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Vor Agentinnen wird gewarnt

Vor Agentinnen wird gewarnt

Titel: Vor Agentinnen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Randall Wisdom
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Sachen im Haus herum, während die Kinder sich aufführen, als hätten sie Todesangst vor mir, oder mich ansehen, als würden sie mich hassen. Und da fragt sich jemand, warum ich nicht heirate?"
    "Entschuldigung." Syd stand mit einem Teller in der einen und einer Tasse in der anderen Hand in der Tür. "Vielleicht möchten Sie frisch gebackene Plätzchen und Kaffee." Sie stellte beides auf den Tisch neben ihm.
    Er starrte auf den Teller. Sie konnte backen?
    "Danke."
    Trotz seiner knappen Antwort lächelte sie. "Ich lasse Sie jetzt allein."
    "Gut."
    Er wartete, bis sie gegangen war, bevor er nach einem der noch warmen Plätzchen griff und kostete. "Sie backt!"
    "Tante Syd, machst du alle vorgebackenen Plätzchen heiß, die du im Laden gekauft hast?" hörte er Jamie fragen. "Kann ich den Teig kosten, bevor du ihn in den Ofen schiebst?"
    "Jamie!" Syds geflüsterte Warnung kam etwas zu spät.
    Ki lächelte breit. "Keine Sorge, Jamie", sagte er zu sich selbst. "Das bleibt unser kleines Geheimnis." Zufrieden biss er in ein zweites Plätzchen. "Ob das wohl bedeutet, dass die meisten unserer Mahlzeiten aus der Tiefkühltruhe stammen?"
    Mit mehr Begeisterung als bisher widmete er sich wieder seiner Story.
    Wenn er nicht aufpasste, kam Thomas Baskin viel sympathischer weg, als er es verdiente.
    Als Ki Stunden später aus dem Schlafzimmer kam, fühlte er sich ausgelaugt und war sicher, dass sein Gehirn sich aufgelöst hatte. In der Küche holte er sich eine Tasse Kaffee und lauschte auf Syds leise Stimme über ihm, während sie im ersten Stock mit einem der Kinder sprach. Dann weckte eine andere leise Stimme im nächsten Raum seine Aufmerksamkeit.
    "Sei vorsichtig, wenn du zur Arbeit fährst." Heidis kindliche Worte drangen aus einem Raum neben dem Wohnzimmer. "In Ordnung, auf Wiedersehen."
    Ki folgte dem Klang und sah etwas, was ihn förmlich in Panik versetzte. Ein wilder Schmerz jagte durch seinen Körper. Er wollte einfach nicht glauben, was sich da vor ihm abspielte. Es war einfach zu grässlich, um wahr zu sein.
    Heidi hatte einen Stuhl benützt, um mit allen ihren Puppen in die Höhe zu klettern. Sie dachte wahrscheinlich, den perfekten Spielplatz gefunden zu haben. Dabei hatte sie ein, wie er meinte, ganz besonders schlimmes Verbrechen begangen. Das kleine Mädchen saß nämlich mit untergeschlagenen Beinen auf dem Billardtisch!
    Ki wollte etwas sagen, brachte jedoch nur einen krächzenden Laut hervor.
    Heidi blickte von ihren Puppen hoch, und anstatt Angst zu zeigen, lächelte sie nur. "Siehst du, ich gehe dir aus dem Weg", erklärte sie.
    "Genau wie Tante Syd gesagt hat."
    "Allerdings", erwiderte er.
    Er machte Heidi keinen Vorwurf. Sie war ein kleines Kind. Nein, er wollte sich die Person greifen, die die Schuld an diesem Desaster trug.
    Während er mit großen Schritten zur Treppe eilte, dachte er an Steve und Tripp, die von den Freuden der Ehe schwärmten.
    Nichts für ihn! Ehe bedeutete Kinder. Und Kinder bedeuteten, dass man sich sorgen musste, sie könnten mit Puppen auf dem Billardtisch spielen. Nein, danke! Lieber hatte er täglich mit kaltblütigen Killern zu tun!
    "Syd!" Er hustete, weil er sich anhörte, als würde ihm jemand die Kehle zuschnüren. "Syd!"
    "Was haben wir denn jetzt wieder angestellt?" drang Jamies klagende Stimme von oben herunter. "Zu laut geatmet?"
    "Kein Sarkasmus, mein Schatz", tadelte Syd. "Ich kümmere mich darum."
    Ki wurde immer wütender. "Syd!"
    Sobald sie die Treppe herunterkam, bereute er, sie gerufen zu haben.
    Er wusste nicht, was sie da oben gemacht hatte, aber ihr Gesicht und ihr Hals waren schweißbedeckt. Sie trug eine blau-rosa Radfahrerhose und ein T-Shirt in Beige, Rosa und Blau. Offenbar hatte sie trainiert.
    Der Pferdeschwanz hing nach einer Seite, Haarsträhnen klebten an ihren feuchten Wangen, und sie trug überhaupt kein Make-up.
    "Gibt es ein Problem?" fragte sie eine Spur zu herausfordernd.
    "Ja, es gibt ein verdammtes Problem." Er packte sie am Arm. "Wissen Sie, wo Ihre Nichte ist?"
    Syd riss ängstlich die Augen auf. "Sie hat das Haus bestimmt nicht verlassen. Sie weiß, dass sie das nicht darf."
    Er musste sie noch fester halten, sonst wäre sie losgelaufen. Jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er sich nicht anders ausgedrückt hatte.
    "Beruhigen Sie sich." Er holte tief Luft. "Sie ist..." Grob zog er sie an der Hand durch den Korridor und deutete auf Heidi, die wieder in ihr Spiel versunken war.
    Syd konnte gerade noch die Frage zurückhalten, wo denn

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