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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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fieberhaft nach einer Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Doch es gab keine.
Dabei war ihr Plan perfekt gewesen. Sie hatte an alles gedacht und nur wegen ihrer Schludrigkeit saß sie jetzt in der Falle. Elvira hatte zwar nicht daran geglaubt, dass Niklas sie hier finden würde, oder sie gar die Flucht ergreifen müsste, aber diesen unwahrscheinlichen Fall mit einkalkuliert.
Der Raum, in den sie sich zurückgezogen und wohnlich zurechtgemacht hatte, war ein ehemaliger Kühlraum mit zwei dicken Eisentüren. Eine davon führte in das ehemalige Zoogebäude, die andere nach draußen. Elvira interessierte es nicht, was hier einst gelagert wurde, für sie war nur wichtig, dass der Raum ihre Ansprüche perfekt erfüllte. Er besaß dicke Türen und einen Fluchtweg nach draußen. Nur leider hatte sie in ihrem Übermut ihren Wagen - der mit Spezialscheiben ausgestattet war - im Eingansbereich des Zoogebäudes geparkt, anstatt hinter dieser Tür. Deswegen führte ihr Fluchtweg nun nicht mehr in die Freiheit, sondern in das tödliche Sonnenlicht.
Um zu ihrem Wagen zu gelangen, müsste sie den Keller verlassen und oben die Halle durchqueren, doch dort trieben sich mittlerweile zu viele Feinde herum. Sie hätte sich nicht so viel Zeit mit Rachel und Sarah lassen und eher fliehen sollen, doch jetzt war es zu spät.
Elvira blickte zu der schweren Eisentür, hinter der sie sich bis vor zehn Minuten noch so sicher gefühlt hatte. Würde die Tür der Waffe, mit der Niklas auf die Fensterfront des Terrariums geschossen hatte, standhalten und ihr somit noch Zeit geben, über einen geeigneten Fluchtplan nachzudenken?
Ihre Frage wurde schneller beantwortet, als ihr lieb war, denn mit einem ohrenbetäubenden Knall sprang die Eisentür aus dem Rahmen, blieb einen Augenblick lang bebend in den Scharnieren hängen und schlug schließlich krachend auf dem Boden auf.
Dass Lyonel schneller als sie war, wusste Elvira bereits. Dass er auch weitaus stärker war, bekam sie zu spüren, als sie wie ein Geschoss gegen ihren Kleiderschrank prallte und dieser über ihr zusammenbrach. Noch bevor Elvira einen klaren Gedanken fassen konnte, spürte sie kräftige Finger um ihr Fußgelenk und sie schrie panisch auf, als sie unter den Kleidungsstücken und dem zerbrochenen Holz des Schrankes hervorgezogen wurde. Gleich darauf segelte sie wie eine Stoffpuppe durch die Luft und donnerte gegen die gegenüberliegende Wand.
    Vando stand in dem langen Flur, der zu Elviras Raum führte. Er hielt den Töter schussbereit vor sich und hörte dem Kampfgeschehen zu. Lyonel hatte darauf bestanden, dass er hier warten sollte, was Vando auch tat. Denn entgegen seinem Ruf war er alles andere als Lebensmüde und würde garantiert nicht zwei kämpfenden Vampiren in die Quere kommen.
Als Vando Elviras entsetzte Schreie hörte und der Türrahmen sowie der Boden davor plötzlich mit Blut bedeckt waren - ohne dass er einen der Kämpfenden gesehen hatte - fröstelte ihn. Er arbeitete oft mit Vampiren zusammen, nannte sogar zwei von ihnen seine besten Freunde, aber dennoch ängstigte ihn hin und wieder die Stärke und Schnelligkeit dieser Wesen. In diesem Fall Lyonels Kräfte, denn obwohl er geschwächt war, schien Elvira ihm deutlich unterlegen zu sein. Als der Raum einen Moment lang von Tageslicht durchflutet wurde, wusste Vando, dass Lyonel kurz eine Tür geöffnet haben musste, die nach draußen führte. Das Hämmern gegen schweres Eisen und darauffolgende qualvolle Schreie, die nach und nach in ein Wimmern übergingen, bestätigten seine Vermutung, dass Lyonel Elvira ins Sonnenlicht verfrachtet hatte - und erneut lief ein fröstelnder Schauer über Vandos Haut.
    Es dauerte eine Weile, bis Lyonel schwer atmend und leicht schwankend aus dem Raum kam. Sein Blick fiel auf den Töter in Vandos Händen, den dieser jedoch sofort senkte. Das Gesicht des Vampirs wirkte grimmig, als er mehr zu sich selbst sagte:
„Sie hat es verdient.“
„Bestimmt“, meinte Vando, da er sich in Erinnerung rief, was Elvira Sarah und Rachel angetan hatte. „Jetzt, wo das Böse ein Aschehaufen ist, muss Niklas mich nur noch draußen vor den wartenden Jägern ein wenig beschimpfen, damit sie glauben, dass die Arbeit hier erledigt ist. Danach sorge ich dafür, dass wir hier verschwinden, damit du und Rachel in Sicherheit seid. Allerdings wird in einer guten Stunde ein Team hier eintreffen und aufräumen. Diese Leute sind euch zwar nicht feindlich gesinnt, aber es könnte gut sein, dass auch die

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