Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
verschwindest einfach ohne ein Wort zu irgendwem!“
„Ist das dein Ernst?“, fragte sie vor Wut schäumend zurück. „Ich war elf Stunden dort!“
„Und ich vierzehn!“, brüllte er. „Hast du deine Pflichten vernachlässigt, weil du mal wieder ein heißes Date hast mit deinem brasilianischen Hengst?“
„Er ist Argentinier“, erwiderte sie bissig. „Sehe ich vielleicht aus, als hätte ich heute noch ein Date? Sehe ich etwa aus, als würde ich mich in irgendeiner Form amüsieren?“
Die Art, wie er sie von oben bis unten musterte, war beleidigend und brachte das Fass zum Überlaufen. Ava packte seine Krawatte – sie sah ihn zum ersten Mal seit der Highschool mit einer –, wickelte sie um ihre Faust und marschierte zur Küche. Cade konnte ihr entweder folgen, oder er wurde gewürgt. FürAva machte das keinen Unterschied.
Fluchend löste er ihre Finger von seiner Seidenkrawatte. Trotzdem folgte er Ava weiter. „Was ist los? Warum humpelst du?“
„Weil ich elf Stunden lang auf den Beinen war und mir die Füße wehtun!“
„Wenn du nicht dauernd diese blöden Pumps tragen würdest, ginge es deinen Füßen besser.“
Sie wirbelte zu ihm herum. „Du kannst mich mal, Cade! Ich habe noch ein paar Stunden Arbeit vor mir, ehe ich auch nur daran denken kann, die Füße hochzulegen. Deshalb bin ich nicht in der Stimmung, mir deine Modetipps oder deinen Tadel anzuhören, nur weil ich mich nicht deiner diktatorischen Stechuhr unterwerfe. Wenn das also alles wäre, weswegen du gekommen bist, kannst du gern wieder aus meiner Wohnung verschwinden.“
„Nein, deswegen bin ich nicht hier.“ Erneut brachte er sein Gesicht aggressiv nah an ihres und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: „Ich bin hier, weil ich von dir persönlich den Grund dafür hören möchte, warum du die Schauspielerin, die Agnes spielen soll, hast abblitzen lassen. Ich hatte sie extra zu dir geschickt.“
„Wen?“ Dann fiel es ihr wieder ein. „Ach, dieses Mädchen mit den durchdringenden Augen und mangelndem Benehmen. Die soll Miss Agnes spielen?“
Ava schubste ihn weg, indem sie ihm die Hand gegen den Brustkorb stieß. Als er sich aufrichtete und sein Gesicht nicht mehr so nah vor ihrem war, sagte sie: „Und woher, bitte schön, sollte ich das wissen? Sie kam rein, als ich alle Hände voll zu tun hatte, damit das Essen nach dem Dreh bereit ist. Sie stellte sich nicht vor und erwähnte mit keinem Wort, dass sie von dir geschickt worden war. Stattdessen verlangte sie einfach so, dass ich ihr alles, was ich weiß, über Miss Agnes erzähle. Als ich ihr erklärte, dass ich momentan absolut keine Zeit habe, stürmte sie beleidigt aus der Küche. Ich wollte ihr ja vorschlagen, dassich mich gern mit ihr unterhalten würde, sobald ich das Buffet fertig habe, aber sie war zu schnell verschwunden.“ Na ja, dass sie sich gern mit dieser Frau unterhalten hätte, war vielleicht ein wenig übertrieben.
Und was tat Cade nun? Entschuldigte er sich etwa dafür, voreilige Schlüsse gezogen und Ava damit Unrecht getan zu haben?
Verdammt, nein.
„Niemand aus der Crew ist vom Hungertod bedroht. Mir ist es viel wichtiger, dass du der Schauspielerin hilfst, die Rolle der Agnes gut zu spielen, als die Crew zu füttern“, erklärte er unumwunden.
„Dann hättest du mir das sagen sollen, bevor ich mich damit verrückt gemacht habe, alles rechtzeitig fertigzubekommen. Nächstes Mal lasse ich alles stehen und liegen. Dann kannst du dich mit deinen gereizten und mürrischen Mitarbeitern auseinandersetzen und ihnen erklären, warum sie nichts zu essen bekommen. Ach, und deiner tollen Schauspielerin kannst du ausrichten, dass sie einfach mal den Mund aufmachen soll.“ Sie wandte sich ab und ging zurück in die Küche. „Jetzt verschwinde. Ich habe noch immer tausend Sachen zu erledigen.“
Cade war sich im Klaren darüber, dass es besser wäre, Avas Aufforderung nachzukommen. Sie waren beide viel zu aufgebracht. Wenn sie so weitermachten, würde die Situation noch eskalieren, was er sicher bereuen würde.
Trotzdem folgte er ihrem sexy Hüftschwung und ihrem faszinierenden Po. Bevor Ava den Frühstückstresen umrunden konnte, hielt er sie am Arm fest.
Sie sah ihn an und riss sich los. „Rühr mich nicht an!“
Ich werde noch etwas ganz anderes mit dir machen, dachte er. Ihre Wangen waren gerötet, und sie war wütend. Am liebsten hätte er sie gegen den Tresen gedrängt, um sie daraufzuheben und ihre Knie zu spreizen. Er wollte …
Wow, dachte
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