Vorhofflimmern
anderes Mädel, das du beglücken kannst!“
Sofort verwandelte sich sein anfangs freches Grinsen in eine
finstere Grimasse. Mir fiel auf, dass eine feine Narbe über sein rechtes Auge
verlief, was seinem wütenden Gesicht eine überaus gefährliche Note verlieh.
„Erst machst du mich an und dann haust du einfach ab? Was
bist du denn für ´ne Schlampe?“, knurrte er.
„Hallo?“ Obwohl sämtliche Alarmglocken in meinem Hinterkopf schrillten,
wurde ich stinksauer. „Ich gebe ja zu, dass ich mich auf der Tanzfläche nicht
gerade vorbildlich benommen habe, aber deswegen bin ich noch lange keine
Schlampe, okay? Jetzt verzieh dich und lass mich in Ruhe!“
Schlangentattoo packte mich unsanft am Arm. „So einfach geht
das aber nicht, meine Süße. Du kannst mich nicht einfach so heiß machen und
dann wieder abwimmeln! Das musst du jetzt schon zu Ende bringen.“
Was war denn jetzt los? War ich im falschen Film, oder was?
„Lass mich los, du Spinner!“, rief ich und versuchte mich aus
seinem Griff zu befreien.
Er lachte nur hämisch und zog mich mit einem Ruck sich heran.
Scheiße, hatte der eine Kraft!
Völlig hilflos prallte ich gegen ihn.
„Komm schon, zier dich nicht so“, keuchte er mir ins Ohr und
schlang seinen zweiten Arm um mich. Er begann mit feuchten Lippen meinen Hals
zu küssen.
Mir wurde augenblicklich so schlecht, dass ich ihn fast
angekotzt hätte.
Ich strampelte und stemmte mich gegen ihn, doch er verstärkte
seine Umarmung nur noch mehr.
Langsam geriet ich in Panik und begann wie wild zu schreien.
Schlangentattoo drückte kurzerhand seine ekligen Lippen auf
die meinen, um mich zum Schweigen zu bringen. Mit der einen Hand fixierte er
eisern meinen Kopf, während sich die andere in meinen Hintern krallte. Dadurch
schaffte ich es endlich, einen Arm frei zu bekommen.
Ich packte einen meiner Pumps bei der Fußspitze, holte aus
und rammte dem Schwein mit voller Wucht den Absatz gegen die Schläfe.
Sofort ließ Schlangentattoo von mir ab und hielt sich mit
einer Hand die schmerzende Stelle. Ich hatte ihm eine wunderhübsche Platzwunde
gleich oberhalb der linken Augenbraue verpasst, aus der das Blut geradezu
heraus schoss.
„Du Schlampe!“, brüllte er wütend.
„Du Arschloch!“, spie ich noch wütender und wischte mir
angewidert seinen Speichel vom Gesicht. Ekelhaft. Ich spuckte ihm vor die Füße.
„Und jetzt hau endlich ab, du Schwein!“
Das war natürlich ein großer Fehler, aber in jenem Moment war
ich einfach nicht fähig einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
Seine Faust kam wie aus dem Nichts und traf mit voller Wucht
auf meinen rechten Wangenknochen.
Ächzend taumelte ich zurück. Meine Pumps fielen klappernd zu
Boden und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Benommen sackte zusammen.
Bevor ich gänzlich auf dem Asphalt aufschlug, spürte ich, wie
mir etwas die Luft abschnürte. Schlangentattoo hatte mir einen Arm um den Hals
geschlungen und schleifte mich wie einen nassen Sack über den Teer. Ich
bemerkte noch, dass der Riemen meine Handtasche abriss, bevor ich wieder für
wenige Sekunden beinahe das Bewusstsein verlor und alles um mich herum nur
verschwommen wahrnahm.
Als ich wieder einigermaßen klar wurde, lag ich auf dem
Rücken und blinzelte in ein helles Licht. ´Metzgerei Obermeier` verkündeten die
Buchstaben, die auf dem Kopf standen. Ich befand mich also auf einem kleinen
Parkplatz, der von einem großen Gebäude von der Hauptstraße abgeschirmt wurde.
Ich stöhnte und versuchte die Situation zu begreifen.
Schon war er über mir.
Er lag mit vollem Gewicht auf mir und hinderte mich somit am Weglaufen.
Mit einer Hand fuhr er mir geifernd über den Hals hinunter zur Brust. Seine
Augen verrieten deutlich, was mir jetzt unweigerlich bevorstand. Ich holte tief
Luft und schrie so laut ich konnte.
Sofort presste er mir seine Hand auf den Mund. Er lachte
höhnisch.
„Das wird dir nichts nützen, Nutte. Am besten hörst du jetzt
endlich auf zu zappeln und genießt es einfach. Es wird dir bestimmt gefallen!“
Absolute Todesangst überkam mich. Über mir lag ein komplett
Wahnsinniger und wollte mich vergewaltigen. Direkt auf dem Parkplatz einer
Metzgerei in einer idyllischen Kleinstadt namens Wollbach. Irgendetwas war hier
nicht richtig. So etwas passierte in meiner Heimatstadt nicht. Und vor allem
passierte mir so was nicht. So etwas durfte mir einfach nicht passieren!
Ich wimmerte und versuchte verzweifelt seine Hand von meinem
Mund zu zerren.
Obwohl ich
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