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Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition)

Titel: Vor Liebe wird gewarnt! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens , Helke Böttger
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glückliche Paare da draußen. Oder etwa nicht?
    Ich legte eine weitere Bewerbung auf den Boden, hielt aber mitten in der Bewegung inne. Der Name des Mannes kam mir bekannt vor. Das durfte doch nicht wahr sein! Wieso hatte ich das vorher nicht gesehen?
    Fieberhaft blätterte ich in den Unterlagen zu den Kandidaten, die es bis in die Runde der letzten fünf Paare geschafft hatten. Dort klebte ein Bild von ihm. Er sah etwas anders aus, älter, reifer, aber er war es. Eindeutig.
    Mit hochrotem Kopf ließ ich das Blatt auf den Boden sinken. Ich musste blind, taub und gehirnamputiert gewesen sein, als ich ihn zusammen mit Thomas auserwählt hatte. Vermutlich hatte Thomas ihn gezogen und ich seine Wahl nicht überprüft. Verdammt!
    Ich eilte aus meinem Büro und betrat ohne anzuklopfen Daniels Büro. Er sah erstaunt vom Drehplan auf, als ich hereinstürmte.
    »Rein theoretisch, ich würde herausfinden, dass ein Pärchen doch nicht geeignet ist für die Show, könnten wir es noch austauschen?« Ich versuchte, mein Anliegen so allgemein wie möglich zu halten.
    »Was bedeutet ›nicht geeignet‹?«, wollte er wissen und beugte sich angespannt nach vorn, um  mir besser zuhören zu können. Eine Planänderung so kurz vor der ersten Sendung gefiel ihm gar nicht. Sie bedeutete Extrakosten.
    »Dass es vielleicht zu langweilig wird mit den beiden oder dass sie der Show schaden könnten, das meine ich.«
    »Sind sie rechtsradikal oder extrem links oder anderweitig aufmüpfig? Sind sie schon negativ aus den Nachmittagstalkshows bekannt?«
    »Nein, nein. Nichts dergleichen.«
    »Was dann? In welcher Form könnten sie uns schaden?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich denke nur, dass sie nicht geeignet wären. Ich habe so ein ungutes Gefühl.« Ich begann zu schwitzen.
    Daniel lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Ein Austausch würde eine Menge Aufwand und Verzögerung mit sich bringen. Die Verträge mit den Leuten sind schon unterzeichnet, wir haben die Termine klargemacht, die Drehs gebucht, die Autos gemietet. In einer Woche wird die erste Sendung laufen. Nur auf dein Gefühl hin kann ich keine solchen Änderungen genehmigen.«
    »Aber ich denke, es wäre besser. Ich könnte uns dafür bestimmt ein spektakuläreres Pärchen besorgen. Zwei Leute, die sich vor den Kameras richtig fetzen und mit Tellern bewerfen.« Ich wusste zwar nicht, wo ich die auf die Schnelle hernehmen sollte, aber ich musste es versuchen.
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln, doch dieses Mal entzückte es mich nicht. »Das hätte dir früher einfallen müssen, Emma.«
    Ich versuchte es ein weiteres Mal, doch er schickte mich aus dem Büro.
    Es war zu spät. Die Maschinerie war angelaufen. Wenn ich keine unnötige Aufmerksamkeit erregen wollte, musste ich mitmachen und hoffen, dass keine Katastrophe passierte.
     

KAPITEL 2
     
     
    Liebe ist Glut, Hass ist Kälte. Sehnsucht und Angst sind Feuer und Eis. Die ganze Welt der Gefühle liegt dazwischen. 
    Oswald Spengler
     
     
    Antonia und Frederic Jansen, Sendung vom 15. März, 20.15 Uhr
     
    In dem gewaltigen Haus hallte es wie in einer Kirche. Mehrere Tennisplätze samt Clubhaus und Parkplatz hätten in das Gebäude gepasst. Die Eingangshalle bestand aus Marmor, riesige Spiegel, die ihr noch mehr Weite verliehen, starrten sich von den Wänden gegenseitig an. Edle Teppiche wärmten das schimmernde Parkett, auf kleinen Schränkchen langweilten sich antike Vasen aus unbezahlbar teurem Porzellan. Von den Seiten gingen mehrere Türen ab. Eine gewaltige Treppe wand sich in den oberen Stock.
    »Wow«, entschlüpfte es Nikita Vollmer, als sich die Tür öffnete und die Crew eintreten durfte. Sie war eine etwas kräftige Frau Anfang Dreißig mit kurzen blonden Haaren und einer gewaltigen Oberweite, die nach der Geburt ihres Sohnes noch an Volumen gewonnen hatte. Sie besaß ein kleines Haus an einem See, auf das sie sehr stolz war, weil es fast ihr ganzes Vermögen und das ihres Mannes aufgefressen hatte. Aber es erschien wie ein Schuppen im Vergleich zu dem Anwesen der Jansens.
    Sie sah sich ehrfurchtsvoll um, während eine Bedienstete ihr aus dem Mantel half.
    »Da sind Sie ja«, rief Frederic Jansen strahlend und kam, souverän in die Kamera lächelnd, bedächtig die Treppe hinunter. Das leicht angegraute Haar hatte er sorgfältig zurückgekämmt, das Hemd saß lässig unter dem teuren Anzug. Sein Erscheinen erinnerte an den Auftritt eines Filmstars. »Ich freue mich, Sie in meinem bescheidenen

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