Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
Vom Netzwerk:
rauskomme, habe ich alle Informationen hier bei Joe Liston hinterlegt. Er hat Ihre Nummer. Wenn er bis morgen in einer Woche nichts von mir gehört hat, wird er Ihnen alles erzählen.«
    »Okay. Einverstanden.«
    »Ein paar Dinge müssten Sie für mich tun: Erstens möchte ich so leise wie möglich zurückkommen. Nur Ihre engsten Vertrauten sollen wissen, dass ich wieder im Land bin.«
    »Ein paar meiner Leute werden Sie auf dem Rollfeld in Empfang nehmen und durch den Militärausgang rausbringen.«
    »Gut. Zweitens: Ich brauche einen vernünftigen Wagen.«
    »Okay.«
    »Und eine Waffe.«
    Am Morgen seiner Abreise hatte er die Beretta auseinandergeschraubt und die Einzelteile in den offenen Gullys von Pétionville versenkt.
    »Betrachten Sie das als erledigt.«
    »Danke. Ich rufe Sie an, bevor ich hier losfliege.«
    »Okay.«
    »Und noch was, Vincent: Das ist immer noch meine Veranstaltung. Sie lassen mich die Sache machen.«
    »Verstanden«, sagte er.
    »Bis bald.«
    »Allerdings, bis bald«, sagte Vincent. »Ach, Max?«
    »Ja?«
    »Danke.«

Sechster Teil

62
    Chantale hatte soeben zwei Koffer in ihrem Fiat Panda verstaut und die Haustür abgeschlossen, als er sich von hinten anschlich und ihr auf die Schulter tippte.
    »Max!« Sie zuckte vor Schreck zusammen und schnappte nach Luft, als sie ihn sah, und ein verwirrtes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie trug Jeans und eine hellblaue Bluse, kleine goldene Ohrstecker, eine dünne Halskette und sehr dezentes Make-up, alles in allem ein Look legerer Förmlichkeit. Reisen, so schien es, war eine ernste Sache für sie.
    »Wo ist Allain?«
    »Weg. Er hat das Land verlassen«, sagte sie, und ihr Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an. Er hatte sich zwischen sie und den Wagen gestellt. »Ich reise auch ab. Mein Flugzeug geht in ein paar Stunden, und man weiß nie, wie der Verkehr ist, deshalb …«
    »Sie reisen nirgendwo hin, Chantale.« Max zog die Glock, die Vincent Paul ihm am Flughafen gegeben hatte.
    Sie wurde panisch.
    »Hören Sie, ich wusste von nichts, bis gestern«, sagte sie. »Allain ist frühmorgens zu mir gekommen. Ich war gerade aufgewacht. Er hat mir gesagt, ich bräuchte nicht mehr in die Bank zu gehen, er würde mich aus dem Arbeitsverhältnis entlassen. Er meinte, es sei etwas passiert, und er müsse mit den Anwälten der Familie in New York sprechen. Er wusste nicht, wann er zurück sein würde. Er hat mir einen Beleg über eine Überweisung auf mein Konto in Miami gegeben. Er meinte, das sei mein goldener Handschlag.«
    »Haben Sie versucht herauszufinden, was passiert ist?«
    »Natürlich. Ich habe ein paar Freunde in der Bank angerufen, aber die wussten von nichts – noch nicht einmal, dass ich nicht mehr kommen würde.«
    »Wie viel hat er Ihnen gegeben?«
    »Nicht so viel wie Ihnen.«
    »Wie viel?«, beharrte er.
    »Eine Million.«
    »Das ist viel Geld, Chantale.«
    »Allain ist ein großzügiger Mensch.«
    »Was haben Sie sonst noch für ihn getan, abgesehen von dem Job als persönliche Assistentin?«
    »Nichts!«, zischte sie. »Wie können Sie es wagen …«
    »Wo ist Charlie?«
    » Charlie? Keine Ahnung!«
    Sie sah verängstigt aus, aber anscheinend log sie nicht. Hatte sie überhaupt eine Ahnung, dass Allain schwul war?
    »Was wissen Sie?«, fragte Max. »Was hat Allain seit meiner Abreise getrieben?«
    Sie musterte ihn prüfend, versuchte ihn zu durchschauen, versuchte herauszufinden, was er ihr unterstellte. Er klopfte sich ungeduldig mit der Pistole gegen das Bein.
    »Er hat sehr viel Geld verschoben. Einmal habe ich gehört, wie er am Telefon jemanden angeschrien hat, weil ein paar Überweisungen ziemlich lange gedauert haben. Ich habe mehrere Anrufe von Banken auf den Kaiman-Inseln, aus Monaco und Luxemburg angenommen …«
    »Wissen Sie, wie viel Geld?«
    »Nein. Was ist hier los, Max?«, fragte sie.
    Max hielt ihr eine Kopie des Fotos von Gaspésie als Jugendlichem unter die Nase.
    »Haben Sie den je zusammen mit Allain gesehen?«
    »Das ist ein Kind.«
    »Er ist älter geworden. Sehen Sie genau hin. Sein Name könnte …«
    »Shawn Huxley sein?«, fragte sie.
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja. Er hat gesagt, er sei Journalist und ein alter Freund von Allain.«
    »Wie oft haben Sie die beiden zusammen gesehen?«
    »Zwei oder drei Mal, höchstens. Er ist zu Allain in die Bank gekommen. Gerade letzte Woche war er noch da. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm am Wochenende Wasserski fahren will. Er hat Allains Strandhaus gemietet.«
    »Wo

Weitere Kostenlose Bücher