Vor Playboys wird gewarnt
One-Night-Stand zu belassen. Du bist ein ungemein geschickter Liebhaber, Valentino, und ich habe befürchtet, ich würde mich vielleicht verlieben."
„Oh nein, so dumm wirst du doch hoffentlich nicht sein", entgegnete er gereizt.
„Du liebe Zeit, ich hätte nicht gedacht, dass du so empfind lich bist. Wenn du es genau wissen willst, ich will mich überhaupt nicht verlieben, weder in dich noch in einen anderen Mann. Egal, ich habe ja Zeit gehabt, über alles nachzudenken. Dabei ist mir klar geworden, dass meine Befürchtungen unbegründet waren. Ich meine, ich begehre dich wie wahnsinnig, Valentino, aber Liebe ist etwas ganz anderes. Der fantastische Sex mit dir hat mich offenbar irgendwie irritiert. Ich habe noch nie so gern mit einem Mann Sex gehabt, in den ich nicht verliebt war. Das ist eine ganz neue Erfahrung, an die ich mich erst ge wöhnen musste."
„Offenbar ist es dir auch gelungen, oder?" fragte er spöttisch.
Lucille ignorierte seinen Sarkasmus. „Ja. Ehe du mich heute angerufen hast, hatte ich auch schon überlegt, dich anzurufen."
Das war eine glatte Lüge, aber eine Frau hatte eben auch ihren Stolz. Lucille hätte es nicht ertragen, dass er glaubte, allein seine Stimme zu hören hätte ihren Vorsatz, ihn nicht wieder zu sehen, zunichte gemacht.
„Lass uns Klartext reden, Lucille. Was willst du wirklich von mir?"
„Ich will das, was du mir am Telefon angeboten hast", erklärte sie.
„Und was war das? Hilf mir bitte, denn es ist immerhin schon einige Stunden her. Seitdem ist viel passiert."
„Ein ganz privates Rendezvous mit großartigem Sex", stieß sie hervor. Aus irgendwelchen Gründen wollte er sie demütigen. Wahrscheinlich hatte es etwas mit seinem Ego zu sein. Sein Liebesleben musste nach seinen eigenen Regeln ablaufen. Es gefiel ihm wohl nicht, dass eine Frau die Spielregeln festlegte.
„Ah ja, jetzt erinnere ich mich wieder." Er zo g die Worte in die Länge. „Ich soll dein heimlicher Gespiele sein, und du willst mein heimliches Playmate sein.
Für wie lange soll deiner Meinung nach diese ... Vereinbarung gelten?"
Für immer, schoss es ihr durch den Kopf, und sie gestand sich ein, dass sie sich emotional schon viel zu sehr engagiert hatte.
Sie biss die Zähne zusammen und antwortete: „So lange, wie wir beide damit zufrieden sind."
„Schließt diese Vereinbarung andere Bekanntschaften aus?"
Mit großen Augen blickte sie ihn an. „Willst du etwa mehrere Frauen gleichzeitig haben?"
„Das habe ich nicht gesagt. Momentan bin ich sowieso von deinem Charme viel zu sehr gefesselt. Doch es ist alles möglich. Möchtest du .dir das Recht vorbehalten, mit anderen Männern auszugehen?"
„Nein! "'erklärte sie viel zu hitzig, was sie sogleich bereute.
In seinen Augen blitzte es rätselhaft auf. Ärgerte er sich etwa? „Es freut mich natürlich, dass du mir treu sein willst. Aber ich bin eher der Meinung, dass eine Affäre, die allein auf Sex basiert, keine Treue verlangt."
„Mag sein, trotzdem wäre es mir lieber, du hättest in der Zeit keine andere Freundin." Sie würde es nicht ertragen, wenn er mit einer anderen Frau zusammen wäre.
„Warum?" fragte er spöttisch. „Eifersüchtig kannst du nicht sein, denn das ist man nur, wenn man jemanden liebt. Hast du vielleicht Angst, ich hätte dann nicht mehr genug Energie für dich? Das wäre insofern verständlich, als du wirklich sehr anstrengend und anspruchsvoll bist, sobald du nicht mehr die Eisprinzessin spielst."
„Wenn du mich bele idigen willst, gehe ich lieber." Sie griff nach dem Aktenkoffer, der noch auf dem Boden lag.
„Wie bitte? Ich würde dich beleidigen? Dass ich nicht lache! Du beleidigst mich doch, seit wir uns kennen."
„Ich bin nur ehrlich."
Valentino blickte sie mit finsterer Miene an. „Ja, okay. Aber musst du unbedingt so brutal sein? Gib mir das verdammte Ding. Du gehst nirgendwohin, sondern kommst jetzt mit mir." Er nahm ihr den Aktenkoffer aus der Hand und stellte ihn in eine Ecke. Dann packte er Lucille am Ellbogen und führte sie durchs Wohnzimmer an die Bar.
„Setz dich", forderte er sie auf und wies auf einen der Barhocker.
Sie tat es, während Valentino die Flasche Dom Perignon aus dem Eiskübel nahm und sie mit einem Geschirrtuch abtrocknete.
„Lass uns aufhören mit diesem dummen Spiel", sagte er energisch und drehte an dem Korken. „Gegen Ehrlichkeit habe ich nichts, aber gegen Bosheit oder Gehässigkeit sehr viel. Auch ge gen Rachsucht. Mir ist klar, dass du sehr verletzt
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