Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)
örtliche Polizei hier auftaucht und die sollte euch besser nicht sehen.“
Lyonel nickte nur und folgte Vando nach oben in die Halle. Er brauchte dringend Blut und hoffte, dass Niklas noch ein paar Blutkonserven in seinem Wagen hatte.
15. Abflug
Karl und Mark warteten ungeduldig auf Rea Vandos Rückkehr. Es hatte sie ein wenig beruhigt, als sie hörten, dass Rea den Töter einsetzte, aber das war bereits vor ein paar Minuten gewesen.
Grausame Erlebnisse in der Vergangenheit hatten dafür gesorgt, dass die beiden Männer zu gnadenlosen Jägern geworden waren. Sie töteten jeden, durch dessen Adern Vampirblut floss, egal wie viel. Allerdings waren sie ihren Kameraden gegenüber loyal und würden niemals einen der Jäger im Stich lassen - auch nicht, wenn dieser lebensmüde war. Im Stillen hofften Karl und Mike, dass sie Vando nicht eines Tages selbst würden töten müssen. Sie fürchteten, dass sein gefährliches Spiel irgendwann einmal daneben gehen und ein Vampir sich einen Spaß daraus machen würde, ihn zu verwandeln.
Die Unruhe der Jäger wuchs. Schließlich setzten sie sich in Bewegung, um nach Vando zu sehen, doch da trat dieser aus dem Gebäude und eilte auf sie zu. Seine Gesichtszüge waren hart, zeigten keinerlei Gefühle, auch nicht, als Niklas hinter ihm durch die Tür stürmte und ihn als Mörder beschimpfte. Vando ignorierte ihn und rief Karl und Mark zu:
„Wir verschwinden hier!“
Niklas riss ihn an der Schulter herum, um ihm seine Faust ins Gesicht zu schlagen, doch Vando war darauf vorbereitet und fing den Schlag ab. Kurz darauf rollten die beiden Männer ineinander verkeilt über den Boden, was Karl und Mike ein Lächeln entlockte. Bis jetzt hatte es noch niemand - sie eingeschlossen - geschafft, Vando in einem Zweikampf zu besiegen. Der Mann bewegte sich wie ein Panther und kannte Griffe, durch deren Anwendung seine Gegner ihm wehrlos ausgeliefert waren. Es dauerte auch nicht lange, bis Niklas keuchend unter ihm lag und sich nicht mehr bewegen konnte. Laut sagte Vando:
„Sei froh, dass ich heute meinen sozialen Tag habe. Du bist schon ziemlich angeschlagen und ich habe nichts davon, dir noch weitere Verletzungen zuzufügen. Aber ich werde es tun, wenn du es darauf anlegst.“
Vando beugte sich etwas weiter vor und flüsterte:
„Ich sorge dafür, dass die Jäger dein Elternhaus nicht mehr betreten werden, damit Rachel nicht in Gefahr gerät. Aber wir beide sehen uns bald wieder, Niklas.“
Vando ließ ihn los und sprang auf. Er blickte kurz zum Himmel, als er das Geräusch eines Hubschraubers hörte und rief:
„Abflug Leute!“
Die Jäger warfen Niklas, der noch immer am Boden saß, einen letzten Blick zu und stiegen in Vandos Audi. Als dieser anfuhr, fragte Karl:
„Hast du herausfinden können, was hier passiert ist?“
„Niklas war nicht gerade in Plauderlaune“, antwortete Vando. „Und dass ich einer Freundin von Sarah, die sich im Verwandlungsprozess befand, das Lebenslicht ausgelöscht habe, hat seine Stimmung auch nicht gerade gehoben. Ich denke, Niklas hat uns heute hassen gelernt.“
„Eigentlich schade“, meinte Karl. „Wenn sein Vater ihn in Bezug auf Vampire nicht so verdorben hätte, würde er einen guten Jäger abgeben. Er ist hartnäckig und alles andere als feige.“
„Das würde ich ihm aber niemals sagen“, brummte Mark und betrachtete das Loch in der Wand des Wohnhauses, an dem sie gerade vorbeifuhren.
***
Vandos Bemerkung über ihr baldiges Wiedersehen irritierte Niklas, doch die Worte waren vergessen, als er Martins entsetztem Blick begegnete. Offenbar hatte dieser, genau wie die beiden Jäger, die Show geschluckt und glaubte, Rachel und Lyonel seien tot.
Er sprang auf und schrie gegen den Lärm des landenden Rettungshubschraubers an:
„Es ist alles in Ordnung! Vando ist auf unserer Seite. Ich erkläre es dir später.“
Martin atmete erleichtert auf und fuhr sich mit einer zittrigen Hand durch sein Gesicht. Er hatte das Gefühl gehabt, vor Sorge und Hilflosigkeit innerlich zu zerreißen und blickte nun erleichtert zu dem schwarzen Hubschrauber, an dessen Seite in großen roten Buchstaben OSM prangte.
Niklas wusste von seinem Vater, dass die Organisation über eigene Rettungsteams verfügte, war jedoch noch nie einem begegnet. Die drei Männer, die aus dem Hubschrauber sprangen, waren schwarz gekleidet und sahen aus wie Soldaten. Ihr militärischer Drill verhärtete diesen Eindruck, denn zwei von ihnen waren bewaffnet und sondierten aufmerksam ihr Umfeld,
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