel.
***
Der Tag in der Klinik hatte sich für Niklas quälend langsam hingezogen. Eric lag im künstlichen Koma und auch Sarah hatte noch nicht ihre Augen aufgeschlagen, obwohl es bereits Abend war. Niklas hatte abwechselnd an ihren Betten gesessen und seinen schlafenden Zuhörern erzählt, was ihm gerade in den Sinn kam. Hin und wieder war er eingenickt, was ihm auch jetzt passiert sein musste, denn er wurde durch ein Geräusch aufgeschreckt, das sich wie ein Lachen anhörte. Das konnte aber nicht sein, denn immerhin befand er sich auf der Intensivstation, wo schon die nach Krankheit riechenden, trostlosen Räume Trauer und Frustration auslösten.
Niklas merkte, dass er auf seinem Stuhl soweit heruntergerutscht war, dass sein Kopf auf der harten Lehne ruhte, und schob sich stöhnend nach oben, da sein Rücken von der unbequemen Stellung schmerzte. Wieder glaubte er ein heiseres, wenn auch nur kurzes Lachen zu hören, woraufhin er auf das Bett neben sich blickte - direkt in Sarahs braungrüne Augen.
„Hey“, krächzte sie. „Du hast geschnarcht.“
„Sarah!“, rief Niklas, griff nach ihrer Hand und drückte sie an seine Brust.
„Geht es dir gut? Brauchst du irgendetwas oder soll ich die Schwester rufen?“
„Ich habe nur Durst und mein Bein tut etwas weh“, erklärte Sarah mit belegter Stimme. Sie musterte Niklas’ Gesicht und als sie die Erschöpfung darin sowie die Sorge in seinen Augen sah, fragte sie ängstlich:
„Und wie geht es dir und den anderen? Hat Elvira sie ... ich meine, sie sind doch nicht ...“
„Nein“, unterbrach Niklas Sarah, drückte beruhigend ihre Hand und erzählte in kurzen Sätzen, wie Martin und er seine Mutter, Lyonel und sie gefunden und aus Elviras Fängen befreit hatten.
Sarah hörte zu und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Ich ... ich hatte solche Angst“, gestand sie. „Ich wollte nicht aufgeben, aber irgendwann ... das Wasser, es war so kalt ...“
„Du hast nicht aufgegeben“, tröstete Niklas sie. „Du hast durchgehalten, bis wir gekommen sind und diese Hexe schmort jetzt in der Hölle. Sie kann dir nichts mehr tun und es wird alles wieder gut werden, Sarah.“
„Ich weiß“, flüsterte sie. „Ich werde auch nicht zulassen, dass mich dieser Albtraum mein ganzes Leben lang verfolgt. Den Gefallen tue ich Elvira nicht. Allerdings werde ich ein wenig Zeit brauchen, um alles zu verarbeiten.
„Und ich werde dir dabei helfen“, versprach Niklas und küsste Sarahs Hand. „Wenn du einen bösen Traum hast, oder Angst bekommst, brauchst du mich nur zu rufen. Egal, wo ich bin, ich werde kommen und dich in den Arm nehmen, bis es dir wieder besser geht.“
„Und wenn das Wochen dauert?“
Niklas beugte sich vor und wischte mit seinem Daumen eine Träne von Sarahs Wange. Er küsste sie zärtlich auf ihren Mund und erklärte anschließend:
„Dann werde ich dich wochenlang halten und nicht von deiner Seite weichen.“
Sarah blickte dankbar in seine Augen, doch als sie einen dunklen Schmerz darin entdeckte, wurde sie stutzig.
„Du hast mir etwas verschwiegen, oder? Du hast alle erwähnt. Deine Mutter, Lyonel und Martin. Nur Eric nicht.“
„Er ... er liegt nebenan“, erklärte Niklas mit erstickter Stimme. Er spürte, dass auch ihm nun die Tränen in die Augen schossen und wandte schnell sein Gesicht ab, weil er nicht wollte, dass Sarah sie sah.
„Elvira hat auf ihn schießen lassen. Die Kugel ... hat ihn mitten in die Brust getroffen ... und die Ärzte haben Stunden um sein Leben gekämpft. Jetzt liegt er im künstlichen Koma.“
„Das tut mir leid“, flüsterte Sarah und drehte sein Gesicht zu ihr. „Und ich möchte nicht, dass du deine Tränen vor mir verbirgst, Niklas. Ich möchte mit dir zusammen sein, mit dir alt werden und dein Leid und deine Freude mit dir teilen. Ich möchte immer für dich da sein, so wie du für mich da bist.“
„Ok“, sagte er nur und drückte sein Gesicht an ihre Schulter. Für eine Minute gönnte er sich den Luxus, sich fallen zu lassen und genoss Sarahs Wärme und tröstende Nähe. Danach löste er sich von ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und meinte:
„Ich hole jetzt die Schwester,
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