Vor der Flagge des Vaterlands
erwarten, entweder einen An-
griff aus der Ferne oder eine erzwungene Landung. Solange
wir also Back-Cup nicht verlassen und unsere Schätze an-
derswo in Sicherheit bringen können, müssen wir den Ful-
gurator zur Verteidigung benutzen.«
Meiner Ansicht nach könnten diese Erwägungen noch
weiter gegangen sein und die Verbrecher sich gesagt ha-
ben:»Steht die erste Unternehmung gegen Back-Cup, sie mag
nun wie immer gekommen sein, in Verbindung mit der
Doppelentführung aus Healthful House? . . . Weiß jemand,
daß Thomas Roch und sein Pfleger auf dem Eiland gefan-
gen sind? . . . Weiß jemand, daß deren Entführung im Auf-
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trag des Seeräubers Ker Karraje erfolgte? . . . Haben Ameri-
kaner, Engländer, Franzosen, Deutsche, Russen und andere
auch Ursache zu glauben, daß jeder offene gewaltsame An-
griff gegen das Eiland erfolglos bleiben müßte?«
Doch angenommen, daß das alles bekannt war, so mußte
Ker Karraje doch annehmen, daß die Mächte trotz der
schlimmsten Gefahren von einem Angriff nicht zurück-
schrecken würden. Ein Interesse ersten Ranges, eine Pflicht
gegen das Gemeinwohl und die Menschheit, erforderten
die Zerstörung seines Schlupfwinkels. Nachdem sie früher
die Meere des westpazifischen Ozeans unsicher gemacht
hatten, treiben der Pirat und seine Spießgesellen ihr licht-
scheues Wesen jetzt auf dem Atlantischen Ozean. Sie müs-
sen vernichtet werden, koste es, was es wolle!
In jedem Fall, und wenn man auch nur der letzten An-
nahme zuneigte, machte sich für die Bewohner der Höhle
von Back-Cup nun ein beständiger Wachdienst nötig. Die-
ser wird vom ersten Tag an auch unter den strengsten Vor-
schriften eingerichtet. Mit Hilfe des ausgebrochenen Gangs
können die Piraten, ohne erst den Tunnel benutzen zu müs-
sen, nach außen gelangen. Hinter den niedrigeren Felsen
des Ufers versteckt, beobachten sie Tag und Nacht den ge-
samten Horizont, wozu sich abends und morgens je zwölf
Mann ablösen. Jedes Auftauchen eines Schiffes auf hohem
Meer, jede Annäherung irgendeines Bootes konnte so au-
genblicklich gemeldet werden.
An den nächsten Tagen ereignet sich nichts Besonderes;
sie folgen einander in tödlicher Eintönigkeit. Freilich hat
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man die Empfindung, daß sich Back-Cup nicht länger der
früheren Sicherheit erfreut. Es herrscht eine unbestimmte
und entmutigende Unruhe. Jeden Augenblick fürchtet man
von den Wächtern am Ufer den Ruf »Achtung! Achtung!«
zu hören. Die Lage gleicht nicht mehr der, wie sie vor dem
Erscheinen der ›Sword‹ war. Wackerer Leutnant Davon,
brave Mannschaft, mögen England und alle zivilisierten
Staaten nie vergessen, daß Ihr Euer Leben im Dienst an der
Menschheit geopfert habt!
Es ist nicht zu verkennen, daß Ker Karraje, Ingenieur
Serkö und Kapitän Spade, so mächtig auch ihre Verteidi-
gungsmittel sind und so sehr diese auch eine ganze Flotte
von Torpedos übertreffen, unter einer Besorgnis leiden, die
sie vergeblich zu verhehlen suchen. Sie verhandeln und be-
raten auch häufig miteinander. Vielleicht erwägen sie die
Frage, Back-Cup unter Mitnahme ihrer Schätze zu verlas-
sen, denn wenn dieser Zufluchtsort bekannt ist, wird man
ihn schon, und sei es durch Aushungerung, zu bezwingen
wissen.
Ich weiß nicht, was hiervon zutrifft, das wichtigste bleibt
es doch, daß man mich nicht im Verdacht hat, das an den
Bermudas so glücklich aufgefangene Tönnchen durch den
Tunnel befördert zu haben. Ingenieur Serkö hat darüber
wenigstens niemals eine Andeutung fallen lassen. Nein, ich
bin nicht verdächtigt worden und erscheine auch nicht ver-
dächtig. Wäre es anders, so kenne ich den Charakter des
Grafen d’Artigas gut genug, um zu wissen, daß er mich
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schon Leutnant Davon und der Mannschaft der ›Sword‹ auf
den Grund der Lagune nachgesandt hätte.
Das Meer hier wird von jetzt an täglich von schweren
Winterstürmen heimgesucht. Am Gipfel des Eilands heult
und braust es entsetzlich.
Die Luftwirbel, die sich im Pfeilerwald fangen, bringen
ein prächtiges Tönen hervor, als wenn unsere Höhle den Re-
sonanzboden eines riesigen Instruments bildete. Das Heu-
len von draußen ist zuweilen so stark, daß es das Feuer ei-
nes ganzen Artilleriegeschwaders übertönen würde. Viele
vor den Stürmen geflohene Seevögel suchen im Innern
Schutz und betäuben uns, wenn der Sturm einmal schweigt,
mit ihrem scharfen Geschrei.
Es ist anzunehmen, daß
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