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Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
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Gericht gar nicht benötigt wurde. Ein wenig später gelang es ihr, Wasser in einen Kochtopf zu füllen und zum Kochen zu bringen.
    Frederic stand daneben und sah gelangweilt um sich. Als er feststellte, dass Georg dabei war, ein wahres Meistergericht zu zaubern, lief er zu dem Alten hinüber und kostete von der Rotweinsoße. Anerkennend klopfte er dem Mitspieler auf die Schulter.
    »Die ist gut«, sagte er. Doch diese Bemerkung hätte er sich lieber verkneifen sollen, denn nun ertönte lauthals die Stimme seiner Ehefrau.
    »Es würde alles schneller gehen, wenn du mir helfen würdest, statt bei den Konkurrenten rumzustehen und deren Machwerk zu kosten.«
    »Soll ich das kochende Wasser probieren, Schatz?«, fragte Frederic scheinheilig. »Das mach ich gern. Oder vielleicht die Luft, die in der Pfanne schmort?«
    Bei diesen Worten bemerkte Antonia, dass sie zwar die Pfanne mit Öl auf den Herd gestellt und sogar den richtigen Knopf für die Platte betätigt hatte, aber noch kein Fleisch darin brutzelte. Schnell warf sie die kleingeschnittenen Kalbsstücke hinein.
    »Du könntest das Gemüse putzen!«, giftete Antonia zurück.
    »Leider kann ich nicht so lange stehen«, erwiderte Frederic. »Dürfte ich einen Stuhl haben?«, bat er Nikita. »Mein Bein schmerzt teuflisch.«
    »Dein Bein schmerzt? Deine Faulheit und Gemeinheit sind schmerzhaft für mich, aber darauf nimmt auch keiner Rücksicht«, rief Antonia, während aus dem Hintergrund der Bühne ein Assistent mit einem Stuhl geflitzt kam und ihn unter Frederics Hinterteil platzierte.
    Mit einem Seufzer ließ sich Frederic auf das Sitzmöbel fallen. »Deine Falle wird nun zur Falle für dich und deine Kochkünste. Tut mir leid, Schatz.« Frederic betonte das »Schatz«, so dass es wie eine Beleidigung klang.
    Antonia nahm eine Möhre und warf sie Frederic an den Kopf. Sie traf jedoch nicht, sondern das Gemüse polterte über die Bühne und rollte in den Zuschauerraum. »Du solltest froh sein, dass ich bisher nie für dich gekocht habe, denn dann hätte ich kaum der Versuchung widerstehen können, dich zu vergiften.«
    Frederic lächelte. »Alle großen Männer beschäftigen einen Vorkoster, in dem Fall hätte ich mir auch einen geleistet.«
    »Große Männer!« Antonias Stimme überschlug sich fast. »Du bezeichnest dich als großen Mann, obwohl du bisher nichts Großes geleistet hast. Du verwaltest nur das Vermögen, das dein Vater und Großvater angehäuft haben. Und das nicht einmal gut.« Sie sprach so heftig, dass etwas Speichel aus ihrem Mund in die Pfanne tropfte. Aber sie achtete nicht darauf. Dieses Mal gelang es jedoch dem Regisseur, den Moment in Nahaufnahme über den Sender flimmern zu lassen.
    Frederic richtete sich steil auf. »Weißt du, was es bedeutet, mit so einem Haufen Geld umzugehen? Nein, das weißt du nicht. Deine Familie konnte sich nicht einmal ein Haus leisten. Und du hast in einer Einzimmerwohnung mit Kakerlaken gelebt, als ich dich kennenlernte.«
    Wieder griff Antonia nach dem Gemüse, um es als Wurfgeschoss zu verwenden. Dieses Mal traf die Schalotte ihr Ziel.
    »Die Größe der Wohnung sagt überhaupt nichts über den Charakter eines Menschen aus«, zischte Antonia. »Um ehrlich zu sein, wollte ich mit meiner Heirat dem Schicksal meiner Eltern entkommen, dieser Enge entfliehen. Aber inzwischen weiß ich, dass sie es damals viel besser hatten als ich jetzt, trotz zweitausend Quadratmeter Wohnfläche. Und mir ging es weit besser als gegenwärtig. Meine Familie hat sich um mich gekümmert. Deine hat dich in ein Internat gesteckt.«
    Frederic zuckte getroffen zurück, aber nicht wegen der Schalotte, sondern wegen Antonias letzter Worte. »Es war ein teures Internat. Das beste.«
    »Na und? Es hat dich zu einem herzlosen, arroganten Bastard gemacht.«
    Er zuckte mit den Schultern. »So bin ich halt, und wenn du damit nicht klarkommst, musst du dich eben von mir scheiden lassen.« Er schlug mit der Hand theatralisch an seine Stirn. »Ach stimmt ja, deshalb sind wir ja hier.«
    Er wandte sich ab und wollte sich wieder setzen, doch Antonia war noch nicht fertig. »Am schlimmsten fand ich, dass du sogar unseren Sohn in ein Internat schicken wolltest. Wie konntest du ihm das antun? Und wie konntest du mir das antun, wo du wusstest, wie sehr ich an ihm hänge?«
    »Ich habe genau das getan, was meine Eltern getan haben. Das ist nichts Verwerfliches. Ich habe es überlebt und bin zu einem Geschäftsmann geworden, den jeder respektiert und sogar

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