Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Agentinnen wird gewarnt

Vor Agentinnen wird gewarnt

Titel: Vor Agentinnen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Randall Wisdom
Vom Netzwerk:
kreischte und versuchte vergeblich, Syd zu kitzeln, während Heidi sich ins Kampfgetümmel warf.
    Das Kreischen und Lachen drang zu Ki hinunter, während er auf den leeren Bildschirm mit dem blinkenden Cursor starrte. Im Moment fiel ihm kein einziges Wort ein.
    "Ich fahre mit den Kindern weg!"
    Syds Ankündigung traf ihn wie ein kalter Luftstrom. Sie stand in Sweater, Jeans und Boots in der Tür. Das Haar hatte sie unter die blaue Mütze gesteckt. Irgend etwas war anders an ihr, aber er kam nicht dahinter.
    "Soll ich etwas mitbringen?" fragte sie höflich.
    "Vor wem verstecken Sie sich?" Die Frage kam ganz automatisch.
    "Ich frage Sie, ob ich etwas mitbringen soll, und Sie fragen mich, vor wem ich mich verstecke. Brillante Schlussfolgerung. Das passt so gut zusammen. Schreiben Sie so Ihre Bücher? Springen Sie von einem verrückten Thema zum nächsten? Es muss schwer sein, die einzelnen Punkte miteinander zu verbinden."
    "Nur ein Anwalt beantwortet eine Frage mit einer Gegenfrage.
    Allerdings sehen Sie nicht wie eine Anwältin aus."
    Sie dachte an das Jurastudium, das sie aufgegeben hatte, um auf einem anderen Gebiet der Rechtsfindung tätig zu sein.
    "Warum? Weil ich nicht wie ein Vampir aussehe?" Sie entblößte die Zähne. "Das mag ich an Ihnen, Jones. Sie packen den Stier bei den Hörnern. Darüber sprechen wir später. Ich habe den Kindern einen Ausflug versprochen."
    "Syd, wenn Sie Ihren Wagen nicht nehmen wollen, können Sie meinen benützen", bot er impulsiv an.
    Sie blickte über die Schulter zurück. "Sehr nett, Jones. Danke."
    Er lauschte auf die Kinderstimmen, als sie das Haus verließen, sprang auf und lief ins Wohnzimmer, als der Jeep gerade die Einfahrt hinunterfuhr. Das Fahrzeug hatte ein Kennzeichen aus Nevada, obwohl sie gesagt hatte, sie wäre aus Virginia.
    "Interessant."
    Ein leises Winseln lenkte seine Aufmerksamkeit auf Bogie, der auf den Hinterbeinen saß und ihm einen flehenden Blick zuwarf, und auf Cocoa, der neben ihm stand. "Gassi gehen?" Beide Hunde stellten die Ohren auf. "Warum auch nicht? Ihr seid wenigstens nicht so laut, dass mir das Trommelfell platzt." Bereitwillig öffnete er die Haustür.
    Während die beiden Hunde zu den Bäumen liefen, fiel Ki plötzlich ein, wieso Syd verändert gewirkt hatte. Ihre Körpersprache war anders. Ihre Kleidung wirkte ebenfalls anders und ließ sie dicker erscheinen, als sie war. Das Haar hatte sie unter die Mütze geschoben, aber eine dunkelbraune Locke hing ihr in die Stirn. Und sie sprach mit einem leichten Ostküstenakzent, den sie bisher nicht gehabt hatte.
    "Vielleicht sollte ich mir im Fernsehen die Fahndung nach den zehn meistgesuchten Verbrechern ansehen. Diese Syd könnte heute die Hauptstory liefern."
    "Müssen wir wirklich hier bleiben?" fragte Jamie, nachdem Syd aus einem Drugstore Kinder-Aspirin geholt hatte. Sie legte die Arme auf das Lenkrad und blickte ihn an. "Ja, Jamie."
    "Warum will dir der böse Mr. Leo etwas antun?"
    "Er will mir nichts antun. Er versteht nur nicht, warum ich meinen Job kündige."
    "Dad hat gesagt, dass du deinen Job nicht kündigen kannst", erwiderte er ruhig. "Aber wenn du nicht erwartest, dass Mr. Leo dir etwas antut, warum siehst du dann ständig anders aus?"
    Syd betrachtete sich im Rückspiegel. Die dunklen Stirnfransen und das dunkler getönte Make-up standen ihr nicht und waren außerdem katastrophal für ihre Haut. Insgeheim schwor sie sich, das Verkleidungs-Set für Agenten wegzuwerfen, sobald Leo ihr zugestand, dass sie eine Exagentin war.
    "Es macht das Leben interessanter." Sie lockerte die Stirnfransen etwas auf und startete den Jeep. "Wollen wir das Playland versuchen, von dem wir vorhin die Reklame gesehen haben?"
    "Ja!" Heidi hüpfte aufgeregt auf und ab.
    "Nur, wenn ich nicht mit ihr spielen muss", sagte Jamie leise, konnte aber nicht verbergen, dass er gern hinging.
    "Ich will gar nicht, dass du mit mir spielst", behauptete Heidi.
    "Wenn ihr streitet, gehen wir nirgendwohin." Syd klopfte sich innerlich selbst auf die Schulter, weil sie wie eine Mutter klang.
    Sie hielt vor einem großen Gebäude, in dem Kiddie's Ville untergebracht war, eine Art Superspielplatz unter Dach mit Spielgeräten für Kinder aller Altersstufen.
    Während Syd den kleinen Eintritt bezahlte, ignorierte sie die Bitte um Bonbons und sah dann zu, wie die Kinder auf luftgefüllten Matratzen hüpften, auf einem breiten Netz zu einem Spielhaus kletterten und in einem Raum mit zahlreichen Spielen und Geräten für kleine

Weitere Kostenlose Bücher