Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mensch, und das hier sind lebende Leichen, Monstren.«
    »Er hätte dir nichts getan.«
    »Kann ich das wissen?«
    »Ja, denn ich habe es dir oft genug gesagt. Handelst du noch einmal gegen meinen Befehl, gebe ich dich für die Zombies frei. Verstanden, Querada?«
    Der Mann nickte.
    Ohne sich weiter um die Untoten zu kümmern, verließ King Grenada seinen Platz und schritt die Reihe seiner makabren Diener ab. Er schaute sich jeden einzelnen genau an. Dabei starrte er in Totenfratzen, in grässlich verzogene oder schon verweste Gesichter. Sah dicke, aufgequollene Haut, Augen, die wie eine Geleemasse wirkten, verzogene Münder und manchmal halbzerstörte Körper. Ein schlimmes Bild.
    Querada wartete ab. Neben ihm blieb der King stehen. Sein Kugelkopf glänzte, denn auch er schwitzte. »Es ist in Ordnung!« flüsterte er.
    »Sogar sehr in Ordnung. Ich werde alles in die Wege leiten.« Er rieb sich die Hände. »Stehen die Lastwagen bereit?«
    »Ja.«
    »Dann können die Zombies aufsteigen.«
    Als Querada sich nicht rührte, wurde der King sauer. »Ist noch was?« fragte er scharf.
    »Sicher, King.«
    »Und was?«
    »Ich war draußen. Dort sieht es böse aus. Wir haben Glatteis bekommen. Ich weiß nicht, ob die Wagen fahren können.«
    Hätte der King eine weiße Haut gehabt, sie wäre dunkelrot angelaufen, denn so fühlte er sich in diesen Augenblicken. »Du bist verrückt!« flüsterte er. »Total übergeschnappt. Glaubst du eigentlich, dass ich mich dadurch von meinen Plänen abhalten lasse?«
    »Ich meinte ja nur.«
    »Wir haben die Lastwagen hergeschafft, und sie werden auch fahren können!«
    »Sie parken dicht an der Rückseite.«
    »Noch ein Widerspruch, und ich lasse dich…«
    »Schon gut, King, ich sage nichts mehr.«
    »Das ist auch besser!« Grenada wandte sich wieder seinen schrecklichen Schützlingen zu. Er hob dabei die rechte Hand. Aus der Faust schaute der Voodoo-Stab hervor.
    Der Leibwächter schielte dabei auf die Köpfe. In ihnen steckten ein geheimnisvolles Leben. Sie schimmerten grünlich, wobei auch ein violettes Leuchten zu sehen war, das wie ein Schleier wirkte und sich über die verzerrten Gesichter gelegt hatte.
    Ein Bild zum Fürchten, doch der Leibwächter hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Ohne diesen Stab war der King machtlos. Sicherlich würden die Zombies auch über ihn herfallen, wenn er den Stab nicht mehr besaß. Wer ihn hatte, besaß die Macht.
    Ein kühner Gedanke schoss durch den Kopf des Leibwächters. Eine Kugel aus dem automatischen Schnellfeuergewehr musste reichen, und der Stab gehörte ihm.
    Es schien, als könnte der King Gedanken lesen, denn er drehte den Kopf und schaute Querada an. Dabei sagte er nichts, sondern starrte nur scharf und kalt. Der Leibwächter sagte nichts. Er senkte seinen Blick.
    »Geh schon in den Gang und warte dort! Sag den Trommlern Bescheid, dass sie anfangen können.«
    »Natürlich, King.« Querada war froh, den Raum verlassen zu können. Er schob sich durch die Tür und merkte sofort, dass der schreckliche Geruch nachgelassen hatte. Er war längst nicht mehr so konzentriert wie in dem Zombie-Keller.
    Querada wandte sich an die Trommler. »Fangt wieder an!« befahl er.
    »Sie werden kommen.«
    Die fünf dunkelhäutigen Männer hämmerten auf die straff gespannte Haut. Erste dumpfe Laute schwangen durch den Keller. Von Sekunde zu Sekunde verstärkten sie sich und wurden zu einem Stakkato, das man mit dem Begriff unheimlich umschreiben konnte. Es war genau die Begleitmusik die den Zombies gefehlt hatte.
    Im Keller entstand Bewegung. Die lebenden Leichen nahmen eine andere Aufstellung ein. Nacheinander schoben sie sich durch den Türspalt und betraten schwankend und breitbeinig gehend den langen Kellerflur. Dumpfe Musik begleitete sie. Nicht nur Querada wusste, dass sie nun keiner mehr aufhalten konnte.
    Die Invasion nahm ihren Anfang…
    ***
    Vor uns stand eine Mauer aus Menschen, und die Typen sahen mir nicht so aus, als wollten sie uns ohne Schwierigkeiten passieren lassen. Eines hatten sie gemeinsam. Die lauernde Aggressivität. Es waren keine echten Neger, sie besaßen eine Haut, die an eine Mischung aus Kaffee und Sahne erinnerte, eine Hautfarbe, die für Mittelamerika typisch war.
    Zwei von ihnen trugen Pullover, die ihnen bis über die Hüften reichten. Die Gürtel hatten sie darüber geschnallt. Was darin an Waffen steckte, war verboten. Lange Messer, Totschläger, einer besaß sogar einen Revolver.
    Die beiden anderen, sie lehnten

Weitere Kostenlose Bücher