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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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weit draußen, sehr tief vergraben.«
    Ich sagte gar nichts. Herrgott, das musste Debbie Pelt sein. Seit Eric sich wieder an die Geschehnisse jener Nacht erinnern konnte, hatte ich ihm diese eine Frage immer noch nicht gestellt: wo er ihre Leiche vergraben hatte, nachdem ich sie getötet hatte.
    Basims dunkle Augen musterten mich höchst aufmerksam. »Alcide möchte, dass Sie anrufen, falls Sie Hilfe oder Rat brauchen.«
    »Sagen Sie Alcide, dass ich ihm für das Angebot danke. Und vielen Dank noch einmal, dass Sie mir Bescheid gesagt haben.«
    Er nickte, und dann war er auch schon fast bei dem Pick-up, in dem Annabelle saß, den Kopf auf Alcides Schulter gelegt.
    Ich hob winkend die Hand, als Alcide den Motor anließ, und schloss die Haustür fest hinter mir, als sie abfuhren.
    Ich musste jetzt erst mal über so einiges nachdenken.

       Kapitel 2
    Ich ging in die Küche und freute mich schon auf meinen Kaffee und eine Scheibe von dem Apfelmusbrot, das Halleigh Bellefleur mir gestern ins Merlotte's gebracht hatte. Sie war wirklich eine nette junge Frau, und ich freute mich, dass sie und Andy ein Baby erwarteten. Ich hatte gehört, dass Andys Großmutter, die uralte Caroline Bellefleur, ganz außer sich vor Freude war, und daran zweifelte ich keinen Augenblick. Ich versuchte, an schöne Dinge zu denken, wie Halleighs Baby, Taras Schwangerschaft und die letzte Nacht, die ich mit Eric verbracht hatte. Doch die beunruhigende Neuigkeit, die Basim mir erzählt hatte, nagte den ganzen Morgen an mir.
    Von all den Ideen, die mir kamen, verschwendete ich auf die, das Sheriffbüro des Landkreises Renard anzurufen, fast gar keine Zeit. Es wäre völlig unmöglich gewesen, ihnen zu erklären, warum ich mir Sorgen machte. Die Wergeschöpfe hatten sich geoutet, es war also nichts Illegales daran, sie auf meinem Land auf die Jagd gehen zu lassen. Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich Sheriff Dearborn erzählen sollte, ich hätte von einem Werwolf erfahren, dass Elfen mein Grundstück durchquert hatten.
    Es war doch so: Bis gerade eben hatte ich selbst noch geglaubt, dass alle Elfen außer meinem Cousin Claude von der Welt der Menschen abgeschottet waren. Zumindest alle Elfen in Amerika. Über die in anderen Ländern hatte ich mir nie Gedanken gemacht, und jetzt schloss ich die Augen und stöhnte über meine eigene Dummheit. Mein Urgroßvater Niall hatte alle Portale zwischen der Elfenwelt und unserer Welt geschlossen. Wenigstens hatte er mir erzählt, dass er das tun würde. Und ich hatte angenommen, sie seien alle weg, außer Claude, der schon unter Menschen lebte, solange ich ihn kannte. Wie konnte es also angehen, dass ein Elf durch meinen Wald gestapft war?
    Und wen sollte ich in so einer Situation um Rat fragen? Ich konnte mich ja schlecht zurücklehnen und gar nichts tun. Mein Urgroßvater hatte bis zum letzten Augenblick, ehe er die Portale schloss, noch nach dem sich selbst verachtenden, halb menschlichen Überläufer Dermot gesucht. Ich musste mich also der Möglichkeit stellen, dass Dermot, der total verrückt war, in der Welt der Menschen geblieben war. Was immer auch geschehen war, ich konnte nicht glauben, dass es etwas Gutes bedeutete, wenn sich ein Elf in der Nähe meines Hauses herumtrieb. Ich musste dringend mit jemandem darüber reden.
    Vielleicht sollte ich mich Eric anvertrauen, weil ich mit ihm zusammen war, oder Sam, weil er mein guter Freund war, oder sogar Bill, weil unsere Grundstücke aneinandergrenzten und er über das Vorkommnis auch beunruhigt wäre. Oder ich könnte mit Claude reden und mal sehen, ob er irgendeine Erklärung für die Situation hatte. Da saß ich also am Küchentisch mit meinem Kaffee und meiner dicken Scheibe Apfelmusbrot, zu abgelenkt, um zu lesen oder das Radio anzumachen und die Nachrichten zu hören. Ich trank meinen Becher Kaffee aus und schenkte mir einen zweiten ein. Ich duschte, fast wie auf Autopilot, machte mein Bett und erledigte alle meine üblichen morgendlichen Aufgaben.
    Schließlich setzte ich mich an den Computer, den ich aus dem Apartment meiner Cousine Hadley in New Orleans mit nach Hause genommen hatte, und rief meine E-Mails ab. Das tue ich nicht sonderlich regelmäßig. Ich kenne nur sehr wenige Leute, die mir eine E-Mail schicken könnten, und ich habe mich einfach noch nicht daran gewöhnt, mich jeden Tag an den Computer zu setzen.
    Ich hatte einige Nachrichten bekommen. Den Absender der ersten kannte ich nicht, aber ich

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