Vorhofflimmern
die Terrasse, hinaus in die Nacht.
Es lag nicht nur an der herbstlichen Kälte, dass ich am
ganzen Körper leicht zitterte. Vielmehr war es die fiebrige Aufregung vor dem,
was mich dort draußen nun erwartete, die mich beinahe komplett vibrieren ließ. Der
Anblick der Gartenanlage lenkte mich kurzzeitig ab.
Staunend schritt ich die breiten Steinfliesen entlang, zu
dessen beiden Seiten kleine Laternen Licht spendeten. Das große Schwimmbecken
war von innen heraus beleuchtet und lockte mich mit einem schimmernden Türkis.
Durch das warme Wasser hatten sich leichte Nebelschwaden gebildet, die dem
ganzen einen mysteriösen Charme verliehen. Der steinerne Weg weitete sich vor
dem Becken zu einem breiten Platz, auf dem zwei Teakliegen standen. Der gesamte
Bereich war von hohen Sträuchern umgeben, deren meiste Blüten sich noch gegen
den Herbst zu wehren versuchte.
Meine Güte, im Sommer würde ich hier den ganzen Tag
herumliegen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen!
Der nächste Sommer kommt gewiss…
Dieser Gedanke löste wieder dieses wohlbekannte Flattern in
meinem Bauch aus. Ich bemerkte einen Bademantel, der auf einer der Liegen lag.
Desiderio war anscheinend schon hier.
Eine breite Treppe führte in das Schwimmbad hinein. Gleich
rechts daneben war ein kleiner, runder Bereich abgetrennt, der Whirlpool.
Wahnsinn!
Ich hörte ein leises Plätschern und ließ suchend meinen Blick
über das herrlich leuchtende Becken streifen. Desiderio glitt langsam durch den
Nebel auf mich zu, seine glänzenden Augen dabei fest auf mich gerichtet. Mein
Atem ging automatisch etwas schneller.
Er kam näher, bis das Wasser ihm nur noch bis zum Bauchnabel
reichte, verharrte ein ganzes Stück vor der Treppe und beobachtete mich
abwartend.
Ich stand inzwischen vor dem großen Problem, dass wir zwar
beide keine Badebekleidung trugen, er aber den entscheidenden Vorteil hatte, sich
bereits im Pool zu befinden.
Und diesem Mistkerl war eben jenes Problem natürlich bekannt,
weshalb er mich auch so gespannt ansah. Ich wusste genau, dass es dabei nicht
um meine Nacktheit an sich ging. Viel eher wollte er meine Reaktion austesten
und mich wieder auf seine ganz eigene Art provozieren.
Einer seiner Mundwinkel schob sich nach oben, als ich seinen
Blick fest erwiderte und langsam den Gürtel meines Bademantels öffnete.
Selbstbewusst ließ ich den Stoff von meinen Schultern auf den Boden gleiten und
ging ruhig auf das Becken zu. Ich hatte keine Probleme mit meinem Körper, aber
Desiderio hatte einen Ausdruck in seinen Augen, der mich komplett aus der
Fassung zu werfen drohte. Er betrachtete mich wie eine seltene Kostbarkeit, die
er über alles begehrte.
Stolz wie eine Königin, schritt ich die bedächtig die Stufen
hinunter, in das herrlich warme Wasser. Der Boden des Schwimmbads fiel sanft
ab. Schweigend ging ich auf Desiderio zu, ohne auch nur einmal den Blick von
ihm zu nehmen. Knapp vor ihm blieb ich schließlich stehen und wartete darauf,
was er jetzt als nächstes tun würde.
Lange sahen wir uns an und sagten beide kein Wort, während
sanfte Wellen meine Taille umspülten.
„Lena, du bist so wunderschön, dass es nichts auf dieser Welt
gibt, mit dem ich dich vergleichen könnte“, durchbrach er schließlich die
Stille und mit diesen Worten auch gleichzeitig meine Seele.
„Verführst du mich, Desiderio?“, fragte ich leise, mit einem
leichten Beben in der Stimme.
„Vielleicht“, meinte er ruhig. „Funktioniert es denn?“
Es dauerte einen Moment, bevor ich es schaffte zu antworten.
„Ja“, hauchte ich atemlos.
Er sagte nichts dazu. Seine Hand näherte sich beinahe vorsichtig
meinem Gesicht, als hätte er Angst, es könne zerbrechen. Zärtlich hob er mit
einem Zeigefinger mein Kinn an und beugte sich zu mir hinunter, um mich zu
küssen.
Mein Körper wurde von allesumfassenden Verlangen erfasst,
während er mit seiner Hand meine Kehle hinunterstrich, zwischen meinen Brüsten
hindurch, immer tiefer hinab. Er tauchte in das Wasser ein und hielt unterhalb
meines Bauchnabels zögerlich inne, als wüsste er nicht welchen Weg er weiterhin
nehmen sollte. Mir entfuhr ein enttäuschter Atemzug, als er seine Hand seitlich
um meine Hüfte herumbewegte. Seine Augen funkelten dunkel und seine Mimik
verriet deutlich, dass er genau wusste, wie sehr ich ihn begehrte. Als seine
Fingerspitzen meine Wirbelsäule hinauf wanderten, konnte ich mich nicht mehr
länger beherrschen.
Hungrig ließ ich mich gegen ihn fallen und küsste
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