Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
Kurzschluss gegeben. In ein paar Minuten soll der Doktor vorbeikommen, um das zu richten. Es hätte schlimmer sein können.«
    Die Haut auf seinen Armen war, wie Cordelia bemerkte, mit
    einem Netzwerk feiner roter Narben bedeckt, die die Leitungen der prothetischen Nervenimplantate markierten.
    »Sie gehen also schon wieder. Es ist gut, das zu hören«,
    ermutigte ihn Vorkosigan.
294
    »Ja. einigermaßen.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Und man hat jetzt meine Eingeweide wieder unter Kontrolle. Es macht mir nichts aus, dass ich in dieser Abteilung nichts spüren kann, wo ich jetzt endlich diese verdammte Kolostomie wieder los bin.«
    »Haben Sie sehr viel Schmerzen?«, fragte Cordelia zögernd.
    »Nicht viel«, sagte Koudelka wegwerfend. Sie spürte, dass
    er log. »Aber das Schlimmste, außer dass ich so schwerfällig und aus dem Gleichgewicht bin, sind die Sinneswahrnehmungen. Nicht Schmerz, sondern seltsame Dinge. Falsche Informationen. Etwa, wenn man mit dem linken Fuß Farben schmeckt, oder Dinge spürt, die gar nicht da sind, wie zum Beispiel Insekten, die einem über den ganzen Körper laufen, oder wenn man Dinge nicht spürt, die da sind, wie zum Beispiel Hitze…«Sein Blick fiel auf seinen bandagierten rechten Knöchel.
    Ein Arzt kam herein, und das Gespräch brach ab, während
    Koudelka sein Hemd ablegte. Der Doktor befestigte ein Scope an seiner Schulter und begann mit einem feinen chirurgischen Handtraktor nach dem Kurzschluss zu suchen. Koudelka erbleichte und starrte unentwegt auf seine Knie, aber schließlich hörte der Arm mit seiner langsamen Auf-und Abbewegung auf und lag schlaff an Koudelkas Seite.
    »Ich fürchte, ich muss ihn für den Rest des Tages außer
    Betrieb lassen«, sagte der Doktor entschuldigend. »Wir werden ihn morgen richten, wenn Sie zu der Arbeit an der Adduktorengruppe an Ihrem rechten Bein kommen.«
    »Ja, ja«, winkte Koudelka mit seiner funktionierenden
    rechten Hand ab. Der Doktor sammelte seine Instrumente
    zusammen und ging.
    »Ich weiß, für Sie muss es so aussehen, als dauerte das
    ewig«, sagte Vorkosigan, als er Koudelkas frustrierten
    Gesichtsausdruck sah. »aber mir scheint, jedes Mal, wenn ich 295
    hier hereinkomme, haben Sie mehr Fortschritte gemacht. Sie werden hier herauskommen«, sagte er zuversichtlich.
    »Ja. der Chirurg sagt, man wird mich in etwa zwei Monaten
    rauswerfen.« Er lächelte. »Aber es heißt, ich würde nie wieder kampffähig werden.« Das Lächeln verschwand, stattdessen erschienen Falten in seinem Gesicht. »O Sir! Man wird mich aus dem Dienst entlassen! Und dann war alles, was ich hier ausgehalten habe, umsonst!« Er wandte sein Gesicht von ihnen ab, starr und verlegen, bis er seine Züge wieder unter Kontrolle hatte.
    Da er ihm sein Mitgefühl nicht aufdrängen wollte, blickte
    Vorkosigan auch weg, bis der Fähnrich sie wieder mit einem sorgfältig fixierten Lächeln anschaute. »Ich kann verstehen, warum«, sagte Koudelka heiter und nickte dem schweigenden Bothari zu, der an der Wand lehnte und anscheinend damit zufrieden war, nur zuzuhören. »Ein paar gute Schläge gegen den Körper wie die, die Sie mir immer im Übungsring gegeben haben, und ich würde herumzappeln wie ein Fisch. Kein gutes Beispiel, das ich meinen Männern geben würde. Ich nehme an, ich muss mir einfach – eine Art Schreibtischarbeit suchen.« Er warf einen Blick auf Cordelia, »Was ist mit Ihrem Fähnrich geschehen, der am Kopf getroffen wurde?«
    »Das letzte Mal, als ich ihn sah, nach Escobar… ich
    besuchte ihn nur zwei Tage, bevor ich von zu Hause wegging.
    Bei ihm hat sich nichts geändert. Er ist aus dem Krankenhaus draußen. Seine Mutter hat ihre Arbeit aufgegeben und bleibt jetzt zu Hause, um sich um ihn zu kümmern.«
    Koudelka senkte den Blick, und Cordelia schmerzte die
    Scham in seinem Gesicht. »Und ich meckere da mordsmäßig
    herum wegen ein paar Zuckungen. Tut mir Leid.«
    Sie schüttelte den Kopf und traute sich nichts zu sagen.
    Später, als sie mit Vorkosigan einen Augenblick auf dem
    Korridor allein war, lehnte Cordelia ihren Kopf an seine
296
    Schulter, und er nahm sie in die Arme. »Ich kann verstehen, warum du an den Tagen nach solchen Begegnungen schon nach dem Frühstück zu trinken angefangen hast. Ich könnte jetzt auch einen gebrauchen.«
    »Ich werde dich nach unserer nächsten Station zum Essen
    einladen, und dann können wir alle einen kippen«, versprach er.
    Ihr nächstes Ziel war der Flügel, in dem sich die
    Forschungsabteilung

Weitere Kostenlose Bücher