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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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besonders betonte.
    »Es ist dir nichts entgangen?«
    »Nichts, was zu wissen nützlich wäre. Durch seine Lage
    hinter dieser Mauer ist der Pavillon leicht erreichbar, und
    wenn Sie auf Ihrer Absicht bestehen . . .«
    »Es bleibt dabei, Spade.«
    »Trotz des geistigen Zustands, in dem Thomas Roch sich
    befindet?«
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    »Trotz dieses Zustands, und gelingt es uns, ihn zu ent-
    führen . . .«
    »Das lassen Sie meine Sache sein. Nach Einbruch der
    Nacht verpflichte ich mich, in den Park von Healthful
    House und in die Einfriedigung des Pavillons Nr. 17 einzu-
    dringen, ohne von jemand gesehen zu werden.«
    »Durch das Gittertor des Eingangs?«
    »Nein . . . von dieser Seite her.«
    »An dieser Seite befindet sich aber die Mauer, und wenn
    du auch darüber hinwegkommst, wie willst du sie mit Tho-
    mas Roch wieder überschreiten, wenn der Narr etwa ruft,
    nur einigermaßen Widerstand leistet . . . oder sein Pfleger
    vielleicht Alarm schlägt?«
    »Darüber beunruhigen Sie sich nicht. Wir brauchen nur
    durch diese Tür hinein- und herauszugehen.«
    Kapitän Spade zeigte dabei nach einer nur wenige
    Schritte entfernten schmalen Tür, die sich etwa in der Mitte
    der Mauer befand und wohl nur für das Personal der An-
    stalt bestimmt war, wenn es etwas am Ufer der Neuze zu
    tun hatte.
    »Auf diesem Weg«, fuhr Kapitän Spade fort, »werden wir
    in den Park gelangen, ohne erst Leitern zu Hilfe nehmen zu
    müssen.«
    »Die Tür ist aber natürlich geschlossen.«
    »Sie wird schon aufgehen.«
    »Befinden sich im Innern daran keine Riegel?«
    »Die hab’ ich, als ich hinter dem Baumdickicht im unte-

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    ren Parkteil dahinging, bereits zurückgeschoben, ohne daß
    der Direktor etwas davon bemerkte.«
    Graf d’Artigas näherte sich der Tür und sagte:
    »Sie ist aber auch mit Schlüssel verschlossen.«
    »Oh, den Schlüssel dazu hab’ ich schon hier!« antwortete
    der Kapitän.
    Dabei wies er einen Schlüssel vor, den er nach dem Zu-
    rückschieben der Riegel aus dem Schloß gezogen hatte.
    »Das hast du gut gemacht, Spade«, sagte Graf d’Artigas;
    »wahrscheinlich bietet nun die Entführung keine so beson-
    deren Schwierigkeiten. Wir wollen einstweilen zur Goélette
    zurückkehren. Gegen 8 Uhr, wenn es dunkel genug ist, wird
    dich ein Boot mit fünf Mann hierher bringen.«
    »Fünf . . . ja, das wird genügen«, antwortete Kapitän
    Spade, »selbst für den Fall, daß uns der Pfleger in den Weg
    tritt und wir uns seiner entledigen müssen.«
    »Entledigen?« wiederholte Graf d’Artigas. »Nun ja, wenn
    es unbedingt nötig erscheint. Wünschenswerter bleibt es
    aber, sich auch dieses Gaydons zu bemächtigen und ihn mit
    an Bord der ›Ebba‹ zu schaffen. Wer weiß, ob ihm Thomas
    Rochs Geheimnis nicht schon teilweise bekannt ist!«
    »Das ist richtig.«
    »Überdies ist der Wahnsinnige an ihn gewöhnt und ich
    möchte an seinen Gewohnheiten so wenig wie möglich rüt-
    teln.«
    Diese Worte begleitete Graf d’Artigas mit einem so be-
    zeichnenden Lächeln, daß Kapitän Spade gar nicht im Un-
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    klaren bleiben konnte, welche Rolle dem Pfleger aus Health-
    ful House zugedacht war.
    Der Plan zu dieser Doppelentführung war also ausge-
    macht und schien die beste Aussicht auf Erfolg zu bieten.
    Wenn man im Lauf der nächsten 2 Stunden nicht bemerkte,
    daß an der Parktür der Schlüssel fehlte und die Riegel zu-
    rückgeschoben waren, war Kapitän Spade überzeugt, mit
    seinen Leuten in den Park von Healthful House eindringen
    zu können.
    Hier ist noch die Bemerkung am Platz, daß, mit Aus-
    nahme des besonders sorgsam überwachten Thomas Roch,
    die übrigen Insassen der Anstalt nicht ähnlichen Maßnah-
    men unterworfen waren. Sie bewohnten verschiedene Pa-
    villons oder Zimmer der Hauptgebäude im oberen Teil des
    Parks. Alles ließ demnach vermuten, daß Thomas Roch und
    sein Pfleger Gaydon, wenn man sie im abseits liegenden Pa-
    villon Nr. 17 überraschte und es ihnen unmöglich machte,
    ernsten Widerstand zu leisten oder auch nur um Hilfe zu
    rufen, die Opfer dieser Entführung wurden, die Kapitän
    Spade im Interesse von Graf d’Artigas wagen wollte.
    Der Fremde und sein Begleiter wandten sich jetzt einer
    kleinen Einbuchtung zu, wo eines der Boote von der ›Ebba‹
    sie erwartete. Die Goélette lag in einer Entfernung von 2 Ka-
    bellängen vor Anker; ihre Segel waren in die gelblichen
    Hüllen eingewickelt und die Rahen hingen fast senkrecht
    herab, wie das auf

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