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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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in einem Shuttlehafen,
    keine zehn Kilometer von daheim entfernt. Er war im Urlaub 46
    zu Hause gewesen und hatte sich gerade wieder zum Dienst
    gemeldet.«
    »Mein Beileid.«
    »Ach, das war vor vielen Jahren.« Er wird ein bisschen
    persönlich, oder?, dachte sie. Aber es war besser so, als wenn sie versuchen musste, eine militärische Vernehmung abzulenken. Sie hoffte inständig, dass nicht die Frage etwa nach der neuesten betanischen Ausrüstung auftauchen würde.
    »Wie steht es mit Ihnen? Haben Sie eine Familie?« Ihr wurde plötzlich klar, dass diese Redewendung auch eine höfliche Methode war zu fragen: »Sind Sie verheiratet?«
    »Mein Vater lebt noch. Er ist Graf Vorkosigan. Meine
    Mutter war halb Betanerin, müssen Sie wissen«, gestand er
    zögernd.
    Vorhin hatte Cordelia noch den Impuls gehabt, das Gespräch abzuwürgen, aber jetzt siegte ihre Neugierde. »Das ist ungewöhnlich. Wie kam das zustande?«
    »Mein Großvater mütterlicherseits war Prinz Xav Vorbarra,
    der Diplomat Er hatte eine Zeit lang den Posten des
    Botschafters auf Kolonie Beta inne, in seinen jungen Jahren, vor dem Ersten Cetagandanischen Krieg. Ich glaube, meine Großmutter arbeitete in Ihrem Büro für Interstellaren Handel.«
    »Kannten Sie sie gut?«
    »Nachdem meine Mutter – gestorben war und Yuri
    Vorbarras Bürgerkrieg vorbei, verbrachte ich einige
    Schulferien im Haus des Prinzen in der Hauptstadt. Er befand sich allerdings im Streit mit meinem Vater vor und nach diesem Krieg, weil sie verschiedenen politischen Parteien angehörten. Xav war zu seiner Zeit die führende Persönlichkeit der Liberalen, und mein Vater war – ist – natürlich Teil des letzten Aufgebots der alten Militäraristokratie.«
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    »War Ihre Großmutter glücklich auf Barrayar?« Cordelia
    schätzte, dass Vorkosigans Schultage vielleicht dreißig Jahre zurücklagen.
    »Ich glaube, sie hat sich nie richtig an unsere Gesellschaft angepasst. Und natürlich, Yuris Krieg…«Er brach ab, begann dann von neuem. »Außenseiter – besonders die Betaner – haben diese seltsame Vorstellung von Barrayar als einem Monolithen, aber wir sind eine grundlegend gespaltene Gesellschaft. Meine Regierung kämpft immer gegen diese
    zentrifugalen Tendenzen.«
    Vorkosigan beugte sich vor und warf ein neues Stück Holz
    ins Feuer. Funken wirbelten auf wie ein Schwarm kleiner
    orangefarbener Sterne, die heimwärts in den Himmel flogen.
    Cordelia empfand ein heftiges Verlangen, mit ihnen
    wegzufliegen.
    »Zu welcher Partei halten Sie?«, fragte sie, in der Hoffnung, das Gespräch auf eine Ebene zu bringen, die weniger irritierend persönlich war. »Halten Sie zu Ihrem Vater?«
    »Solange er lebt. Ich wollte immer ein Soldat sein und allen Parteien aus dem Weg gehen. Ich habe eine Abneigung gegen Politik. Sie hat meiner Familie immer Unglück und Tod gebracht. Aber es ist höchste Zeit, dass jemand es einmal mit diesen verdammten Bürokraten und ihren gehätschelten Spionen aufnimmt. Sie bilden sich ein, sie seien die Woge der Zukunft, aber sie sind nur ein Abwasser, das den Hügel hinabfließt.«
    »Wenn Sie diese Meinungen so nachdrücklich zu Hause
    vertreten, dann ist es kein Wunder, dass die Politik Sie
    heimsucht.« Sie stocherte mit einem Stock im Feuer herum und schickte noch mehr Funken auf die Reise.
    Dubauer, der mit dem Schmerzmittel sediert war, schlief
    schnell ein, aber Cordelia lag lange wach und wiederholte das beunruhigende Gespräch in ihren Gedanken. Doch was
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    kümmerte es sie, wenn dieser Barrayaraner sich dafür
    entschied, seinen Kopf in irgendwelche Schlingen zu stecken?
    Es gab keinen Grund, warum sie sich da einmischen sollte.
    Überhaupt keinen. Bestimmt nicht. Selbst wenn die Form
    seiner rechteckigen starken Hände ein Traum von Macht in
    Gestalt…
    Sie wachte tief in der Nacht plötzlich auf. Aber es war nur das Feuer, das hoch aufloderte, als Vorkosigan eine ungewöhnlich große Armladung von Holz darauf warf. Sie setzte sich auf, und er kam zu ihr herüber.
    »Ich bin froh, dass Sie wach sind. Ich brauche Sie.« Er
    drückte ihr sein Kampfmesser in die Hand. »Dieser Kadaver
    scheint irgendetwas anzulocken. Ich werde ihn in den Fluss werfen. Halten Sie mir eine Fackel?«
    »Aber sicher!« Sie streckte sich, stand auf und wählte einen passenden Feuerbrand aus. Dann folgte sie ihm an den Wasserlauf und rieb sich dabei ihre Augen. Das flackernde orangefarbene Licht erzeugte unruhige schwarze Schatten, in die zu sehen fast schwieriger war als

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