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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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Stöhnen.
    Die Stimme der zweiten Frau. Sie war im Schlafzimmer, Gelächter.
    Max horchte. Es war nichts mehr zu hören. Er dachte an die Wasserflasche. Er musste etwas tun.
    Die Hand, mit der er die Glock hielt, schwitzte. Er wischte sie am Hemd ab. Clocks waren nicht seine Lieblingswaffen. Er zog Pistolen mit mehr Gewicht und Format vor, Berettas oder Colts. Glocks fühlten sich an wie Spielzeug, und sie sahen auch so aus. Vincent Paul hatte ihm eine neue .45 Glock 21 mit 13-Schuss-Magazin gegeben. Jo e hatte die gleiche. Er liebte Glocks, weil er, so sagte er, kaum spürte, dass sie da waren, wenn er eine trug.
    Flip-Flops, gefolgt von nackten Füßen, kamen aus dem Wohnzimmer zurück und gingen ins Schlafzimmer.
    Stimmen, Kichern.
    Max ging leise zur Tür und wartete.
    Er hörte Huxley leise reden. Bewegung auf den Matratzenfedern.
    Max öffnete die Tür. Stille.
    Auf Zehenspitzen trat er in den Flur.
    Dann Huxleys Stimme.
    Mehr Keuchen und Stöhnen, diesmal lauter.
    Max machte sich bereit. Sein Kopf war klar. Er war wegen Charlie hier. Er wollte herausfinden, wo sie ihn festhielten oder wo sie ihn begraben hatten. Er war nicht hier, um Rache zu nehmen. Er wollte nur seinen Auftrag zu Ende führen und dann seinen Beruf an den Nagel hängen. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Sie rechneten nicht mit ihm.
    Wieder Huxleys Stimme.
    Jetzt .
    Leise trat Max ins Schlafzimmer.
    Was für ein Anblick.
    Die drei waren so mit sich beschäftigt, dass sie Max’ Anwesenheit gar nicht bemerkten.
    Die beiden Frauen auf dem Bett, nackt, den Kopf zwischen den Oberschenkeln der anderen vergraben. Davor Huxley im Sessel, gelbes Triumph-T-Shirt, himmelblaue Flip-Flops, die Shorts auf den Fußknöcheln, der Mund offen, die Erektion in der Hand, die er mit langsamen Bewegungen bearbeitete.
    Max richtete die Waffe auf seinen Kopf.
    Huxley war so fasziniert von der Show, dass er nicht bemerkte, dass Max auf Armeslänge vor ihm stand.
    Max räusperte sich.
    Die Frau, die unten lag, schaute zu ihm auf, befreite ihren Kopf und stieß einen Schrei aus.
    Huxley sah Max an, als wäre er eine Halluzination. Sein Gesichtsausdruck war normal und entspannt, als warte er darauf, dass sein Gehirn den Wahnsinn-Schalter wieder umlegte und die Vision verschwand.
    Als das nicht passierte, wurde er panisch. Er gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber die Farbe wich aus seinem Gesicht, seine Nasenflügel blähten sich, er riss die Augen noch weiter auf, seine Lippen öffneten sich noch weiter und blieben offen.
    Nun fing auch die zweite Frau an zu schreien. Beide setzten sich auf und rissen das Oberbett hoch, um sich zu bedecken. Dunkle Haut, hohe Wangenknochen, volle Lippen, zwei Schönheiten. Huxley hatte einen exzellenten Geschmack.
    Max legte sich den Finger an die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen, und trat vom Bett weg, falls sie auf die Idee kommen sollten, sich auf ihn zu stürzen.
    »Charlie Carver«, sagte er zu Huxley. »Tot oder am Leben?«
    Huxley rang sich ein Lächeln ab.
    »Ich habe Allain gesagt, dass Sie zurückkommen würden«, entgegnete er und klang beinahe zufrieden. »Erst recht, nachdem Sie ihm das Geld zurückgeschickt hatten. Er konnte es nicht fassen. Aber spätestens da wusste ich, dass Sie uns auf der Spur waren. Ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Sie kommen würden, um Ihren Auftrag zu Ende zu bringen. Ich wusste es. Ich habe noch nie jemanden so schnell rennen sehen. Allain hat die Beine in die Hand genommen, als stünde sein Arschloch in Flammen.«
    »Antworten Sie mir.«
    »Charlie ist am Leben.«
    »Wo habt ihr ihn?«
    »Er ist in Sicherheit. In der Nähe der Grenze zur Dominikanischen Republik.«
    »Wer hat ihn?«
    »Ein Ehepaar«, sagte Huxley. »Sie haben ihm nichts getan. Sie behandeln ihn wie ihren eigenen Sohn.«
    »Fahren wir hin«, sagte Max.

65
    Huxley saß am Steuer. Neben ihm Max, der ihm die Waffe auf die Hüfte richtete.
    »Wann haben Sie den Jungen das letzte Mal gesehen?«, fragte Max.
    »Vor drei Monaten.«
    »Wie ging es ihm?«
    »Sehr gut. Er ist gesund.«
    »Und, seine Sprache?«
    »Was?«
    »Kann er sprechen?«
    »Nein. Tut er nicht.«
    Es war Nachmittag. Huxleys Beschreibung zufolge mussten sie zurück nach Pétionville fahren und die Straße hinauf in die Berge nehmen, vorbei am Anwesen der Carvers, und würden so nah an die Grenze fahren, dass man die Lichter in den Häusern der Dominikanischen Republik sehen konnte. Er hoffte, am späten Abend

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