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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

Titel: Vorhofflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Danninger
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nichts mit und redete munter weiter: „Ich kann nämlich nur
wiederholen, was ich dir heute Vormittag schon gesagt habe: Von mir aus kann es
die ganze Welt erfahren. Ich habe schließlich nicht so hart um dich gekämpft,
um jetzt meinen Sieg zu verstecken.“ Er zwinkerte mir frech zu und meine
Empörung über seinen Spruch hielt sich in Grenzen. „Obwohl es schon ein
bisschen gemein war, mich danach einfach den Fängen von Sandra und Reinmann zu
überlassen.“
    „Ja, das war wirklich nicht nett“, gab ich zu und zog die
Nase kraus.
    „Du hast ja keine Ahnung! Die zwei sind sensationslüsterner
als eine ganze Horde Journalisten. Aber ich habe es lebend herausgeschafft,
darum verzeihe ich dir. Und jetzt lass uns essen, bevor alles kalt wird und ich
mir umsonst zwei Finger verbrannt habe.“
    Ich lachte befreit und probierte eilig von seiner Kreation.
    „Mmh, himmlisch!“, seufzte ich verzückt.
    Und damit meinte ich nicht nur die Pasta.
     
    Nach dem Essen hing ich zufrieden und
übersättigt auf meinem Stuhl.
    „Oh Gott, ich platze gleich“, jammerte ich und hielt mir
demonstrativ meinen Bauch.
    „Ich muss schon sagen, du kannst essen, wie eine echte
Italienerin“, schmunzelte er. „Das ist schön, denn für einen italienischen Koch
gibt es keine größere Beleidung, als nicht aufzuessen.“
    „Ja, ich kann mich noch gut erinnern.“ Ich überlegte kurz,
dann sagte ich: „Il cibo era fantastico. Grazie per questo.“
    „Solo per te, mia cara“, antwortete er erfreut.
    Ich leerte mein Weinglas und wollte das Geschirr stapeln,
doch er hielt mich eilig davon ab.
    „Nein, nein. Das mache ich schon.“ Er sprang auf, türmte das
benutzte Porzellan zu einem wagemutigen Gebilde und eilte in die Küche hinaus.
    Weil ich mir ein wenig verloren vorkam, nahm ich kurzerhand
die zwei leeren Gläser und folgte ihm trotzdem.
    Als ich die Küche betrat, traf mich fast der Schlag.
    „Jesses!“, entfuhr es mir. „Was ist denn hier passiert?“
    Desiderio stand ertappt inmitten eines einzigen Chaos, das
aus schmutzigen Töpfen und Pfannen bestand. Ich fragte mich wirklich, was er
hier getrieben hatte, denn das benutzte Geschirr reichte glatt für fünf
Hauptmahlzeiten.
    „Naja, ich hab doch gesagt, dass ich kein Profi bin“,
versuchte er zu erklären.
    Ich seufzte nur und trat zur Spüle. „Na schön, dann fangen
wir mal an.“
    „Nein!“, rief er schnell. Ein bisschen ruhiger fügte er
hinzu: „Nein, ich möchte unseren schönen Abend nicht damit verbringen Geschirr
abzuspülen.“ Er trat an mich heran und legte mir einen Arm um die Taille. „Das
mache ich morgen“, murmelte er an meinen Nacken.
    „Ach, was“, winkte ich ab. „Das haben wir doch gleich. Hm,
zumindest geht´s zu zweit schneller. Außerdem muss ich mich eh ein bisschen
bewegen, so vollgefressen, wie ich bin.“
    Zärtlich rieb er mit seiner Hand über meinen Bauch. „Das ist
gut, denn ich hatte da so eine Idee…“
    „Und die wäre?“, fragte ich und ließ meinen Kopf nach hinten
an seine Schulter sinken.
    „Was hältst du davon, wenn wir noch ein wenig schwimmen
gehen?“
    „Jetzt noch? Ist es nicht ein bisschen kalt?“
    „Beheizt, weißt du nicht mehr?“
    „Oh. Aber ich habe gar keine…“, ich stockte, weil mir
einfiel, dass er ganz genau wusste, dass ich keine Badesachen dabei haben
würde. „Ah, aha!“
    „Natürlich nur, wenn du willst.“
    Ich tat so, als müsste ich ernsthaft darüber nachdenken,
obwohl ich mich natürlich längst entschieden hatte. Schließlich nickte ich
ergeben. „Okay.“
    „Klasse!“ Er drückte mir einen erfreuten Kuss auf die Wange.
    „Wirklich unglaublich wie du es schaffst, dass ich mich jede
Nacht ausziehe“, witzelte ich.
    „Echt? Das ist mir gar nicht aufgefallen.“
    Ja klar…
    Er löste seine Umarmung. „Ich habe einen Bademantel auf das
Bett gelegt. Wir treffen uns dann draußen.“
    Sicher hatte er einen Bademantel zurechtgelegt. Weil er natürlich
genau gewusst hatte, dass ich mich einmal wieder für ihn entblößen würde.
    Wirklich raffiniert, dieser Schuft!
    Vor mich hin grinsend stieg ich die Treppe hinauf in sein
Schlafzimmer. Wie angekündigt lag ein feinsäuberlich gefalteter Frotteemantel darauf.
Und nicht nur das. Daneben wartete ein großes Handtuch und rosarote
Badelatschen, die mir sogar noch genau passten.
    Faszinierend.
    Ich band meine Haare hoch, zog mich um und schritt
anschließend mit gemischten Gefühlen die Treppe wieder hinunter. Vorsichtig
trat ich auf

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