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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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allen außer mit Cade, während sie gleichzeitig dafür sorgte, dass das Buffet gut gefüllt blieb. Um die Häppchen, Fleisch, Käse und Brot an einem Sonntag zu bekommen, hatte sie den einen oder anderen Gefallen einfordern müssen. Nun behielt sie den Vorrat an Essen und Wein und Bier im Auge, damit ständig reichlich von allem vorhanden war.
    „Es tut mir echt leid, dass ich mich gestern Abend so verhalten habe“, murmelte sie, als sie kurze Zeit später allein in der Küche stand. „Aber ich werde definitiv nicht darum betteln, damit er mir zuhört.“
    Ehrlich gesagt musste sie sich fragen, wie tief denn seine Liebe eigentlich war, wenn er sie so leicht fallen lassen konnte. Wenn er für sie nicht einmal fünf Minuten erübrigen konnte, damit sie ihm ihre Panik erklären konnte, die sie zu diesem idiotischen Verhalten getrieben hatte.
    Das musste sie ihm schon lassen – er hatte sich wirklich ins Zeug gelegt, um sie in ihrer positiven Einstellung zu ihrem Körper zu unterstützen. Weshalb sie sich nicht herausreden konnte – sie hatte sich ihm gegenüber blöd benommen, indem sie ihm diese Und-was-ist-wenn-ich-fett-werde-Frage stellte.
    Heiliger Strohsack. Mal von den Vertrauensproblemen abgesehen, schämte sie sich auch noch. Sie war klug, fähig und verstand etwas von ihrem Job. Auch wenn sie vielleicht nicht in Poppys Liga spielte, war sie doch ziemlich attraktiv. Was also sollte das alles? Sie war keine achtzehn mehr, also woher kamdieses ständige Auf und Ab ihrer Gefühle? In der einen Minute hielt sie sich für attraktiv, nur um in der nächsten einen Rückfall in die Unsicherheit und Reife des Mädchens von der Highschool zu erleiden. Dass sie immer und immer wieder die gleichen Lektionen lernen musste, sagte doch viel mehr über sie aus als über Cade.
    Es bedeutete nämlich, dass sie das gleiche Problem in puncto Vertrauen hatte.
    Zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Stunden vermisste sie Miss Agnes schmerzlich. Die alte Dame wusste stets, wie sie Ava zum Nachdenken anregen und damit auf die richtige Spur bringen konnte. Sie schaffte es, durch den ganzen oberflächlichen Blödsinn zum Kern dessen vorzudringen, was Ava bedrückte.
    Tja, Miss Agnes konnte sie nicht sprechen, aber vielleicht konnte sie sich ein paar Minuten Ruhe und Frieden gönnen. Die Party näherte sich bereits dem Ende, aber Ava bezweifelte, dass sie bis dahin durchhalten würde. Es war zu anstrengend gewesen, dauernd so zu tun, als teile sie die Begeisterung der anderen. Daher schlich sie sich davon und ging nach oben in Miss Agnes’ Wohnzimmer. Dort wollte sie sich in Ruhe und möglichst genau daran erinnern, wie die alte Dame ihr im Gespräch bei der Lösung ihrer Probleme geholfen hatte. Sie ließ sich in einen Sessel fallen und betrachtete die mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Wandtäfelung.
    Im Geist hörte sie die markante Stimme ihrer Mentorin, klar und deutlich, als säßen sie hier nebeneinander. Wie fühlst du dich jetzt, wo der junge Mann wütend auf dich ist?
    Ihr automatisches Schulterzucken war eine alberne Reaktion, und das wusste sie. Es war nicht besser als ihr Eingeschnapptsein in ihrer Jugend. Miss Agnes hatte sie damit nie durchkommen lassen. Und so unangenehm Ava die ganze Sache auch war, ihr blieb nichts anderes übrig, als sich dieser Frage zu stellen. Denn einfach verdrängen konnte sie die Situation nicht.
    Also, wie fühlte sie sich, jetzt, wo sie wusste, dass sich die Vorzeichengeändert hatten und Cade wütend auf sie war?
    Na ja, zunächst ärgerte sie sich. Außerdem waren da noch ihre Unsicherheit und die vage Befürchtung, sie sei einen Schritt zu weit gegangen.
    Diese Möglichkeit behagte ihr gar nicht. Sie wollte keine Angst davor haben, dass sie Cade vergrault hatte. Denn es hatte keinen Zweck, die Wahrheit länger leugnen zu wollen – sie würde alles dafür geben, Cade zu bekommen und seine Liebe.
    Aber sich das einzugestehen war eine Sache. Die Angst, verletzt zu werden, verschwand deshalb noch lange nicht. Vielleicht war sie einfach wehrlos, was ihn betraf, obwohl sie wusste, was für sie auf dem Spiel stand.
    Mist, sie steckte wirklich in der Klemme. Manchmal musste man Vertrauen haben oder die Finger von einer Sache lassen.
    Sie wusste selbst nicht, warum sie sich nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte.
    „Ach hier bist du.“
    Erschrocken wirbelte Ava herum und entdeckte Beks, die mit dem Gettoblaster in der einen Hand und einer Magnumflasche Champagner in der anderen

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