Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
im Spiegel an. „Wen meinst du? Nein, warte. Cade?“ Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Was hat er denn jetzt getan?“
„Er hat behauptet, dass Eduardo nicht existiert.“
„Dieser blöde Arsch …“ Janes schmale dunkle Brauen zogen sich zusammen, und ihre Empörung wich. „Äh, wenn ich daran erinnern darf – Eduardo existiert tatsächlich nicht.“
„Das weiß ich!“ Sie warf ihrer brünetten Freundin einen ungeduldigen Blick zu. „Darum geht es doch auch gar nicht, sondern um die Art, wie er das gesagt hat. Typisch Cade eben. Als würde er sich auch noch darüber lustig machen, was ich mir alles einfallen lasse, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Außerdem ist da noch diese Sache mit seiner Augenbraue. Das macht er auch ständig. Ich möchte mal wissen, wie man nur eine einzige Augenbraue hebt.“
„Vielleicht hat er in die andere Botox gespritzt.“
Das brachte Ava zum Lachen und vertrieb ihre düstere Stimmung, für die Cades Unterstellung, der verführerisch langsame Tanz habe sie dahinschmelzen lassen, verantwortlich war. „Ja, darauf wette ich. Und weißt du was? Ich habe schon eine genaue Vorstellung davon, wie ich ihm seine Bemerkung über Eduardo heimzahlen kann.“ Es wurde auch höchste Zeit, dass ihr Verstand wieder funktionierte.
Jane drehte sich zur Seite, lehnte sich an die Ablagefläche und verschränkte die Arme unter ihren kleinen Brüsten. „Da wirst du dir aber was einfallen lassen müssen. Ich wiederhole mich nurungern, aber es gibt schließlich keinen Eduardo.“
„Ich werde mir Eddie dafür schnappen. Er hat mich sowieso zu dieser Figur inspiriert. Und du kennst ihn ja, er wird begeistert sein.“
Ein kleines boshaftes Grinsen umspielte Janes frisch geschminkte Lippen. „Ava Spencer, du bist mir vielleicht ein ruchloses Luder. Ich habe zwar keine Ahnung, warum du so viel Aufwand betreiben willst, um jemandem etwas zu beweisen, der dir völlig egal ist. Aber deine Idee ist interessant.“ Jane nickte anerkennend. „Dabei halten die Leute dich immer für ein nettes Mädchen. Aber Poppy und ich wissen es besser. In Wirklichkeit bist du eine böse, böse Hexe.“ Sie stieß sich von der Ablage ab und umarmte ihre Freundin. „Das habe ich stets an dir bewundert.“
„Möchtest du dir mal etwas Gutes gönnen? Dann musst du unbedingt in die Küche gehen, sobald wir hier fertig sind.“
Cade war erstaunt, dass Heather für ihre Verhältnisse fast schon gesprächig war. Normalerweise sagte die Schauspielerin kaum etwas, das nicht zu ihrer Rolle gehörte. Er blieb vor dem Raum stehen, in dem die Helfer die Hair-Stylisten und Maskenbildner untergebracht hatten.
„Warum?“, hörte er die Maskenbildnerin Molly fragen. „Hat Ava wieder eine neue Köstlichkeit entdeckt?“
„Kann man wohl sagen. Der Kerl ist echt heiß.“
Nein, dachte Cade, während ihm das Blut in den Adern gefror.
„Was?“, fragte Molly.
„Ich meine ihren Freund. Pass auf. Sein Name lautet …“ Heather stutzte und schien angestrengt nachzudenken. „Ach, wen interessiert das. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, ihn anzustarren, um mir seinen Namen zu merken. Das ist der attraktivste Typ, den ich je gesehen habe! Sieh ihn dir selbst an, denn mir fehlen einfach die Worte.“
O nein.
Das durfte doch nicht wahr sein. Cade drehte sich um und lief zur Treppe.
Als er die Küche erreichte, hörte er Stimmengemurmel. Avas Alt hörte er eindeutig heraus. Bei der zweiten Stimme jedoch handelte es sich um die eines Mannes. Cade war nur noch wenige Schritte vom Bogengang entfernt, als Ava ein tief aus dem Bauch kommendes Lachen von sich gab.
Er trat ein und richtete den Blick fest auf sie.
Ihr Haar leuchtete im seltenen Wintersonnenlicht, das durch das Fenster der Hintertür hereinfiel. Ein sanftes Pink färbte ihre Wangen, während sie über irgendetwas lachte, was dieser Clown, der lässig am Küchentresen lehnte, von sich gab. Obwohl sie mit dem Gesicht zum Rundbogen stand, schien sie Cade nicht wahrzunehmen. Ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem anderen Mann. Sie trug dunkelgrüne Pumps, einen dazu passenden schlichten Rock und eine brave cremefarbene Bluse, die allerdings bei genauerem Hinsehen nicht mehr ganz so brav wirkte, weil sie sehr dünn war. Cade konnte ihren Unterrock aus Seide und Spitze erkennen.
Cade war sich von seinem Platz aus nicht ganz sicher, aber es hatte sehr den Anschein, als spreche dieser Kerl mehr mit ihrem Dekolleté, das sich über der
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