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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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der angespannten Haltung eines Baseball-Fängers vorbeugte, Auge in Auge mit dem Soldaten. Er atmete tief durch die Nase ein, dann schossen seine Hände blitzschnell von hinten nach vorn und knallten über Vejas schlaffen Hoden zusammen. Max hörte zwei Geräusche: den lauten Knall der aufeinander prallenden Steine und direkt danach einen feuchten Laut wie von einer platzenden Frucht.
    Dem Soldaten klappte die Kinnlade runter, als hätten sich seine Kiefermuskeln plötzlich aufgelöst. Seine Augen traten aus den Höhlen, und sämtliche Venen und Arterien an seinem Kopf traten in einem Netz dicker, verschlungener Knoten hervor.
    Zuerst schrie er in unnatürlich tiefer Tonlage. Dann, als die Erkenntnis dessen, was passiert war, den Schmerz einholte, wuchs sich der Schrei zu einem fürchterlichen, furchteinflößenden Heulen aus, das aus den tiefsten Tiefen seiner Seele kam. Vejas Schreie fuhren Max in die Eingeweide, und am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben. Einige von Vejas Kameraden taten genau das. Zwei wurden ohnmächtig, und die übrigen, Captain Saggar eingeschlossen, flennten, jammerten und machten sich in die Hosen.
    Paul war noch nicht fertig. Er riss die Arme so weit nach links hoch, dass sein ganzer Körper vor Anstrengung und Anspannung bebte. Max sah, wie das nackte rechte Bein des Soldaten vom Boden abhob, sein Fuß zitterte. Dann wiederholte Paul die gleiche Bewegung nach rechts, bevor er die Arme wieder senkte und die Hände rasch hin- und herrubbelte, als wollte er nasse Kleider auswringen.
    Dann hielt er inne. Er holte ein paarmal tief Luft, bevor er ein schweres, erschöpftes Stöhnen von sich gab und Veja mit einem kräftigen Ruck nach hinten die zerschmetterten Hoden vom Körper riss. Das Geräusch erinnerte Max an platzende Nähte und an Hühnerfedern, die büschelweise ausgerissen wurden.
    Veja taumelte nach hinten, zwei Schritte, drei, einen, sein Mund ging lautlos auf und zu, sein Adamsapfel hüpfte auf und nieder, er hatte alles herausgeschrien, mehr Ausdruck konnte er seinen gewaltigen Schmerzen nicht verleihen. Er stolperte nach vorn, dann wieder nach hinten.
    Zwischen seinen Beinen sah Max das Blut strömen, sah rote Bäche über seine Oberschenkel laufen.
    Veja tastete nach seinen massakrierten Hoden und berührte das offene Fleisch unter seinem Schwanz.
    Paul warf die blutverschmierten Steine und die Hoden auf die Erde.
    Veja hielt sich die blutigen Finger vor die Augen und betrachtete sie eingehend, dann, gerade als sich sein Gesicht unter Tränen verzog, fiel er hintenüber, knallte auf den Boden und schlug sich den Schädel auf.
    Er war tot.
    Paul zog die Waffe und jagte Veja eine Kugel in den Kopf. Dann zerrte er einen anderen Soldaten, der schrie und heulte und bettelte, aus der zersprengten Reihe. Paul schlug ihm mit der blutigen Hand ins Gesicht.
    »Du bleibst hier stehen und siehst deinen Freunden zu. Genau wie damals, als sie das Mädchen vergewaltigt haben«, sagte er und drehte ihn zu seinen Kameraden um. Dann rief er den beiden Männern etwas zu, die Saggar bewachten. Sie schubsten ihn zu seinen Leuten.
    »Du bist ein Tier – ein Monster!«, schrie Saggar Paul zu. »Du wirst deine Strafe kriegen!«
    Paul trat beiseite und stieß einen Pfiff aus. Dann flogen die Steine.
    Die erste Ladung kam von der Familie des Mädchens, die sich den Vergewaltigern gegenüber in Stellung gebracht hatte. Die großen Steine wurden von oben oder von unten geworfen, kleinere mit der Steinschleuder abgefeuert. Alle fanden ihr Ziel: Köpfe bluteten, Augenbrauen platzten, Augen wurden ausgeschlagen.
    Die Vergewaltiger wollten nach hinten flüchten, wo sie ebenfalls von einem Steinhagel in Empfang genommen wurden, der aus der Dunkelheit kam, von unsichtbaren Händen geschleudert. Ein Soldat verlor das Bewusstsein, ein anderer warf sich zu Boden und rollte sich in Fötusstellung zusammen.
    Die Steine prasselten auf Köpfe und Gesichter, Knie und Rippen. Max sah einen der Soldaten sterben, als er von einem Stein an der Wange getroffen wurde, der seinen Kopf zur Seite schleuderte, direkt in die Flugbahn eines anderen, schnellen Steins, der ihm die Schläfe einschlug und ihm den Schädelknochen ins Gehirn drückte.
    Saggar kroch auf allen vieren umher, tastete sich vorwärts, aus einer Platzwunde auf seiner Stirn lief ihm Blut übers Gesicht, ein Auge war zugeschwollen.
    Keiner der Vergewaltiger war mehr auf den Beinen, als die Familie Le Fen mit Stöcken und Macheten vorrückte,

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