Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
die Vorhut? Ich glaube, ich überprüfe noch einmal das Buffet, damit auch wirklich alles da ist, falls die Crew schon auf dem Weg ist.“ Aber dann neigte sie den Kopf und lauschte. „Moment mal. Wie kommt es, dass ich nichts höre?“
Beks lachte. „Die drehen noch. Mein Part dort ist vorläufig erledigt.“
„In dem Fall – ich habe ein paar neue Leckereien vom Cateringservice bestellt, falls du sie probieren möchtest. Ab morgen übernimmt der Cateringservice komplett die Verpflegung.“
„Keine hausgemachte Suppe mehr?“
„Nein, die Abende gehören wieder mir.“
Beks machte ein gespielt trauriges Gesicht. „Cool für dich, aber schlecht für uns. Ich liebe nämlich deine Suppen.“ Ihre Miene hellte sich wieder auf. „Wenigstens wirst du dann Zeit haben, mit mir tanzen zu gehen.“
Ava horchte auf. „Im Ernst? Ich liebe es zu tanzen!“
„Ja, den Eindruck hatte ich gleich, als deine Freundin mich bat, Musik für dich in den Schminkraum zu bringen. Du hast auch ein paar klasse Bewegungen drauf. Also, was sagst du? Kennst du einen Laden, wo wir tanzen können? Ich frage mal die Crew, mit denen ich mir das Haus teile, ob jemand mitwill. Und du kannst deine Freundinnen fragen.“ Sie verzog das Gesicht. „Ich bezweifle allerdings, ob irgendeiner von den Kerlen mitgeht. Du kennst ja die Einstellung der meisten Männer zum Tanzen.“
„Na und? Wenn sie keine Lust haben, sollen sie doch zu Hause bleiben. Wer braucht sie? Wir sind schließlich nicht wie unsere Mütter. Wir brauchen keine dämlichen Jungs, um tanzen gehen zu dürfen.“ Aus irgendeinem Grund musste sie an Cade und ihre Zeit in der Tanzschule damals denken.
Sofort schob sie diese Erinnerung wieder beiseite. „Aber ich kenne zwei Typen, die gern tanzen.“
„Echt?“ Beks war sofort neugierig. „Sind es Singles?“
„Einer schon. Der andere ist mit Jane verheiratet.“
„Ich brauche nur einen.“ Sie grinste. „Wo sollten wir deiner Meinung nach hingehen?“
„Der ‚Alibi Room‘ in Post Alley ist wie geschaffen für euch Hollywood-Typen. Der Laden gehört einer Gruppe von Filmemachern, mit dem sie ihre Independent-Filme finanzieren. Tagsüber gibt’s da viel Gequatsche übers Filmemachen. Aber am Wochenende rockt der DJ die Hütte. Manchmal spielt sogar eine Live-Band.“
„Hört sich gut an. Was meinst du, gehen wir Freitagabend?“
„Ja. Ich werde mit meinen Freundinnen sprechen. Aber ich bin auf jeden Fall dabei, selbst wenn sie keine Zeit haben sollten.“
„Wow, das wird super. Ich kann es kaum erwarten.“ Beks hielt inne. „Oh, entweder trampelt gerade eine Herde Elefanten die Treppe hoch, oder die Dreharbeiten sind zu Ende. Ich nehme mir lieber schnell etwas zu essen, solange noch etwas da ist.“
„Du bist ein elender Masochist, weißt du das, Gallari?“ Cade schob die Hände in die Hosentaschen und blieb stehen, nachdem er den „Alibi Room“ betreten hatte. „Und dass du Selbstgespräche mit dir führst, lässt dich auch nicht allzu intelligent klingen.“
Dabei konnte ihn niemand hören. Die hämmernde Musik in dem Tanzklub machte seine Worte zweifellos unhörbar für jeden in seiner Nähe.
Trotzdem – was, um alles in der Welt, tat er hier?
Er war schlau genug gewesen, nein zu sagen, als Beks Ava undihre Freundinnen eingeladen hatte. Doch je mehr er davon mitbekam, wie Ava und ein paar Assistenten davon sprachen, sich an diesem Freitagabend hier zu treffen, desto mehr Lust bekam er, mit einer gewissen Miss Spencer zu tanzen.
Da war sie also, auf der gegenüberliegenden Seite. Sie saß mit ihrer üblichen Gruppe an einem Tisch. Poppy, Jane und ein paar von den Jungs, mit denen er sie schon beim letzten Mal in einer Bar gesehen hatte. Er erwartete keinen herzlichen Empfang.
Das war natürlich nichts Neues, aber wollte er wirklich, dass seine Crew das mitbekam? Die respektierten ihn, und so sollte es auch bleiben. Nur würde dieser Respekt wahrscheinlich bröckeln, wenn er zu der Gruppe ging und sie erfuhren, was er Ava auf der Highschool angetan hatte.
Er wandte sich zum Gehen.
„He, Boss! Hier drüben!“ Beks tauchte aus dem Dämmerlicht auf und packte ihn am Arm. Ihr Gesicht leuchtete vor Begeisterung. „Toll, dass du es geschafft hast.“
Mist.
„Tja, die Sache ist die … ich wollte gerade wieder gehen“, schrie er und senkte sofort die Stimme, da der Song endete. „Ich muss mir noch die Muster von heute ansehen. Wir haben morgen einen langen Drehtag vor uns.“
Sie hakte sich
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