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Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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„Ich habe welche in der Bibliothek gesehen.“
    „Ausgezeichnet. Sammle hier ein, was du findest, ich sehe inzwischen im Esszimmer nach. Alles, was wir finden, legen wir hier auf die Arbeitsfläche.“
    Zwanzig Minuten später hatten sie eine hübsche Sammlung zusammengetragen, und ein Design für die Dekoration nahm allmählich Gestalt in Avas Fantasie an. Doch beim Anblick der Sturmlaternen, Leuchter, Votivbäume und Schwimmschalen seufzte sie müde und beschloss, zu Hause die Details auszuarbeiten. Sie machte ein paar Fotos mit ihrem Handy, um später ihr Gedächtnis aufzufrischen, und sagte: „Was hältst du davon, wenn wir Feierabend machen? Ich bin geschafft.“
    „Ja, ich auch. Lass uns aufbrechen.“
    In dem Moment, als sie im Wagen saßen, der ihr bisher eigentlich immer recht groß vorgekommen war, wurde sie sich seiner Nähe wieder sehr bewusst. Sexuell bewusst, verdammt noch mal. Sie lehnte sein Angebot ab, sie auf dem Heimweg zum Abendessen einzuladen. Um weitere Unterhaltungen zu vermeiden, behauptete sie, sich auf die Straße konzentrieren zu müssen. Trotzdem spürte sie seine Gegenwart immer intensiver, sodass sie sehr erleichtert war, als sie endlich in der Ladezone vor seinem Haus halten konnte.
    „Tja, noch mal danke für deine Hilfe“, sagte sie und sah ihn zum ersten Mal an, seit sie beide in den Wagen gestiegen waren.
    „Kein Problem. Es hat mir gefallen, dein altes Zimmer zu sehen. Von jetzt an werde ich mir dich immer in einem dunkelvioletten Zimmer voller Nirvana-Poster vorstellen.“
    Ava tat so, als sei der Laut, der ihr entwich, in Wirklichkeit kein Schnauben. „Klar, das 94er-Dekor ist ja auch so aktuell.“
    „Na ja, es passt weitaus besser zu dir als das blasse Beige, in dem deine Mutter das Zimmer streichen ließ.“ Er winkte ab. „Wie dem auch sei, wir sehen uns dann morgen.“ Er legte die Hand auf den Türgriff.
    Doch statt auszusteigen, sah er Ava noch einmal an. Sein Gesichtsausdruck war ernst. „Ich habe die Wahrheit gesagt, als ich dir gestand, dass ich auf der Highschool von dir fantasiert habe. Und es wurmt mich sehr, dass es dir schwerfällt, mir zu glauben, weil ich damals alles versaut habe.“
    Die Vorstellung, dass Cade im Teenageralter scharf auf sie gewesen sein könnte, löste tief in ihr etwas aus. Doch es war der Ausdruck in seinen Augen, der ihr Herz schneller schlagen ließ.
    Bevor sie etwas erwidern konnte – ohne dass sie gewusst hätte, was eigentlich –, streckte er die Hand nach ihr aus und streichelte zärtlich ihren Wangenknochen. Sein Daumen streifte dabei ihre Unterlippe, ehe er sanft ihr Kinn berührte. Cade betrachtete sie schweigend, und seine Augen waren blauer als der Himmel in den Tropen.
    „Du musst mir wenigstens das glauben“, sagte er mit sinnlichrauer Stimme und klang sehr aufrichtig. „Heute bist du dir im Klaren darüber, wie toll du aussiehst. Aber damals? Baby, du hast vielleicht nicht den Ansprüchen deiner Mutter genügt, doch ich fand dich … du warst so üppig und sexy und wunderschön.“ Er grinste schief. „Und dich nackt zu sehen ist bis zum heutigen Tag einer der Höhepunkte meines Lebens gewesen.“
    Er zog die Hand zurück, öffnete die Wagentür und stieg aus. Die eine Hand auf dem Autodach, während er mit der anderen die Tür aufhielt, beugte er sich noch einmal herunter. Der Ausdruck in seinen Augen ließ sie erschauern. „Denk mal darüber nach.“
    Denken? Wie sollte sie denn denken? Während sie seine Worte zu verarbeiten versuchte, warf er die Tür zu und ging davon. Sie lehnte sich zur Seite, um aus dem Beifahrerfenster zu schauen, bis Cade im Hauseingang verschwunden war. Dann richtete sie sich wieder auf und starrte nach vorn durch die Windschutzscheibe, bis ein UPS-Lieferwagen hupte, damit sie aus der Ladezone verschwand.
    Sie fuhr vom Kantstein los, aber nur bis zum nächsten Parkplatz, einen halben Block weiter. Als sie dort eine freie Lücke entdeckte, verlangsamte sie die Fahrt und bog ein.
    Dann saß sie erneut einfach nur da. Sie kam über Cades Geständnis nicht hinweg. Du lieber Himmel, sie kannte ihn seit, mal überlegen, ihrem achten Lebensjahr. Und bisher hatte sie geglaubt, ihn sehr genau zu kennen. Es konnte ihm nicht leichtgefallen sein, ihr zu gestehen, wie sehr er sie begehrte. Und erst diese Sache mit seinem Vater! Das konnte sie noch weniger fassen. Cade war immer schon gut aussehend gewesen, athletisch und äußerst beliebt. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, über sein

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