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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Beziehungen knüpfte und aufhörte, Aral bei jedem neuen Schritt mit der Bitte um Rat zu behelligen.
    »Gefällt es Ihnen hier?«, fragte er.
    »0 ja.« Sie versuchte, noch ein paar weitere Worte zu finden.
    »Es ist außerordentlich schön.«
    »Wie Sie, Mylady.« Er hob sein Glas in ihre Richtung mit
    der Geste eines Toasts und nippte dann daran.
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    Ihr Herz krampfte sich zusammen, aber sie erkannte den
    Grund dafür, bevor ihre Augen mehr taten, als sich nur leicht zu weiten: Der letzte barrayaranische Offizier, der ihr zugetoastet hatte, war der verstorbene Admiral Vorrutyer gewesen, in einer ganz anderen gesellschaftlichen Situation.
    Vordarian hatte zufällig genau diese Geste nachgeahmt. Aber jetzt war keine Zeit für Erinnerungen an die damalige Tortur.
    Cordelia blinzelte. »Lady Vorpatril hat mir viel geholfen. Sie ist sehr großzügig.«
    Vordarian nickte taktvoll. »Ich habe gehört, dass man auch Ihnen gratulieren darf. Wird es ein Junge oder ein Mädchen?«
    »Wie? Ach ja. Ja, ein Junge, danke. Er soll Piotr Miles
    heißen, sagte man mir.«
    »Ich bin überrascht. Ich dachte, der Grafregent hätte zuerst gern eine Tochter gehabt.«
    Cordelia reckte den Kopf; Vordarians ironischer Ton
    irritierte sie. »Wir haben das begonnen, bevor Aral Regent wurde.«
    »Aber Sie wussten sicher, dass er die Ernennung bekommen
    würde.«
    »Ich wusste es nicht. Aber ich dachte, ihr barrayaranischen Militaristen wäret alle verrückt auf Söhne. Warum dachten Sie an eine Tochter?« Ich möchte ja eine Tochter…
    »Ich nahm an, Graf Vorkosigan würde bezüglich seiner lang
    andauernden … hm… Tätigkeit natürlich vorausdenken. Was
    für eine bessere Methode gäbe es denn, die Fortdauer seiner Macht nach dem Ende der Regentschaft zu sichern, als hübsch in die Position des Schwiegervaters des Kaisers zu schlüpfen?«
    Cordelia stutzte. »Denken Sie, er würde bei der Kontinuität einer planetarischen Regierung auf den Zufall setzen, dass zwei Teenager in eineinhalb Jahrzehnten sich ineinander verlieben könnten?«
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    »Verlieben?« Jetzt schaute er verblüfft drein.
    »Ihr Barrayaraner seid ja …«, sie biss sich auf die Lippe, bevor sie sagen konnte: verrückt. Das wäre unhöflich gewesen.
    »Aral ist sicher … praktischer.« Obwohl sie ihn wohl kaum
    unromantisch nennen konnte.
    »Das ist außerordentlich interessant«, stieß er hervor. Sein Blick fiel immer wieder auf ihren Unterleib. »Glauben Sie, er erwägt etwas Direkteres?«
    Ihr Denken lief irgendwie nur am Rande des sich im Kreis
    drehenden Gesprächs nebenher. »Wie bitte?« Er lächelte und zuckte die Achseln.
    Cordelia runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, wenn wir ein Mädchen hätten, dann würden alle so denken?«
    »Sicherlich.«
    Sie atmete hörbar aus. »0 Gott. Das ist ja… Ich kann mir
    nicht vorstellen, dass jemand, der seinen Verstand beisammen hat, es sich wünschen kann, in die Nähe der Herrschaft über Barrayar zu kommen. Dadurch macht man sich doch nur zur Zielscheibe für jeden Verrückten, der irgendeinen Groll hegt, soweit ich sehen kann.« Das Bild von Leutnant Koudelka, mit blutigem Gesicht und betäubt, kam ihr in den Sinn. »Es wäre auch schlimm für den armen Kerl, der Pech genug hat, neben einem zu stehen.« Seine Aufmerksamkeit nahm zu. »Ach ja, der unglückliche Vorfall neulich.
    Wissen Sie vielleicht, ob bei den Untersuchungen schon
    irgendetwas herausgekommen ist?«
    »Nichts, von dem ich gehört hätte. Negri und Illyan reden
    meistens über Cetagandaner. Aber der Kerl, der die Granate abgeschossen hat, ist unbehelligt davongekommen.«
    »Zu schlimm.« Er leerte sein Glas und tauschte es dann
    gegen ein frisch gefülltes aus, das ihm von einem
    vorübereilenden Diener in der Livree des Hauses Vorbarra
    gereicht wurde. Cordelia blickte sehnsüchtig auf die
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    Weingläser. Aber für die Zeit der Schwangerschaft enthielt sie sich der Stoffwechselgifte. Das war noch ein anderer Vorteil der Schwangerschaft in Uterusreplikatoren auf betanische Art: kein Zwang zu diesem verdammten enthaltsamen Leben. Zu Hause hätte sie sich nach Belieben vergiften und gefährden können, während ihr Kind heranwuchs, rund um die Uhr von nüchternen Fortpflanzungstechnikern voll überwacht, sicher und geschützt in den Replikatorenbanken. Wenn sie sich nur vorstellte, sie wäre mit der Schallgranate beschossen worden…
    Sie hatte Verlangen nach einem Drink.
    Nun ja, sie brauchte nicht die den Verstand betäubende
    Euphorie des

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