Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)
raus, dass wir es uns anders überlegt haben. Wir wollen zusammenbleiben.«
»Warum das denn?« Katharina klang genervt. »Warum sollten wir denn jetzt aufhören?«
»Warum denn nicht? Seinen Zweck hat es doch bereits erfüllt. Wir haben noch nie so viel Fanpost bekommen wie jetzt. Was willst du denn noch mehr?«
»Es sind noch drei Sendungen. Auf die sollten wir nicht verzichten. Dann verkauft sich dein neues Album noch besser. Und mein Musical wird auch immer voll sein.«
Er stöhnte auf. »Du willst wirklich noch mehr Aufmerksamkeit? Ach komm, Kani, lass es sein.«
Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Du sollst mich nicht so nennen.«
Er grinste. »Kani? Mein größter Fan?«
Sie stimmte in das Lachen mit ein und warf ihm die Apfelschale an den Kopf.
»He, Kani, darf ich ein Autogramm von dir haben?«, scherzte er.
Sie suchte nach weiteren Dingen, die sie ihm an den Kopf werfen konnte, als es an der Tür läutete.
Katharina sprang in den Flur. »Vielleicht sind das wieder die vom Fernsehen«, sagte sie. »Benimm dich!«
Doch es war niemand vom Fernsehen, der wenige Augenblicke später die Küche betrat. Es war Julia Born, Katharinas Agentin, eine dickliche Frau mit tiefer Stimme und wenigen Haaren, die sie streng nach hinten gekämmt hatte.
»Hallo ihr beiden, ich hoffe, ich komme nicht zu spät.« Sie klang atemlos, fast panisch. Leider konnte man ihren Gesichtsausdruck schlecht wahrnehmen, weil die Kamera noch immer auf dem Kopf stand und alles verkehrtherum aufzeichnete. »Ich habe gerade von meiner Quelle aus der Produktionsfirma gehört, dass für die Show Szenen mit versteckter Kamera aufgezeichnet werden. Die Kameras können überall lauern. Also sagt nichts, was ihr hinterher bereuen könntet.«
»Natürlich nicht«, entgegnete Katharina.
»Nur in den eigenen vier Wänden«, fügte Lenny hinzu.
»Nein, auch da nicht!«, widersprach die Agentin vehement. »Bis die Sendung durch ist, müsst ihr überall die Klappe halten.«
Lenny und Katharina sahen sich wortlos an.
»Alles klar«, sagte Lenny schließlich.
Die Frau schien beruhigt und ließ sich auf einem Küchenstuhl nieder. Da sah sie die Musikbox in Lennys Hand
»Was ist das?«, fragte sie interessiert.
»Ein Geschenk von einem Fan. Kam heute mit der Post.«
Die Frau nahm ihm die kleine Schachtel aus der Hand und zog sie auf, um die Melodie zu hören. Doch das Geschenk blieb stumm. Auch sie schüttelte es, aber was sie da hörte, gefiel ihr gar nicht.
Sie schleuderte die Box auf den Tisch, so dass sie in mehrere Teile zersprang und ihren brisanten Inhalt freigab.
»Oh Gott«, sagte sie und sah entsetzt in die kleine Linse der Kamera, die immer schwächer und verschwommener aufzeichnete. Dann wurde alles schwarz.
Werbepause .
Lenny Walther und Katharina Niedereisner saßen artig nebeneinander auf ihrem Sofa, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Wenn Katharina nicht knallrot im Gesicht gewesen wäre, was durch ihr blutrotes, schulterfreies enganliegendes Kleid noch betont wurde, hätte man denken können, sie wollten gleich ihre erneute Verlobung verkünden. Lenny hatte sich in ein legeres Hemd gekleidet, er saß lässig, die Beine übereinandergeschlagen. Bei genauem Hinsehen entdeckte man, wie steif und starr sich Katharina in die Ecke gequetscht hatte, als würde sie am liebsten in einer Sofaritze verschwinden.
Sie blickten direkt in die Kamera, neben der Nikita hoch erhobenen Hauptes die beiden Delinquenten anlächelte.
»Wir erklären hiermit unseren Rücktritt von der Teilnahme an dieser Show«, sagte Katharina mit bemüht fester Stimme, wobei ihr Gesicht noch roter anlief.
»Wir wollen uns nicht scheiden lassen«, fügte Lenny hinzu.
»Wenn vielleicht der Eindruck entstand, dass wir nur so getan haben, als würden wir uns streiten, dann tut uns das leid. Uns war nicht bewusst, welche weitreichenden Auswirkungen alles haben würde.«
»Wir danken euch für eure Unterstützung, liebe Fans. Ihr seid die Größten!« Lenny hob seine Faust zu Gruß.
»Ein herzliches Dankeschön geht an den Sender, der uns die ganze Zeit unterstützt hat.« Katharina räusperte sich verlegen. »Wir wünschen euch noch alles Gute für die Show.«
»Danke!«, sagte nun auch Nikita. Sie trat wie eine Nymphe aus dem Brunnen aus dem Schatten der Kamera heraus und stellte sich neben Lenny und Katharina. »Wir wünschen euch natürlich alles Gute! Beruflich wie auch privat.« Sie lächelte die beiden an, bevor sie den Blick von
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