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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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bedecken, genoss sie das wohlige Prickeln, das er in ihr auslöste. Ihre Hände wanderten über die Muskeln seiner starken Arme, über die warme Haut seines Rückens und vergruben sich in seinen Haaren. Jetzt wusste Sarah, dass Niklas genauso fühlte wie sie, dass sie zusammengehörten und eine gemeinsame Zukunft hatten.
    ***
    Die Sonne war kaum untergegangen, da saß Lyonel bereits in seinem Wagen, um möglichst schnell das Treffen mit Franz Schneider hinter sich zu bringen. Abgesehen davon, dass ihm das Zusammentreffen mit dem Sohn seines - von ihm getöteten - Freundes, Otto Schneider, überhaupt nicht behagte, wollte er möglichst schnell zurück, um mit Rachel zusammen sein zu können. Allein der Gedanke an sie ließ sein Herz schneller schlagen. Er wollte sie. Er verzerrte sich nach ihr. Lyonel hoffte, dass es Rachel genauso ging wie ihm, dass sie ihn ebenfalls so sehr begehrte, dass es kein zurück mehr für sie gab. Denn er hatte nicht die Kraft, noch einmal zurückzuweichen, sie abermals in die Tiefen seines Herzens zu verbannen. Natürlich könnte er sich einfach nehmen, wonach ihn verlangte. Er könnte Sarah durch eine Berührung an der Schläfe und einen tiefen Blick in ihre Augen manipulieren, sie dazu bringen, dass sie sich ihm hingab - doch dieser Akt hätte nichts mit Liebe zu tun. Und Lyonel wollte nicht nur eine Nacht mit Rachel, nein, er wollte sie für immer an seiner Seite haben, wollte ihre freiwillige, alles verzehrende Liebe.
    Als das Navigationsgerät nach einer knappen Stunde Fahrt die Anweisung gab, nach rechts auf eine einsame Waldstraße abzubiegen, zog Lyonel seine Stirn kraus. Franz Schneiders Wunsch, sich mit ihm treffen zu wollen, war schon sehr merkwürdig - denn eigentlich dürfte Franz gar nichts von seiner Existenz wissen - diese menschenleere Gegend jedoch rief in Lyonel ein tiefes Misstrauen hervor. Wollte der Mann sich an ihm rächen?
Vor vierzig Jahren hatte Lyonel den Vater von Franz, Otto Schneider, im Blutrausch getötet und noch heute sah er den Leichnam seines Freundes vor sich. Den zerfetzten Hals und die aufgerissenen, toten Augen, in denen pures Entsetzen gestanden hatte.
Wie schon so oft in den vergangenen Jahren, versuchte Lyonel sich einzureden, dass er nicht Schuld an Ottos Tod war - doch wie immer gelang es ihm nicht. Er hatte seinen Freund getötet. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass verfeindete Vampire ein böses Spiel mit ihm gespielt hatten. Sie hatten ihn gefangen gehalten, ausgehungert und schließlich in die Villa seines Freundes geschleppt. Er hatte nicht mehr klar denken können, war in den Schmerzen, die durch den Hunger in seinen Eingeweiden wühlten, gefangen gewesen. Alles in ihm hatte nach Blut geschrien. Und dann hatten die Vampire ihn in einen Raum gestoßen, der erfüllt war von dem Geruch des köstlichen, lebensrettenden Elixiers. Ottos Blut, wie Lyonel voller Schmerz feststellen musste, als er wieder bei Sinnen war. Doch da hatte er seinen Freund bereits getötet - und einer jungen Frau den Ehemann und einem zweijährigen Jungen seinen Vater genommen.
Als Lyonel auf eine große Lichtung fuhr, auf der ein einzelnes Haus stand, wusste er, dass er am Ziel war. Er hielt den Wagen an und rieb sich durch seine Augen. Erneut grübelte er darüber nach, was Franz Schneider von ihm wollte. Vielleicht hätte er nicht herkommen sollen, doch Franz hatte gesagt, es sei sehr wichtig. Angeblich brauchte Ottos Sohn seine Hilfe, doch er hatte am Telefon nicht darüber sprechen wollen, um was es ging. Auch nicht darüber, woher er von ihm wusste.
Lyonel sorgte bis heute dafür, dass es Franz und seiner Mutter finanziell gut ging. Er hatte das Studium von Franz bezahlt und unterstützte auch jetzt noch dessen biochemische Forschungen. Er war es seinem toten Freund einfach schuldig, sich um dessen Familie zu kümmern. Schließlich war es das Einzige, was er noch für Otto tun konnte. Allerdings hatte er sich Franz oder dessen Mutter nie gezeigt, sich immer im Hintergrund gehalten. Bis heute hatte Lyonel einen guten Freund vorgeschoben, der an seiner Stelle auftrat und behauptete, Otto Schneider sehr gut gekannt zu haben. Damals hatte Ottos junge Frau gezögert, die finanzielle Hilfe anzunehmen, doch schließlich war ihre Geldnot so groß gewesen, dass sie sie annehmen musste.
Und Lyonel wusste mit Sicherheit, dass sein, heute bereits siebzigjähriger Freund, ihn nicht verraten hatte. Wieso also wusste Franz jetzt von ihm und woher hatte er seine

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