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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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war offensichtlich, dass sie ihn noch für den gleichen Idiotenhielt wie damals. Sie glaubte, körperlich für ihn irgendwann nicht mehr attraktiv genug zu sein. Das war der reinste Unsinn, denn es war ihm völlig gleichgültig, ob sie blieb, wie sie war, oder vielleicht wieder so viel wog wie vor dreizehn Jahren. Und es ärgerte ihn maßlos, dass sie ihn inzwischen nicht besser kannte.
    Am schlimmsten war jedoch – und im Gegensatz zu damals konnte er sich das heute eingestehen –, dass es ihn zutiefst kränkte.
    Das würde er ihr natürlich nicht sagen. Er hatte genug davon, sich für sie ständig in die Schusslinie zu begeben. Zumindest brauchte er jetzt erst einmal ein paar Minuten, um sich darüber klar zu werden, was er zur Rettung ihrer Beziehung tun sollte und was nicht.
    Was soll’s, dachte er. Vielleicht wäre es besser, einfach alles zu vergessen und morgen mit der Crew nach L.A. zurückzukehren. Den Film konnte er dort ebenso gut schneiden wie hier. Sogar noch besser, weil sämtliche seiner Kontakte dort waren. Was immer er an Equipment bräuchte, würde er im Nu haben.
    Wie dem auch sei, er entspannte sich erst einmal und setzte eine höfliche, unverbindliche Miene auf. Dann drehte er sich zu ihr um. „Hallo“, begrüßte er sie mit distanzierter Liebenswürdigkeit. „Kann ich etwas für dich tun?“
    Aber verdammt, ein Blick auf sie genügte, wie sie da mit entschlossenem Ausdruck in den Augen und zugleich einem verletzlichen Zug um den Mund vor ihm stand. Weder eine Abreise nach L.A. noch die Option, die Beziehung zu beenden, kam infrage.
    Mist.
    Das änderte nichts an der Tatsache, dass er sauer war. Deshalb war er froh, sich wieder abwenden zu können, um die Frage digitale oder analoge Aufnahmen mit seinem Kameramann erörtern zu können, nachdem sein Kameramann ihm auf die Schulter getippt und nach der Wahl des Equipments gefragt hatte.
    Während er sich mit seinem Mitarbeiter beriet, hoffte er, dass es Ava zu langweilig werden und sie wieder gehen würde, umsich ihren eigenen Aufgaben zu widmen.
    Aber sie war noch da, nachdem die Entscheidung für die analoge Kamera gefallen war und Louie sich auf den Weg gemacht hatte, um seine Kameras aufzustellen. Cade straffte die Schultern und wandte sich wieder Ava zu. Und hielt erstaunt inne.
    Denn sie trat näher und senkte die Stimme. Um sie herum hantierten die Crewmitglieder mit Requisiten. Heather, die ein Stück entfernt von ihnen stand, murmelte ihren Text und übte Miss Agnes’ ausladende Gesten. „Kann ich dich für einen Moment sprechen?“
    Nein, dachte er. Das war keine gute Idee in Anbetracht seiner Laune, wann immer er sich an den gestrigen Abend erinnerte. Trotzdem lächelte er höflich. „Ich bin im Augenblick wirklich schwer beschäftigt. Vielleicht später.“
    „Wann später?“
    Wenn ich so weit bin, verdammt noch mal. „Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt schwer sagen. Ich melde mich bei dir.“ Und bevor Ava noch etwas sagen konnte – falls sie das beabsichtigt hatte –, nickte er noch einmal freundlich und ging davon.
    Alle amüsierten sich prächtig auf der Abschlussparty. Alle bis auf Ava.
    Cade hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass er ihr die Reaktion auf seine Liebeserklärung nicht so schnell verzeihen würde. Mehrmals hatte sie versucht, ihn wenigstens kurz allein zu sprechen. Natürlich war sie selbst schuld gewesen, dass er keine Zeit hatte. Es war nun einmal nicht der richtige Zeitpunkt, ihn bei den letzten Vorbereitungen zur Schlussszene des Films anzusprechen. Mal abgesehen davon, dass ihr Verhalten in dem Moment nicht sehr professionell war. Also hatte sie sich zurückgehalten und darauf gewartet, dass er sich bei ihr meldete, wie er es versprochen hatte.
    Doch als er mit den Dreharbeiten fertig war, unternahm er nicht einmal den Versuch, sich bei ihr zu melden. Zwar verhielt er sich ihr gegenüber sehr höflich, aber sie hätte ebenso gut vomPuget Sound aus mit ihm sprechen können, so emotional distanziert blieb er.
    Sie beobachtete ihn jetzt auf der anderen Seite des Raums. Schauspieler und Crewmitglieder waren eindeutig in Feierlaune, und Cade benahm sich, als wäre er das auch. Doch seine himmelblauen Augen, sonst immer leuchtend und aufmerksam, waren jetzt kühl. Zumindest immer dann, wenn er sie auf Ava richtete.
    Was soll’s, dachte sie. Zur Hölle mit ihm. Auf ihre jahrelange Erfahrung mit Veranstaltungen jeder Art zurückgreifend, machte sie auch hier einfach ihre Runde. Sie plauderte mit

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