Vor Playboys wird gewarnt
Ohrläppchen, und Lucille erbebte schon wieder. „Meinst du, wir sollten für immer hier stehen bleiben? Wir könnten uns mit Bronze überziehen und in einem Park aufstellen lassen. Dann können uns Liebespaare aus aller Welt bewundern." Als er ihr Ohr mit den Lippen bedeckte und sanft hineinblies, fing sie an, unkontrolliert zu zittern.
„Ich weiß, dass du nicht vor Kälte zitterst", flüsterte er. „Ich kenne keine Frau, die so heißblütig und leidenschaftlich reagiert wie du."
„Hör bitte auf, Valentino ", bat sie ihn leise, ohne jedoch zu versuchen, sich von ihm zu lösen. „Ich ... glaube nicht, dass ich momentan noch mehr davon ertragen kann." Sie spürte ihn stark und kraftvoll in sich, was nur bedeuten konnte, dass er wieder völlig erregt war. Wie er das machte, war ihr rätselhaft.
„Schade", antwortete er. Dann zog er sich langsam und sanft zurück.
Lucille kam sich auf einmal leer und wie beraubt vor. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, sie habe es sich anders überlegt. Sie wollte wieder eins mit ihm sein und bis zur Erschöpfung von ihm geliebt werden.
„Du löst in mir die seltsamsten Reaktionen aus, Lucille", erklärte er leise an ihrem Ohr. „So etwas ist mir nur in meinen wilden Jahren, als ich ungefähr zwanzig war, passiert. Aber du hast Recht, wir sollten eine Pause machen. Ich habe uns etwas zum Essen bringen lassen und eine Flasche Dom Perignon in den Eiskübel gestellt. Ehe wir ins Esszimmer gehen, verschwinde ich rasch im Bad." Er ließ sie kurz allein.
Sie blickte in den Spiegel. Ihre Augen strahlten, und ihre Wangen waren gerötet. Ihre Lippen und ihre Brüste waren noch geschwollen. Sie sah wild, ungemein sinnlich und irgendwie verrucht aus.
Rasch zog sie den Rock zurecht, bedeckte ihre Brüste, bürstete sich die Haare und erneuerte den Lippenstift. Dabei gestand sie sich ein, dass sie im Begriff war, süchtig danach zu werden, von Valentino geliebt zu werden. Obwohl Liebe nichts damit zu tun hatte, wie er ihr in der ersten Nacht unmissverständlich
klargemacht hatte.
Es war nur Sex, reiner, primitiver Sex, sonst nichts. Tiefere Gefühle waren nicht im Spiel, es gab keine gegenseitige Rücksichtnahme, keine Empfindungen, nichts.
Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass Valentino innegehalten und sich und sie geschützt hatte. Sie wäre dazu gar nicht mehr in der Lage gewesen. Er hatte es nicht nur für sich selbst getan, denn er wusste genau, dass sie keine anderen Männerbekanntschaften gehabt hatte.
Dann hatte er sie vielleicht doch gern, zumindest etwas, oder? Nein, nicht unbedingt, gab sie sich sogleich selbst die Antwort. In der Welt, in der er lebte, mit den vielen Zufallsbekanntschaften und den flüchtigen Sexaffären war es wichtig, dass man sich schützte.
Nur wenn sie naiv und dumm wäre, würde sie jetzt glauben, sie bedeute ihm etwas und sei mehr für ihn als nur eine neue Erfahrung. Sobald er sich mit ihr langweilte, würde er sie fallen lassen.
Lucille zog die Jacke über und knöpfte sie zu. Zugleich verdrängte sie all die seltsamen Gefühle, die sie mit ihren Gedanken geweckt hatte.
Sie musste einen kühlen Kopf bewahren und Valentinos Körper nur zu ihrem Vergnügen benutzen, genauso wie er ihren benutzte. Das durfte sie nicht vergessen. Dann würde sie diese Affäre vielleicht ohne seelische Verletzungen überstehen.
Als er aus dem Badezimmer kam, drehte sie sich zu ihm um und hob entschlossen den Kopf.
Valentino blickte sie an und seufzte. „Oh nein, tu das nicht! Es ist schon dunkel, nach Sonnenuntergang sollte die Eisprinzessin schlafen. Erinnerst du dich? Verdammt, ich brauche dich nur kurz allein zu lassen, und meine ganze Arbeit war umsonst."
Es gefiel ihr nicht, wie eine Art Projekt behandelt zu werden, das man bearbeiten musste. „Leoparden ändern ihr Fell auch nicht, Valentino ", fuhr sie ihn an. „Ich bin, wie ich bin. Und du bist, wie du bist."
„Ah ja, ich vergesse immer wieder, was für ein mieser Kerl und Frauenheld ich bin. Und was bist du? Immerhin lässt du dich mit so einem Mann ein, Lucille. Oder möchtest du darüber lieber nicht nachdenken?"
Obwohl sie sich sehr schämte, gelang es ihr, eine gleichgültige Miene aufzusetzen. „Ich bin eine ganz normale Frau mit normalen Bedürfnissen", erwiderte sie kühl. „Ich bin aber auch ein gebranntes Kind. Als Geschiedene habe ich nicht die Absicht, mein
Leben und mein Glück wieder in die Hände eines Mannes zu legen. Deshalb habe ich versucht, es zwischen uns bei einem
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