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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Stimme brach, sodass sie sich räuspern musste. Ihr Hals war so rau und trocken, dass sich jedes gesprochene Wort anfühlte, als zwänge sie zerstoßenes Glas durch ein Nadelöhr. Dennoch mussten die Worte heraus, es ging nicht anders. Cade sollte wissen, dass es ihr leidtat, an ihm gezweifelt zu haben. „Nein, mir tut es leid. Das habe ich bloß aus Unsicherheit gesagt. In Wirklichkeit denke ich ganz anders …“
    „Morgen wird ein ziemlich anstrengender Tag“, unterbrach er sie. „Ich mache mich lieber auf den Weg.“
    „Cade“, meinte sie flehend.
    „Du organisierst die Abschlussparty, ja?“
    „Natürlich.“
    „Gut. Es wäre großartig, wenn du das bis morgen Abend hinbekommen könntest.“
    Sie schluckte erneut. „Klar. Wenn es dir nichts ausmacht, dass das ein Sonntag ist und wir deswegen beim Kuchen eventuell Kompromisse machen müssen. Ich werde mein Bestes versuchen. Aber Cade …“
    „Ich weiß, das wirst du. Kauf einfach eine Torte, das reicht vollkommen. Du hast die Crew mit deiner Kost zwar verwöhnt, aber letztlich ist es denen egal, ob das Zeug aus dem Supermarkt stammt oder vom Bäcker. Hauptsache, es ist reichlich da.“
    Er entfernte sich einen weiteren Schritt. „Sag Beks, bis wann du alles fertig haben kannst, damit sie die Crewmitglieder und die Schauspieler informieren kann.“ Cade wich noch einen kleinen Schritt zurück. Ava blieb stehen, denn es hätte keinen Sinn, ihm quer durchs Zimmer zu folgen. Damit würde sie ihnen beidenkeinen Gefallen tun.
    „Tja, dann leg dich hin, und schlaf ein wenig“, sagte er. „Es muss ja zum Glück nicht gleich alles morgen früh organisiert sein.“
    „Cade, bitte.“
    „Gute Nacht, Ava“, sagte er bestimmt. Und eine Sekunde später war er gegangen.
    Sie blieb zurück mit der Erkenntnis, dass sie bis jetzt gar nicht gewusst hatte, wie echte Panik sich anfühlte.

22. KAPITEL
    Es zahlt sich nicht aus, zu glauben, dass es nicht schlimmer kommen könnte. Denn das kann es wirklich.
    A ls Avas Türklingel am nächsten Morgen läutete, während sie gerade nach ihrer Handtasche griff, um sich auf den Weg zur Arbeit in der Wolcott-Villa zu machen, keimte sofort Hoffnung in ihr auf. Ihr Herz schlug schneller bei der Vorstellung, Cade könnte draußen vor der Tür stehen. Auf dem Weg zur Tür sandte sie ein stilles Dankgebet zum Himmel. Danke, Gott, dass du mir eine zweite Chance gibst. Mit dem festen Vorsatz, es diesmal besser zu machen, öffnete sie aufgeregt die Tür.
    Doch draußen stand ihre Mutter. „Oh“, rutschte es ihr ein wenig enttäuscht heraus. „Du bist es.“
    „Das ist nicht die Art von Begrüßung, die ich mir erhofft hatte“, stellte Jacqueline fest und betrat die Wohnung. „Ich freue mich auch, dich zu sehen.“
    Ava war absolut nicht in der Stimmung, die Gesellschaft ihrer Mutter zu ertragen. Wären all die Jahre nicht gewesen, in denen Jacqueline ihr das Gefühl vermittelt hatte, sie werde nur nach ihrem Gewicht beurteilt, hätte sie sich gestern Abend wahrscheinlich nicht so idiotisch benommen.
    Sie straffte die Schultern und trat von der Tür zurück. „Tut mir leid, Mutter. Wo sind bloß meine Manieren geblieben? Bitte komm rein.“ Der gestrige Abend ging ganz allein auf ihre Kappe. Ihre Mutter mochte vielleicht zu ihrer chronischen Unsicherheit beigetragen haben, aber Ava selbst hatte zugelassen, dass das im unpassendsten Augenblick zum Hindernis wurde. „Soll ich dir eine Tasse Tee machen?“
    „Hast du denn Zeit?“ Jacqueline deutete auf Avas Mantel, der über der Lehne eines ihrer roten Stühle lag, und die Handtasche auf dem Stuhl daneben.
    Es war so untypisch für ihre Mutter, solche Details überhauptzu registrieren. Ganz zu schweigen davon, dass es sie kümmerte, ob ihr unangekündigter Besuch ihrer Tochter Unannehmlichkeiten bereitete. Ava war gerührt. Sie tätschelte Jacquelines Handrücken und bemerkte zum ersten Mal, wie dünn die Haut dort geworden war, sodass die Venen deutlicher sichtbar wurden. „Ich muss bald zur Villa aufbrechen. Aber für eine schnelle Tasse Tee habe ich noch Zeit, falls du auch Zeit hast.“
    „Das wäre reizend, Liebes. Danke.“ Ihre Mutter setzte sich auf einen der Hocker am Frühstückstresen, während Ava auf die Küchenseite ging.
    Sie schaltete ihren elektrischen Wasserkocher ein und nahm ihr Tablett mit marokkanischem Mosaikmuster aus dem Schrank. Dann nahm sie die leichte Kaffeesahne aus dem Kühlschrank und goss davon ein wenig in ein Sahnekännchen aus Porzellan.

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