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Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition)

Titel: Vorgetäuscht: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello
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Leopardenmuster. Man benötigte zwei Batterien. Es war groß und aufgerichtet, und ein Kondom ließe sich leicht darüberziehen und abnehmen.
    »Gefällt es dir?«, fragte er mich.
    »Ich bin … etwas … überrascht«, stammelte ich.
    »Hast du denn noch nie einen Vibrator benutzt?«
    Ich antwortete nicht.
    »Ich glaube, du hast auch noch nie einen gesehen, oder?«
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    »Na ja, dieser hier ist jedenfalls für dich. Ich dachte, dir gefällt die Leopardenhaut.« Er zwinkerte mir zu.
    Sie gefiel mir wirklich. Ich nahm ihn aus der Schachtel und stellte ihn an. Der Vibrator machte ein sanft schnurrendes Geräusch.
    »Die Batterien waren dabei«, bemerkte er.
    »Was, keine blinkenden Lichter? Redet er wenigstens dreckig mit mir?«
    »Nein, aber er ruft dich morgen an.«
    Devin löschte das Licht und blies alle Kerzen bis auf zwei aus. Er wechselte die CD von Diana Krall zu Tschaikowskis
Schwanensee
(beide standen auf meiner Liste von Musik, die mich in Stimmung bringt). Ich lag auf den Ellenbogen gestützt einfach so da. Er setzte sich neben mich.
    »Zieh die Schuhe aus«, befahl er mir. Ich lockerte die Riemchen mit den Füßen und schleuderte die Sandalen eine nach der anderen weg. Er strich an meinen Oberschenkeln hoch und zog langsam die Strümpfe herunter. Dann öffnete er den Reiß-verschluss meines Kleides und zog es mir aus, wobei er mit dem schwarzen Seidenstoff an meinem Leoparden-Tanga entlangfuhr.
    »Hey, die passen ja zusammen!«, sagte er und hielt den Vibrator an den Stoff des Strings. Ich warf den Kopf zurück und lachte gelöst, flirtete mit ihm.
    Dann setzte ich mich auf und schlang die Arme um seine Schultern, aber er nahm sie weg und schubste mich ganz sanft, sodass ich wieder auf dem Rücken lag, mit dem Kopf auf dem Kissen. Ich konnte die Musik im Hintergrund kaum noch hören, obwohl sie laut war. In einer unwillkürlichen Bewegung drückte ich meinen Mund auf seinen. Er stoppte mich, gab mir stattdessen eine Erdbeere zu essen und danach ein Stückchen Eis mit Cidergeschmack, auf dem ich lutschen konnte. Aber das befriedigte mich nicht; ich spuckte den Eiswürfel gegen die Wand und küsste ihn wieder. Diesmal gab er nach und wirbelte seine Zunge um meine. Endlich. O Gott, es fühlte sichso gut an – ich hatte nicht gewusst, dass sich ein Kuss so
sinnlich
anfühlen konnte. Seine Lippen waren weich und fest und feucht zugleich. Wir küssten uns noch ein bisschen, und ich ließ meine Finger durch seine Haare gleiten, dann stieg er auf mich und hielt mich auf dem Bett fest.
    Langsam zog er mir den Tanga aus und umfasste meine Taille, ohne mich zu kitzeln, nur um mir zu zeigen, wie ich mich bewegen sollte. »Denk ans Tanzen«, flüsterte er. »Entspann dich.« Als er meinen Hals küsste, überrollte mich eine Welle unterdrückter Erinnerungen:
    … Ich bin neun Jahre alt und verkünde, dass ich Shaun Cassidy heiraten will. Meine Brüder lachen mich aus und ziehen mich damit auf. »Warum sollte Shaun Cassidy dich heiraten wollen? Du bist doch erst neun.« »Er wird auf mich warten«, insistiere ich. »Aber er kennt dich doch gar nicht«, sagt Joey. Mein Vater mischt sich ein: »Du wirst gar nicht heiraten. Das ist ja zu komisch, du weißt doch gar nicht, was du da sagst.«
    … Ich bin zehn Jahre alt und ziehe meiner Barbie Shorts und ein Bikinioberteil an und bemühe mich nach Kräften, ihre und Kens geraden, steifen Gliedmaßen so aufeinanderzulegen, dass sie sich umarmen und zusammen schlafen. Als meine Mutter das sieht, schimpft sie mit mir. »Spiel doch lieber mit deinen Puppen!« – »Aber die mag ich nicht mehr.« – »Dann spiel etwas anderes. Und zieh ihr was anderes an – sie sieht ja wie eine Dirne aus.« Ich weiß nicht, was eine
Dirne
ist, aber wegen der Art, in der sie das ausspricht, weiß ich, dass es etwas Schlechtes ist. Als ich an mir heruntersehe, fällt mir auf, dass ich auch Shorts und ein Bikinioberteil trage …
    … Ich bin elf Jahre alt und meine Eltern gucken im Fernsehzimmer die Serie
Die Dornenvögel.
Ich gehe mit meinem Mathebuch hinein und setze mich auf die Couch. Genau in dem Moment, in dem Rachel Ward ihren australischen Liebhaber im Teich verführt. Ich sehe neugierig zu. Mein Vater wird wütend: »Weißt du, was sie da tut? Sie gibt sich diesem Mann hin!« Ich weiß nicht, was »sich hingeben« bedeutet, aberer schreit mich immer weiter an, weil ich diese reißerische Szene angesehen habe, weil ich überhaupt im Zimmer

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