Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)
wirklich sehr gut aus«, meinte sie trocken, als sie sich setzte.
Er nahm neben ihr Platz. »Ich habe hier als kleiner Junge häufig gespielt, um ehrlich zu sein.«
Sie hatte zwar kein Anrecht auf ihn, fühlte sich aber bei dem Gedanken, dass die Bekanntschaft mit Lady Ludlows Tochter aus Kindertagen datierte, deutlich besser.
Er senkte seine Stimme zu einem leisen Raunen: »Bei Tag hat man den Eindruck, das Wasser würde aus den Steinen heraussprudeln, ehe es in den kleinen Teich fließt. Muscheln und helle Kiesel bedecken seinen Grund, sodass alles glitzert. Und in den Wänden funkeln Splitter von Halbedelsteinen. Ich stelle mir vor, wie ihr Schimmer über deine Haut huscht.«
Sie wusste nicht, was sie sagen, wie sie reagieren sollte. Seine Worte legten sich wie eine weiche, warme Decke an einem kalten Tag um sie. Es schwang fast ein Hauch von Poesie darin mit – sie hätte nie bei Peter eine derart romantische Seite vermutet.
Und dann küsste er sie wieder. Sie hörte ein Stöhnen und wusste, dass es von ihr kam. Noch ungewohnte Lustgefühle überwältigten sie und entführten sie in Sphären, wo leidenschaftliche Berührungen und heißes Begehren miteinander verschmolzen.
Er bedeckte ihren Hals mit Küssen und zupfte mit den Zähnen spielerisch an der zarten Haut hinter ihrem Ohr. Es fühlte sich animalisch und verrucht und einfach gut an. Sie bog ihren Kopf nach hinten, und er liebkoste mit seinem Mund ihren ihm dargebotenen Hals. Wieder erbebte ihr Körper, und sie ahnte, was jetzt kommen würde. Schon einmal war er mit seinem Mund suchend nach unten gewandert, nur dass er diesmal das erregende Spiel nicht abbrach, sondern mit seiner Zunge in ihr Dekolleté fuhr, um es mit Küssen zu übersäen.
Sie stöhnte seinen Namen und zog seinen Kopf an sich, denn sie verlangte nach mehr.
Er enttäuschte sie nicht, denn seine Hand legte sich um ihre Brust, knetete und streichelte, bis sich die köstlichsten Empfindungen ihrer bemächtigten.
Mit einem Stöhnen schob er ihr Mieder ein Stück nach unten, um ihren nackten, warmen Busen zu umfassen. Sie stieß einen überraschten Schrei aus, doch er erstickte ihn mit seinem Mund, und ihre Zungen fanden sich. Als er über die harte Spitze ihres Busens strich, wand sie sich unter seinen Händen, und heiße Lust schoss in ihren Schoß. Sein Mund ließ von ihren Lippen ab, und er senkte den Kopf, während er ihre Brust leicht anhob.
Seine Zunge glitt darüber, bis sie zitternd und keuchend erbebte. Und als er die Spitze ganz in den Mund nahm, sie erst umspielte und schließlich daran saugte, glaubte sie, dass es unmöglich sei, noch mehr Lust zu empfinden. Sie wollte sich an ihn pressen, ihn mit Armen und Beinen umschlingen, sich die Kleider vom Leib reißen, um ihn endlich ganz zu spüren. Ihr Verlangen wurde immer größer, und dann fuhr er mit einer Hand unter ihre Röcke, drückte ihre Beine auseinander und ließ seine Finger auf der Innenseite ihrer Schenkel nach oben wandern …
Schlagartig kehrte bei Elizabeth die Vernunft zurück, bevor es vielleicht zu spät war. Sie stemmte sich mit einer Hand gegen seine forschenden Finger, sodass er innehielt. »Peter, nein«, rief sie und atmete so heftig, dass sie das Gefühl hatte, gleich in Ohnmacht zu fallen.
Seine Hände ließen von ihr ab, und sie sank zurück auf die Bank aus Stein, deren Kälte sie erst jetzt spürte, drehte sich weg von ihm, als könnte er in der Dunkelheit etwas sehen, und ordnete ihre Kleidung.
»Elizabeth.« Er sagte ihren Namen mit leiser, heiserer Stimme. »Mach das bloß nicht mit deinem geheimnisvollen Verehrer, der vielleicht nicht mehr aufhören kann, wenn er erst einmal angefangen hat.«
»Mit wem?« Einen verrückten Augenblick lang konnte sie sich nicht einmal erinnern, was und wen er meinte. William, dachte sie plötzlich, und tiefe Scham erfasste sie. An ihn hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. Wie konnte das passieren mit einem Mann, den sie zu lieben glaubte? Bedeutete das etwa, dass sie für Peter mehr empfand als für ihn?
Noch war sie nicht bereit, sich das einzugestehen, sondern hielt an dem Traum fest, den sie so viele Jahre genährt hatte. Nein. William war der Mann, den sie wollte.
Gleichzeitig empfand sie Scham. Sie musste wohl den Verstand verloren haben, sich so in den Armen eines Mannes gehen zu lassen, der ihr Freund sein sollte und sonst nichts. War das alles wirklich nötig, um sie auf einen anderen Mann vorzubereiten? Sie hatte schließlich keine Ahnung
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