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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Oberschenkel hatte ich ja sowieso schon immer mehr als genug.« Ich versuchte zu lächeln, war aber, ehrlich gesagt, zu besorgt, als dass es mir gelang. »Wird es bei dir denn besser?«, fragte ich zögernd.
    »Es geht mir nicht schlechter«, erwiderte er und zuckte kaum merklich die Schultern.
    »Und was ist mit der Apathie?«, fragte ich.
    »Irgendwie scheine ich gar nichts mehr zu wollen«, sagte er nach einer längeren Pause. »Ich habe kein Interesse mehr an meinem Computer und auch keine Lust, meine Datenbank mit neu hereinkommenden Infos zu aktualisieren. Eric schickt ab und zu Felicia herüber, und sie macht dann die Bestellungen fertig und schickt sie ab. Sie gibt mir auch Blut, wenn sie hier ist.« Felicia war die Barkeeperin des Fangtasia und noch nicht allzu lange eine Vampirin.
    Konnten Vampire an Depressionen leiden? Oder lag es an der Silbervergiftung?
    »Kann dir nicht irgendwer helfen? Ich meine, dir helfen, gesund zu werden?«
    Er lächelte leicht süffisant. »Doch, meine Schöpferin. Wenn ich von Lorena trinken könnte, wäre ich jetzt schon völlig gesund.«
    »Tja, so ein Mist.« Ich konnte ihm einfach nicht zeigen, wie sehr mich das bedrückte, aber autsch . Ich hatte Lorena getötet. Doch ich schüttelte das Gefühl wieder ab. Es war nötig gewesen, sie zu töten, und es war vorbei und längst erledigt. »Hat sie noch andere zu Vampiren gemacht?«
    Bill wirkte etwas weniger apathisch. »Ja, hat sie. Es gibt noch eine Tochter.«
    »Und, wäre das eine Hilfe? Wenn du Blut von dieser Vampirin bekämst?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht. Aber ich werde sie nicht... ich kann mich nicht an sie wenden.«
    »Weil du nicht weißt, ob es wirklich helfen würde? Ihr alle braucht unbedingt mal ein Handbuch >Praktische Tipps< oder so was.«
    »Ja«, sagte er, als wäre das eine völlig neue Idee. »Ja, so was brauchen wir tatsächlich.«
    Ich würde Bill nicht fragen, warum er zögerte, mit jemandem Kontakt aufzunehmen, der ihm helfen könnte. Bill war ein sturer und eigensinniger Mann, und ich konnte ihn sowieso nicht vom Gegenteil überzeugen, solange er sich nicht selbst dazu entschloss. Einen Augenblick lang saßen wir schweigend da.
    »Liebst du Eric?«, fragte Bill plötzlich. Seine dunkelbraunen Augen fixierten mich mit jener ungeteilten Aufmerksamkeit, die großen Anteil daran gehabt hatte, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte, als wir uns zum ersten Mal begegneten.
    Gab's denn für jeden, den ich kannte, nichts wichtigeres mehr als meine Beziehung zum Sheriff von Bezirk Fünf? »Ja«, sagte ich ruhig. »Ich liebe ihn.«
    »Sagt er, dass er dich liebt?«
    »Ja.« Ich hielt seinem Blick stand.
    »In manchen Nächten wünschte ich, er würde sterben«, sagte Bill.
    Heute Abend waren wir wirklich ehrlich. »In der Hinsicht ist zurzeit ziemlich viel im Gange. Und ein paar Leute würde ich selbst auch nicht vermissen«, gab ich zu. »Daran muss ich immer denken, wenn ich um die Menschen trauere, die ich geliebt habe und die gestorben sind, wie Claudine, Gran und Tray.« Und das waren nur die ganz oben auf der Liste. »Ich kann mir also vorstellen, wie du dich fühlst. Aber ich... wünsche Eric bitte nichts Schlechtes.« Ich könnte es nicht ertragen, noch mehr wichtige Menschen in meinem Leben zu verlieren.
    »Wen würdest du denn gern tot sehen, Sookie?« Ein Funken Neugier blitzte in seinen Augen auf.
    »Das werde ich dir bestimmt nicht erzählen.« Ich lächelte ihm halbherzig zu. »Du würdest womöglich wieder versuchen, mir einen Gefallen zu tun. So wie bei Onkel Bartlett.« Als ich herausfand, dass Bill den Bruder meiner Großmutter, der mich als Kind missbrauchte, ermordet hatte - da hätte ich einen Schnitt machen und abhauen sollen. Wäre mein Leben dann nicht ganz anders verlaufen? Aber dafür war es jetzt zu spät.
    »Du hast dich verändert«, sagte Bill.
    »Allerdings. Ein paar Stunden lang habe ich geglaubt, ich müsse sterben, und ich hatte Schmerzen wie noch nie zuvor. Neave und Lochlan haben es unglaublich genossen. Das hat tief in mir einen Schalter umgelegt. Als du zusammen mit Niall die beiden getötet hast, war das, als wäre mein eindringlichstes Gebet, das ich je ausgestoßen habe, erhört worden. Eigentlich bin ich Christin, aber es erscheint mir immer öfter wie eine Anmaßung, das von mir zu behaupten. In mir steckt noch jede Menge Wut. Wenn ich nicht schlafen kann, denke ich an all die Leute, denen es egal war, wie viel Schmerzen und Sorgen sie mir bereitet haben. Und ich

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