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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wie?
    Jetzt verstehe ich alles. Lassen Sie sich nicht von Ihren Phantasien davontragen, Mr. Graf. Tony und Ciaire wurden einander von Anfang an nach genau demselben System zugewiesen, und wenn gewisse Leute bereit gewesen wären, sich an meinen ur83
    sprünglichen Zeitplan zu halten, dann hätte man dieses Problem vermeiden können. Ich kann wirklich nicht begreifen, wieso man eine Expertin bezahlt und dann unbekümmert ihren Rat ignoriert.
    Ingenieure…!«
    Ach, zum Teufel, sie leidet genauso schlimm unter Van Atta wie ich, erkannte Leo. Diese Einsicht dämpfte seine Wucht, verringerte aber seinen inneren Druck nicht.
    »… Ich habe das Cay-Projekt nicht erfunden, und wenn ich es leiten würde, dann ganz anders, aber ich muß die mir zugewiesene Rolle spielen, Mr. Graf. Verdammt…« Sie zwang sich zur Beherrschung, und man konnte geradezu sehen, wie sie das Gespräch auf das ursprüngliche Gleis zurückzwang. »Ich muß sie bald finden, oder es bleibt mir nichts anderes übrig, als Van Atta zu veranlassen, die Vorführungen von hinten zu beginnen. Leo, es ist absolut wesentlich, daß Vizepräsidentin Apmad zuerst die Krippe zu sehen bekommt, bevor sie Zeit hat, irgendwelche… – haben Sie eine Ahnung, wo diese Kinder überhaupt sein können?«
    Leo schüttelte den Kopf, ein plötzliche Eingebung strafte diese aufrichtige Geste Lügen, bevor er sie noch vollendet hatte. »Aber rufen Sie mich an, falls Sie sie eher finden als ich?«, bat er, und sein demütiger Ton signalisierte dabei die Bereitschaft zu einem Waffenstillstand.
    Yeis Strenge lockerte sich ein bißchen. »Ja, gewiß.« Sie zuckte entschuldigend die Achseln und legte auf.
    Leo schwang sich in den Umkleideraum zurück, schälte sich aus seinem Arbeitsanzug, zog einen Overall an und eilte davon, um seiner Eingebung zu folgen, bevor Dr. Yei ihrerseits darauf käme.
    Er war sich sicher, daß sie daraufkommen würde, und zwar bald.
    84
    Silver sah auf dem Arbeitsplan auf ihrem Vid-Display nach.
    Glockenpaprika. Sie schwebte durch den Hydrokulturraum zum Samenschrank, fand die korrekt beschriftete Schublade und holte ein schon vorher abgezähltes Papiertütchen heraus. Sie schüttelte das Tütchen geistesabwesend, und die getrockneten Samen raschelten zufriedenstellend.
    Sie nahm eine Keimbox aus Plastik, riß das Tütchen auf und füllte die kleinen bleichen Samen vorsichtig in den Behälter um, wo sie fröhlich herumhüpften. Dann zum Hydrationshahn. Sie schob den Wasserschlauch durch den ringförmigen Gummiverschluß an der Seite der Keimbox, ließ einen abgemessenen Spritzer hinein und schüttelte die Box extra noch einmal, um die schimmernde flüssige Kugel, die sich bildete, zu zerteilen. Sie schob die Keimbox in das entsprechende Fach im Brüter und
    stellte die optimale Temperatur ein für Paprika, glockenförmig; hybrider, phototroper, nicht-gravitationaler, axial sich differenzierender Klon 297-X-P, und seufzte.
    Das Licht aus den mit Filtern versehenen Fenstern zog immer wieder ihre Aufmerksamkeit an. Zum vierten-oder fünftenmal in dieser Schicht unterbrach sie ihre Arbeit, schlängelte sich zwischen den Pflanzrohren hindurch und starrte auf den Teil von Rodeo, den sie aus diesem Blickwinkel sehen konnte. Irgendwo dort unten, auf dem Boden dieses Brunnenschachts aus Luft, krochen Ciaire und Tony jetzt herum – wenn sie nicht schon aufgegeben hatten – oder sich erfolgreich zu einem anderen Shuttle durchgeschlagen hatten – oder sich einer schrecklichen Katastrophe gegenübersahen… Silvers Phantasie gaukelte ihr ungebeten eine Auswahl möglicher Katastrophen vor.
    Sie versuchte sie beiseitezuschieben, indem sie sich intensiv vorstellte, wie Tony und Ciaire und Andy erfolgreich an Bord eines Shuttles schlichen, das zur Transferstation unterwegs war, 85
    aber dieses Bild wich einer Szene, in der Ciaire versuchte, einen Abstand zum Lukeneingang des Shuttles zu überspringen (was für einen Abstand? von wo aus, um Himmels willen?), dabei vergaß, daß alle geraden Strecken durch die Schwerkraft zu Parabeln gekrümmt wurden, und ihr Ziel verfehlte. Silver dachte an die eigenartige Art und Weise, wie sich Objekte in dichten Gravitationsfeldern bewegten. Der Schrei, der beim Aufklatschen unten auf dem Beton erstickte – nein, sicher würde Ciaire Andy halten –
    beim doppelten Aufklatschen unten auf dem Beton… Silver massierte die Stirn mit den Ballen ihrer oberen Hände, als könnte sie die grausige Vision körperlich aus ihrem Gehirn

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