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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zum Beispiel nicht für Leute arbeiten müssen, die ein Recht haben, auf uns zu schießen, wenn sie wollen.« Mit einem stechenden Schmerz durchzuckte sie eine herbe Erinnerung und ließ ihre Stimme schärfer klingen. Verlegen bemühte sie sich um einen weicheren Ton. »Wir werden immer noch arbeiten müssen, aber dann für uns selbst. Und unsere Kinder.«
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    »Vor allem für unsere Kinder«, sagte Patty düster.
    »Das ist nicht so schlimm«, bemerkte Emma.
    Ciaire glaubte, den Grund für Pattys Pessimismus erahnt zu haben. »Und nächstesmal – wenn du ein nächstesmal haben
    möchtest – kannst du wählen, wer der Vater deines Babys sein soll.
    Dann wird niemand mehr da sein, der dir da dreinredet.«
    Pattys Gesicht hellte sich sichtbar auf. »Das ist wahr …«
    Claires Versicherungen schienen zu wirken; das Gespräch
    wandte sich für eine Weile weniger bedrohlichen Themen zu.
    Viel später öffneten sich die Türen, und Pramod steckte den Kopf herein.
    »Wir haben Silvers Signal bekommen«, sagte er einfach.
    Ciaire stieß einen Freudenschrei aus; Patty und Emma umarmten sich und wirbelten in der Luft umher.
    Pramod hob warnend die Hand. »Es geht noch nicht los. Ihr
    müßt noch etwas länger hier drinnen bleiben.«
    »Nein, warum denn?«, rief Emma.
    »Wir warten auf ein besonderes Nachschubshuttle von unten.
    Wenn es andockt, das ist dann das neue Signal, daß es losgeht.«
    Claires Herz pochte. »Tony – haben sie Tony an Bord?«
    Pramod schüttelte den Kopf. Seine dunklen Augen teilten ihren Schmerz. »Nein, Brennstäbe. Leo hat sich Sorgen deswegen gemacht. Er befürchtet, daß wir ohne sie vielleicht nicht genügend Energie haben, um das Habitat für den ganzen Weg bis zum
    Wurmloch zu beschleunigen.«
    »Oh – ja, natürlich.« Ciaire sank zusammen.
    »Bleibt hier drinnen, haltet aus, und ignoriert alle Notfallsirenen, die ihr vielleicht hört«, sagte Pramod. In einer Geste der Ermutigung ballte er seine unteren Hände zu Fäusten und zog sich zurück.
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    Ciaire richtete sich wieder aufs Warten ein. Sie stand so unter Spannung, daß sie hätte weinen können, aber sie wollte Patty und Emma kein schlechtes Beispiel geben.
    Bruce Van Atta drückte einen Finger auf einen seiner Nasenflügel, so daß das eine Nasenloch verschlossen wurde, und schnaufte mächtig durch das andere, dann wechselte er die Seiten und wiederholte die Prozedur. Zum Teufel mit der Schwerelosigkeit und ihrem Mangel an richtigem Abfluß aus den Nasennebenhöhlen, der zu ihren anderen Unbequemlichkeiten noch dazukam. Er
    konnte es kaum erwarten, wieder auf die Erde zurückzukehren.
    Selbst das trostlose Rodeo würde eine Verbesserung darstellen. Er überlegte müßig, ob er sich eine Ausrede ausdenken konnte –
    vielleicht die, daß er inspizieren wollte, ob die Kaserne für die Quaddies schon hergerichtet wurde. Das konnte auf bis zu fünf Tage ausgedehnt werden, wenn er es richtig anstellte.
    Er schwebte hinüber und landete in einer Ecke von Dr. Yeis Büro, das einen keilförmigen Grundriß hatte, blickte über ihren Schreibtisch, den Rücken einer flachen Innenwand zugekehrt, die Füße dort aufgestützt, wo ihre dicht mit Papieren und Plastikfolien besetzte Magnettafel eine Biegung machte. Yei preßte verärgert die Lippen aufeinander, als sie sich zu ihm umdrehte. Er brachte seine Beine in eine bequeme überkreuzte Stellung, wobei er absichtlich ihre Papiere durcheinanderbrachte – damit konnte er die Psychologin irritieren. Sie nahm jedoch den Köder nicht an und blickte wieder auf ihr Holovid-Display, und er zerknitterte noch ein paar Papiere. Schwaches Weib, dachte er. Es war eine Erleichterung für ihn, daß sie nur noch wenige Wochen zusammenarbeiten mußten und daß er sie nicht mehr bei Laune zu halten brauchte.
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    »Also«, stichelte er, »wie weit sind wir?«
    »Nun, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – tatsächlich«, fügte sie ziemlich gehässig hinzu, »weiß ich nicht einmal, was Sie tun …«
    Van Atta grinste anerkennend. Also konnte der Wurm doch noch zappeln. Einige Administratoren wären vielleicht von der angedeuteten Insubordination beleidigt gewesen; er gratulierte sich selber zu seinem Sinn für Humor.
    »… aber bis jetzt habe ich etwa die Hälfte des Personals über ihren jeweiligen neuen Auftrag informiert.«
    »Hat Ihnen jemand Schwierigkeiten gemacht? Ich spiele gern den Schurken, wenn nötig«, bot er nobel an, »und setze die unter Druck, die sich nicht kooperativ zeigen.«
    »Alle

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