Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
begann.
„Nein, ich habe damit meine Pizza in Stücke geschnitten, bevor ich sie auf die Terrasse gebracht habe. Äh ... falls du Hunger hast, kannst du gerne den Rest essen.“
„Hunger?“, wiederholte Niklas und fasste sich an seinen Bauch. Er hatte heute Morgen das Letzte gegessen und tatsächlich Hunger. Er ging nach draußen, um sich ein Stück von der Pizza zu nehmen. Essen war etwas Stinknormales und Niklas hoffte, dass Miriam diese Geste weiter beruhigen würde. Sie folgte ihm auch bis zur Tür, blieb jedoch im Rahmen stehen.
„Eric wird doch wieder gesund, oder?“
Niklas nickte und biss in die Pizza.
„Kann ich ihn sehen?“
Niklas stieß kauend ein „M ... m“ hervor. Er schluckte, deutete auf die Flasche Wein und ergänzte:
„Aber du solltest nicht selbst fahren. Eric würde mich trotz unserer langen Freundschaft umbringen, sollte dir auf dem Weg ins Krankenhaus etwas zustoßen.“
Miriam lächelte und schloss die Terrassentür. Niklas, der gerade nach dem nächsten Stück Pizza griff, hielt in der Bewegung inne und blickte sie stirnrunzelnd an.
„Ich kann doch die Tür nicht aufstehen lassen“, rief sie erklärend. „Ich komme vorne raus, ok?“
„Sicher“, antwortete Niklas. Er stapelte die letzten drei Stückchen Pizza übereinander und ging zur Haustür. Als Miriam wirklich dort herauskam, atmete er erleichtert auf.
„Was? Hast du gedacht, ich mache doch noch einen Rückzieher?“
„Wer weiß. Schließlich hast du mich eben noch für einen Psychopathen gehalten.“
Sie senkte den Blick und erklärte:
„Das tut mir leid. Aber ich war echt stinkig, gekränkt und verunsichert.“
„Glaub mir, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich an deiner Stelle hätte auch ein paar Probleme, meine Story zu glauben.“
„Na ja, jetzt mit dir mitzufahren, macht mir schon etwas Angst. Vielleicht belügst du mich ja doch“, erklärte Miriam beklommen. „Aber ich warne dich, ich habe einen Elektroschocker und Pfefferspray dabei.“
„Na, dann ist es ja taktisch klug von dir, mich vorzuwarnen“, meinte Niklas trocken.
„Schitt“, murmelte Miriam und fasste sich an die Stirn. „Ich glaube, ich habe doch zu viel Wein getrunken.“
Niklas lachte leise.
„Du wirst das Zeug nicht brauchen, versprochen. Kommst du?“
Miriam nickte und folgte ihm zu seinem Wagen. Auf dem Weg ins Krankenhaus wollte sie von Niklas wissen, was genau passiert war und er versuchte, ihr möglichst die Wahrheit zu erzählen. Allerdings vermied er das Wort Vampir, denn er befürchtete, dass Miriam ihn sonst doch noch für verrückt erklären würde.
Als sie auf die Tür des Krankenhauses zugingen, zuckte Miriam erschrocken zusammen, als plötzlich ein Mann und eine Frau neben ihnen standen. Der hell erleuchtete Platz war, bis auf zwei Frauen, menschenleer gewesen, da war Miriam sich ganz sicher. Wo also kamen die beiden so plötzlich her? Niklas schien sich darüber jedoch keine Gedanken zu machen, denn er umarmte die Frau, nickte dem Mann kurz zu und stellte sie Miriam schließlich vor:
„Das sind Rachel, meine Mutter und ihr ... Freund Lyonel.“
Die Vorgestellten warfen sich einen verliebten Blick zu, woraufhin Niklas demonstrativ die Augen verdrehte. An diese Beziehung musste er sich wirklich noch gewöhnen.
„Mum, Lyonel das ist Miriam.“
Rachel lächelte herzlich und schüttelte Miriams Hand.
„Eric wird sich freuen, Sie zu sehen.“
„Woher wissen Sie, dass ich zu Eric möchte?“
„Na, weil Ihr Name bei uns zu Hause schon oft erwähnt wurde. Eric ist fasziniert von Ihnen.“
„Was ich durchaus nachvollziehen kann“, erklärte Lyonel, bevor er nach Miriams Hand griff, sich vorbeugte und einen angedeuteten Kuss darauf hauchte.
„Sie sind bezaubernd.“
Miriam lief rot an und Rachel knuffte den Vampir in die Seite.
„Du machst sie ganz verlegen.“
Niklas legte eine Hand auf Miriams Rücken und schob sie sanft weiter.
„Kommt, lasst uns reingehen.“
„Das ist deine Mutter?“, flüsterte Miriam verwirrt, als sie glaubte, Rachel und Lyonel könnten sie nicht hören, da sie ein Stück vor ihnen gingen.
„Ja, und bevor du anfängst zu rechnen, sie sieht jünger aus, als sie ist.“
„Aber sie sieht aus wie ... na ja, fünfunddreißig, höchstens achtunddreißig. Und du bist?“
„Siebenundzwanzig.“
Miriam schüttelte ungläubig ihren Kopf.
„Also, wenn du nicht eindeutig ihre Augen hättest, würde ich behaupten, ihr veräppelt mich. Und wo kamen die beiden überhaupt so schnell her?“
Niklas zuckte
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