Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
ließ sie den Atem anhalten. Beide Wachen
    sprangen auf. Also, du hast einen Knall gehört. Das muss nicht unbedingt etwas mit Aral zutun haben. Und dann der eisige Gedanke: Es klang wie eine Schallgranate. Keine kleine.
    Lieber Gott! Da stieg eine Säule von Rauch und Staub aus
    einer Straßenschlucht ein paar Häuserblocks weiter, sie konnte deren Ursprung nicht sehen… sie lehnte sich hinaus…
421
    »Mylady!« Der jüngere der beiden Wächter ergriff ihren
    Oberarm. »Bitte gehen Sie hinein.« Sein Gesicht war gespannt, seine Augen geweitet. Der ältere hielt die Hand ans Ohr gepresst, er versuchte Informationen über seinen Kommunikationskanal zu bekommen – sie hatte kein KomLink
    dabei.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Mylady, bitte gehen Sie nach unten!« Der Wächter drängte
    sie zu der Falltür zur Dachstube, von der eine Treppe zum
    dritten Stock führte. »Ich bin sicher, das war nichts
    Besonderes«, beschwichtigte er, während er sie schob.
    »Das war eine Schallgranate Klasse vier, vermutlich mit
    einem Luftrohr abgefeuert«, setzte sie seiner beängstigenden Unwissenheit entgegen. »Es sei denn, ein Selbstmörder hat sie geworfen. Haben Sie noch nie eine explodieren hören?«
    Droushnakovi kam durch die Falltür geschossen, ein
    zerdrücktes Sandwich in der einen Hand und ihren Betäuber in der anderen. »Mylady?« Der Wächter blickte erleichtert drein, schob Cordelia ihr zu und kehrte zu seinem Vorgesetzten zurück. Cordelia, die am liebsten laut geschrien hätte, grinste mit zusammengebissenen Zähnen, ließ sich beschützen und kletterte folgsam durch die Falltür hinab.
    »Was ist geschehen?«, zischte sie Droushnakovi zu.
    »Ich weiß es noch nicht Das rote Alarmsignal leuchtete im
    Erfrischungsraum im Keller auf, und jeder rannte auf seinen Posten«, keuchte Drou. Sie musste sich praktisch die sechs Treppen hinaufteleportiert haben.
    Cordelia hastete die Treppen hinab und wünschte sich, es
    gäbe hier ein Fallrohr. Die Kommunikationskonsole in der
    Bibliothek war sicherlich besetzt – irgendjemand musste ein KomLink haben – sie wirbelte die Wendeltreppe hinunter und flitzte über die schwarzen und weißen Steinfliesen.
422
    Der Wachkommandant des Hauses war tatsächlich auf
    seinem Posten und erteilte Befehle über das Mikrofon. Der
    Oberste von Graf Piotrs Livrierten hampelte nervös hinter ihm herum. »Sie kommen direkt hierher«, sagte der Sicherheitsbeamte über die Schulter, »holen Sie den Doktor!«
    Der Mann in der braunen Uniform rannte davon.
    »Was ist geschehen?«, wollte Cordelia wissen. Ihr Herz
    hämmerte in der Brust, und das nicht nur davon, dass sie die Treppe heruntergerannt war.
    Der Sicherheitsmann blickte zu ihr auf, setzte an, etwas
    Beruhigendes und Bedeutungsloses zu sagen, doch dann
    besann er sich anders und sagte: »Jemand hat aus dem
    Hinterhalt auf den Bodenwagen des Regenten geschossen.
    Daneben. Sie fahren weiter, hierher.«
    »Wie nah daneben?«
    »Ich weiß es nicht, Mylady.«
    Vermutlich wusste er es tatsächlich nicht. Aber wenn der
    Bodenwagen noch funktionierte… Mit einer hilflosen Geste
    bedeutete sie ihm, sich wieder seiner Arbeit zu widmen, und eilte in das Foyer, wo jetzt einige von Graf Piotrs Männern zusammengelaufen waren, die sie davon abhielten, zu nahe an der Tür zu stehen. Sie nahm drei Stufen, klammerte sich ans Treppengeländer und biss sich auf die Lippe.
    »War Leutnant Koudelka bei ihm, was meinen Sie?«, fragte
    Droushnakovi zaghaft.
    »Vermutlich. Gewöhnlich ist er ja dabei«, antwortete
    Cordelia geistesabwesend, den Blick auf die Tür gerichtet, und wartete, wartete…
    Sie hörte den Wagen herankommen. Einer von Graf Piotrs
    Männern öffnete die Haustür. Sicherheitsleute umschwärmten das silbrige Fahrzeug im Säulengang – Gott, woher waren denn die alle gekommen? Der glänzende Lack des Wagens war verkratzt und zeigte Brandspuren, aber es gab keine tiefen 423
    Dellen. Das hintere Verdeck war nicht zerbrochen, das vordere hatte Schrammen abbekommen. Die hinteren Türen schwangen hoch, und Cordelia streckte sich, um einen Blick auf Vorkosigan werfen zu können, doch es war zum
    Verrücktwerden: Die grünen Rücken der Sicherheitsleute
    nahmen ihr die Sicht. Endlich gingen sie zur Seite. In der Türöffnung saß Leutnant Koudelka und blinzelte benommen, während Blut an seinem Kinn herabtropfte. Ein Wächter half ihm auf die Füße. Schließlich kam Vorkosigan heraus; er ließ sich nicht heben und lehnte Hilfe ab. Selbst

Weitere Kostenlose Bücher