Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
war es ihm nicht gleichgültig, ob Beks ihn weiterhin respektierte oder nicht.
Trotzdem zuckte er die Schultern. „Ich kann dich nicht aufhalten. Du wirst tun, was du tun musst. Ich kann dir nur sagen, dass ich nicht mehr der Kerl bin, der ich damals war. Und dass ich aufrichtig bereue, was ich getan habe.“
„Vielleicht glaube ich dir das sogar. Aber du solltest wissen, dass, wenn du Ava jemals wieder wehtust …“
„Ich habe doch gar nicht vor, ihr wehzutun!“
„Gut. Denn falls du es doch tun solltest, werde ich einen Weg finden, es dir heimzuzahlen.“
Ein wenig verbittert war er schon, dass sie ihm seinen schlimmen Fehler von damals immer noch nicht verziehen hatte. Außerdem beneidete er die drei Frauen um ihre tiefe Freundschaft. Er sah ihr in die Augen und sagte ihr die Wahrheit. „Ich wünschte, ich hätte einen Freund, der nur halb so gut ist, wie du es bist.“
Sie winkte ab und stand auf. „Man erntet, was man gesät hat.“
„Ja? Na, wenn ich einen Freund wie dich gehabt hätte, hätte ich gar nicht erst gesät.“
Sie hielt einen Moment inne und betrachtete ihn schweigend. Dann nickte sie brüsk. „Kann schon sein, wenn man es auf die alte Frage von anerzogenen und angeborenen Charaktereigenschaften reduziert.“ Die Musik wechselte zu einem ruhigeren Song. Poppy wandte sich ab, um einem großen Mann mit olivfarbener Haut auf die Schulter zu klopfen. Er drehte sich um, und seine Miene hellte sich auf. Im gedämpften Licht leuchteten seine weißen Zähne förmlich.
„Los, Bulle“, forderte sie ihn auf. „Sie spielen unser Lied.“
„Wir haben ein Lied?“ Der Mann erhob sich und richtete sich zu voller Größe auf.
Poppy strich mit dem Zeigefinger über seinen Arm. „Es ist doch ein ruhiger Song, oder?“
„Ja, stimmt.“ Er grinste. „Das ist definitiv unser Lied.“
Ein langsamer Song. Cade entdeckte Ava, die die Tanzfläche verließ. Er stand auf und ging zu ihr. Schließlich war er deswegen hier – weil die Chance bestand, mit ihr zu tanzen. Ursprünglich hatte er an einen schnellen Song gedacht. Aber wassoll’s, er konnte ebenso gut langsam tanzen. War sowieso besser.
Blieb nur noch herauszufinden, ob er Ava davon überzeugen konnte, mit ihm zu tanzen.
Bei ihr angekommen, deutete er eine Verbeugung an, wie er es im Tanzunterricht gelernt hatte. „Hallo. Mein Name ist Blödmann Gallari. Darf ich um diesen Tanz bitten?“
Ihre sinnlichen Lippen zuckten, und die süßen Grübchen erschienen auf ihren Wangen. Doch ihre Miene wurde schnell wieder ernst, und sie bedachte ihn mit einem hochnäsigen Blick. „Tja, ich weiß nicht“, sagte sie. „Für gewöhnlich mache ich einen Bogen um Blödmänner.“
„Das ist sehr vernünftig“, stimmte er ihr zu, hielt ihr aber dennoch die Hand hin. „Bitte mach eine Ausnahme.“
„Na, meinetwegen.“ Sie zuckte eine ihrer anmutigen Schultern und legte ihre Hand in seine.
Cade lächelte, als sie herumwirbelte, ohne seine Hand loszulassen, und sich im Takt der Musik wiegend mit ihm zusammen auf die Tanzfläche begab. Dort kam sie in seine Arme.
Unvermittelt wurde Cade der Ernst seiner Lage bewusst, denn er hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie ihm einen Tanz gewähren würde. Trotz seines Mutes war er nicht ernsthaft davon ausgegangen, dass er sie heute Abend in den Armen halten würde.
Und sie fühlte sich wundervoll an. Ava war keine dünne, knochige Frau. Sie war wohlgerundet und an all den richtigen Stellen üppig, ihr Körper warm und weich.
„Du duftest gut“, flüsterte er und atmete tief den Duft ihrer Haare, ihrer Haut und eines sehr dezenten aufregenden Parfums ein. Er legte die Arme um sie und passte seine Bewegungen dem langsamen, sinnlichen Rhythmus der Musik an.
„Ja, ich halte viel davon, regelmäßig zu baden“, erwiderte sie trocken.
„Es funktioniert ganz gut bei dir.“
Er spürte, wie sie das Gesicht kurz an sein Schlüsselbein presste, um ein Grinsen zu verbergen. Cade schmiegte sein Gesichtlächelnd an ihr Haar.
Er tanzte nicht einmal annähernd so gut wie sie. Doch diese Art von Tanz bekam er einigermaßen hin, und er genoss, wie ihre Körper sich sanft zum Takt der Musik wiegten.
Die Schwierigkeit bestand darin, seine Erektion nicht gegen ihren sanft gewölbten Bauch zu drücken wie ein hormongesteuerter Teenager. Die Wange an ihr glänzendes Haar schmiegend, dachte er deshalb an den kühlen, feuchten Abend draußen, damit das nicht passierte.
Leider erzielte er damit nicht
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