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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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ermöglichten, mit größter Auf-
    merksamkeit musterte . . . wahrscheinlich in Anbetracht ei-
    nes schon vorher entworfenen Plans.
    Der Garten dieses Pavillons reichte bis an die Umfas-
    sungsmauer von Healthful House. Nach außen zu zog sich
    die Mauer fast am Fuß des Hügels hin, dessen letzter Ab-
    hang in sanfter Neigung nach dem rechten Neuze-Ufer ver-
    lief.Der Pavillon selbst bestand nur aus einem Erdgeschoß,
    mit einer Art italienischer Terrasse darüber. Das Erdge-
    schoß enthielt zwei Zimmer sowie einen Vorraum, deren
    Fenster durch Eisenstangen verwahrt waren. An beiden
    Seiten des kleinen Gebäudes erhoben sich schöne Bäume,
    die jetzt im üppigsten Laubschmuck standen. Davor dehnte
    sich eine grüne, zarte Rasenfläche aus, die da und dort mit
    verschiedenen Sträuchern und farbenprächtigen Blumen
    geschmückt war. Das Ganze umfaßte etwa einen halben
    Ar zum ausschließlichen Gebrauch für Thomas Roch, der
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    hier unter der Aufsicht seines Pflegers beliebig umherlau-
    fen konnte.
    Als Graf d’Artigas, Kapitän Spade und der Direktor der
    Anstalt den abgeschlossenen Raum betraten, bemerkten sie
    schon an der Tür des Pavillons den Pfleger Gaydon.
    Sofort wandte sich der Blick von Graf d’Artigas dem
    Mann zu, den er mit merkwürdiger Hartnäckigkeit zu be-
    trachten schien.
    Es war nicht das erste Mal, daß Fremde den Gast in Pa-
    villon Nr. 17 aufsuchten, denn der französische Erfinder
    galt mit Recht als der interessanteste Patient von Healthful
    House. Gaydons Aufmerksamkeit wurde jetzt aber beson-
    ders erregt durch den originellen Typ der zwei Männer, de-
    ren Nationalität er nicht kannte. War ihm der Name Graf
    d’Artigas auch geläufig genug, so hatte er doch nie Gele-
    genheit gehabt, diesem Gentleman während seines Aufent-
    halts in den östlichen Häfen zu begegnen, und er wußte
    auch nicht, daß die Goélette ›Ebba‹ zur Zeit am Eingang der
    Neuze und am Fuß des Hügels von Healthful House veran-
    kert lag.
    »Wo ist Thomas Roch, Gaydon?« fragte der Direktor.
    »Dort«, antwortete der Pfleger, indem er mit der Hand
    auf einen Mann wies, der hinter dem Pavillon nachden-
    kend und langsamen Schrittes unter den Bäumen auf und
    ab ging.
    »Der Herr Graf d’Artigas ist ermächtigt, Healthful House
    zu besuchen und hat wieder weggehen wollen, ohne Tho-
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    mas Roch gesehen zu haben, von dem in letzter Zeit so häu-
    fig gesprochen worden ist . . .«
    »Und von dem man noch mehr sprechen würde«, fiel
    Graf d’Artigas ein, »wenn die Bundesregierung nicht die
    Vorsicht gebraucht hätte, ihn in dieser Anstalt einzuschlie-
    ßen . . .«
    »Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme, Herr Graf.«
    »Notwendig . . . ja freilich . . . Herr Direktor, jedenfalls ist
    es für die Ruhe der Welt ersprießlicher, wenn das Geheim-
    nis dieses Erfinders mit ihm untergeht.«
    Gaydon hatte, nachdem er sich Graf d’Artigas angese-
    hen, noch kein Wort gesprochen und begab sich jetzt, den
    beiden Fremden voranschreitend, zu dem Baumdickicht im
    Hintergrund der Einzäunung.
    Die Besucher brauchten nur einige Schritte zu machen,
    um Thomas Roch gegenüberzustehen.
    Thomas Roch hatte sie nicht kommen sehen, und als sie
    sich in kurzem Abstand vor ihm befanden, bemerkte er ihre
    Anwesenheit wahrscheinlich auch nicht.
    Inzwischen besichtigte Kapitän Spade, ohne irgendeinen
    Verdacht zu erregen, die ganze Örtlichkeit, besonders die
    Stelle, die der Pavillon Nr. 17 hier im unteren Parkteil von
    Healthful House einnahm. Als er eine geneigt verlaufende
    Allee heraufkam, konnte er deutlich eine Mastspitze sehen,
    die über die Umfassungsmauer emporragte. Um zu erken-
    nen, daß es die der Goélette ›Ebba‹ war, genügte ihm ein
    einziger Blick, und er sah daraus, daß die Mauer sich hier
    längs des Neuze-Ufers hin erstreckte.
    — 29 —
    Unbeweglich und stumm betrachtete Graf d’Artigas
    inzwischen den französischen Erfinder. Bei diesem noch
    kräftigen Mann – das erkannte er – schien die körperliche
    Gesundheit durch eine schon achtzehn Monate währende
    Einschließung noch nicht gelitten zu haben. Sein seltsames
    Auftreten aber, die unzusammenhängenden Bewegungen,
    der starre Blick und die mangelnde Aufmerksamkeit gegen
    alles, was um ihn her vorging, verrieten nur zu deutlich ei-
    nen vollständigen Zustand der Unbewußtheit und eine tiefe
    Störung der geistigen Fähigkeiten.
    Thomas Roch hatte sich auf eine Bank gesetzt und zeich-
    nete mit der Spitze eines

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