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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir noch keinen lebenden Toten gesehen hatten, rechnete ich fest damit, ihnen bald zu begegnen.
    Bis auf Sukos Schritte hörte ich nichts. In diesem Haus lastete eine trügerische Ruhe. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, dass wir mit der Ausschaltung dieser vier Typen die normalen Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt hatten.
    Uns würden sicherlich noch einige Überraschungen bevorstehen. Suko kam zurück. Ich hörte seine schnellen Schritte auf der Treppe, und er stand noch nicht vor mir, als er bereits den Kopf schüttelte.
    »Du hast nichts gesehen?«
    »Nein, John. Keine Zombies. Am Ende der Treppe beginnt ein ziemlich breiter Gang. Rechts und links sind Türen, und keine wurde geöffnet.«
    »Hast du etwas gehört?«
    »Ja. Geräusche. Normal an sich. Stimmen von Frauen, Männern oder Kindern.«
    »Keine Gefahr also?«
    »Nein.«
    Ich nickte in Richtung Keller. »Wie uns Mac berichtete, hat er den lebenden Toten da unten gesehen. Es ist auch möglich, dass man Zombies in Kellern versteckt. Die werden wir uns vornehmen.«
    Wir mussten tiefer in den Hausflur hinein. Nur unsere Schritte waren zu hören und das Knirschen unter unseren Sohlen, denn der Boden war ziemlich schmutzig und mit allerlei Abfall bedeckt. Der Mann tauchte wie ein Geist auf. Blitzschnell hatte ich die Pistole gezogen und presste ihm die Mündung gegen die Wange. Erschreckt schnellten die Arme des Mannes in die Höhe. Die Augen hinter der Brille weiteten sich, und ich ließ die Waffe sinken, während ich gleichzeitig aufatmete. Nein, das war kein Zombie. Suko stand vor dem Mann, schaute ihn scharf an und fragte leise: »Sind Sie nicht Uncle Tom?«
    »Ja, Sir, der bin ich.«
    Mittlerweile hatte ich auch begriffen. Ich sah, dass er schon älter war, eine Brille trug und an der anderen Seite ein dickes Pflaster seinen Kopf zierte. Dort hatte ihn Macs Schlag getroffen. Uncle Tom trug einen grauen Kittel und zitterte noch immer.
    »Mac schickt uns«, sagte ich leise.
    Der Alte zog den Kopf ein. »Woher kennen Sie mich?«
    »Ich sagte schon, von Mac.«
    »Wer sind Sie?«
    Diesmal gab Suko Antwort. »Polizei. Wir sind Yard-Beamte.«
    Der alte Mann überraschte uns, denn er sagte: »Es ist gut, dass sich die Polizei mal um dieses verfluchte Haus kümmert, aber es ist leider zu spät.«
    »Wieso?«
    »Ihr hättet früher kommen müssen. Nun ist er nicht mehr zu stoppen.«
    »King Grenada?« fragte ich.
    »Er auch. Und seine lebenden Leichen. Seine Armee des Schreckens.«
    Uncle Tom stieß die Worte flüsternd hervor. »Sie sind alle da. Wir haben die Toten geholt!« hauchte er, und seine Augen hinter der Brille weiteten sich. »Aus den Gräbern holten wir sie und schafften sie in dieses Haus. Wirklich…« Er streckte die Arme aus. Eine Hand legte er auf Sukos Schulter, die andere auf meine. »Ihr könnt nichts mehr tun, glaubt mir. Es läuft nichts. Deshalb gebe ich euch einen Rat. Flieht! Flieht aus dieser Stadt! Und nehmt den guten Mac mit. Sagt ihm, dass ich ihm den Schlag verziehen habe, auch ich konnte nicht anders.«
    »Weshalb sollen wir fliehen?« erkundigte ich mich.
    »Ganz einfach, Männer. Weil diese Stadt am nächsten Tag nicht mehr so sein wird, wie sie heute ist. Die Zombies kommen. Voodoo in London, das ist grauenhaft.«
    Da sagte er uns nichts Neues, aber ich wollte konkrete Auskünfte haben.
    »Sind die Zombies schon unterwegs?«
    »Vielleicht…«
    »Sie wissen es nicht genau?«
    Der Alte legte ein Faltenmuster auf seine Stirn und hob gleichzeitig die mageren Schultern. »Ihr könnt mich nicht festnageln«, sagte er. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Aber Sie hatten mit ihnen zu tun, wie wir von Mac wissen.«
    »Nur mit dem einen…«
    Sollten wir ihm glauben? Ich schaute skeptisch, Suko ebenfalls. Der Inspektor hatte noch eine Frage. »Mit wie vielen lebenden Leichen müssen wir denn rechnen?«
    »Ich habe sie nicht gezählt!« flüsterte er.
    »Sagen Sie die Wahrheit!« forderte ich ihn auf.
    »Es stimmt, ich habe sie nicht zählen können, aber man spricht von drei Lastwagen Zombies.«
    Das war harter Tobak, den wir zunächst einmal verdauen mussten. Selbst bei dem schlechten Licht sah ich, wie mein Partner blass wurde. Mir erging es ähnlich.
    »Was sagten Sie?« flüsterte Suko scharf. »Drei Lastwagen voll Zombies?«
    »Ja, es stimmt.«
    »Und wo sollen sie hin?«
    Der Alte hob die Schultern. »Überall. London ist groß. Sehr groß sogar. Man verteilt sie.«
    »Da sie noch nicht unterwegs sind«, fuhr ich

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