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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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kriegen. Das wird ein ziemlich großes Ding. Mach dich drauf gefasst, dass noch lange über diese Sache geredet wird.«
    Sie stießen an.
    »Ich hab auch noch was für dich. Es wird dir jetzt nicht mehr viel nützen, aber du hast mich darum gebeten und ich hab’s mal mitgebracht«, sagte Joe und reichte Max einen braunen Briefumschlag. »Erstens: Darwen Medd. Er ist tot.«
    »Was? Seit wann?«
    »Seit April dieses Jahres. Die Küstenwache hat auf der Suche nach illegalen Einwanderern ein Boot aus Haiti geentert und Medd im Laderaum gefunden. Nackt in einer Tonne, an Händen und Füßen gefesselt, die Zunge rausgeschnitten. Laut Autopsiebericht steckte er schon mindestens zwei Monate in dem Fass. Und er war noch am Leben, als ihm die Zunge rausgeschnitten wurde, und auch noch, als man ihn in das Fass eingeschweißt hat.«
    »Gott!«
    »Das müssen nicht unbedingt die Gleichen gewesen sein, die Clyde Beeson aufgeschlitzt haben. Ich hab ein bisschen gegraben. Als Medd wegen diesem Fall nach Haiti gegangen ist, war das FBI kurz davor, ihn wegen Drogenhandels zu verhaften. Er hat einem ehemaligen Klienten geholfen, Stoff aus Venezuela einzuschmuggeln. Viele Leute, mit denen ich geredet habe, sind der Meinung, dass das deren Arbeit war. Das Fass trug Schriftzüge aus Venezuela, und das Boot hatte auf dem Weg nach Haiti dort angelegt.«
    »Ist ihm die Zunge sauber rausgeschnitten worden?«
    »Mit einem Skalpell. Professionell gemacht – bis auf die Tatsache natürlich, dass sie ihn haben bluten lassen.«
    Max genehmigte sich einen großen Schluck Rum.
    »Das waren die gleichen Leute, die Beeson aufgeschnitten haben«, sagte Max.
    »Nicht unbedingt …«, hob Joe an.
    »Was hast du sonst noch?«, fiel Max ihm ins Wort.
    »Erinnerst du dich an die Beweise, die du mir geschickt hast? Mithilfe eines Fingerabdrucks auf der Videokassette konnten wir einen alten Fall lösen.«
    »Ach?«
    »Bevor du losgeflogen bist, hattest du mich doch gebeten, sämtliche Akten über die Familie Carver rauszukramen. Das Einzige, was ich gefunden habe, war der Einbruch in ihrem Haus hier, bei dem nichts weggekommen ist, aber der Einbrecher einen extragroßen Scheißhaufen auf einem noblen Porzellanteller hinterlassen hat.« Joe lachte. »Jetzt zieh dir das rein: Die Fingerabdrücke, die das Labor auf der Videokassette gefunden hat, sind die gleichen wie auf dem Teller mit dem Scheißhaufen.«
    »Echt?«
    »Hmhm. Und das Beste kommt noch.« Grinsend beugte Joe sich vor. »Wir haben hier nichts über den Täter, nur die übereinstimmenden Fingerabdrücke. Zumindest nicht hier in den USA. Wenn wir uns aber die Mühe machen würden, bei unseren kanadischen Freunden anzufragen, dann wüssten wir jetzt genau, wer der Scheißer ist.«
    »Und?«
    »Der andere Typ, den ich für dich überprüfen sollte: Boris Gaspésie«, sagte Joe.
    Max spürte, wie sein Herz schneller schlug und ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    »Erzähl schon.«
    »Wird in Kanada wegen zweifachen Mordes gesucht.«
    »Was hat er getan?«
    »Boris ist wohl eines dieser Carver-Kinder gewesen, er wurde nämlich von einem gewissen Jean-Albert LeBoeuf adoptiert, einem Arzt. LeBoeuf war ebenfalls pädophil. Ist ständig nach Haiti gereist.
    Boris hat ihn umgebracht, als er zwölf war. Mit über fünfzig Messerstichen. Der Kerl war praktisch im ganzen Zimmer verteilt. Der Junge hat ihn von oben bis unten aufgeschlitzt. Ziemlich präzise Schnitte. Den Beamten, die ihn verhört haben, hat er erzählt, dass sein so genannter Adoptivvater ihn gezwungen hat, sich Videos seiner Operationen anzusehen. Er hat ihm gedroht, das Gleiche mit ihm zu machen, wenn er irgendwem erzählen sollte, was zwischen ihnen lief.
    Boris hat den Beamten auch seinen richtigen Nachnamen gesagt, Gaspésie, und dass er in Haiti entführt und einer Gehirnwäsche unterzogen worden war. Den ersten Teil haben sie ihm abgenommen, den zweiten nicht. Die Adoptionspapiere waren alle in Ordnung.
    Das Gericht war ziemlich nachsichtig mit dem Jungen. Er wurde in eine Klinik in der Nähe von Vancouver gesteckt. Da war er ungefähr sechs Monate, hat sich tadellos benommen, keine Beschwerden, ein Musterpatient. Dann eines Tages liefert er sich plötzlich einen Kampf mit einem der anderen Jungs. Zeugen haben ausgesagt, der andere habe ein Messer gezogen, und Boris habe sich gewehrt. Nur dass er es ein bisschen zu weit getrieben hat, wenn du weißt, was ich meine. Hat den Angreifer ins Koma geschickt.
    Ab da wird alles

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